Kolumne «Mein Name»Erika Jäggli, 56, Horgen
Die ZSZ befragt in ihrer Kolumne Menschen mit ungewöhnlichen Namen. Heute: Erika Jäggli aus Horgen.
«Der Name Jäggli stammt von der Seite meines Vaters. Genauer, aus der Region Winterthur, wo auch mein Vater aufgewachsen ist. Als Primarschullehrer hatten ihm seine Schüler den heimlichen Spitznamen «Tschööpli» verpasst. So wurde ich zur «Tochter des Tschööplis». Mit dem Namen Jäggli gelangte ich zudem in eine äusserst bizarre Situation, die ich wohl nie vergessen werde.
Da ich früher bei einer Bank im Zahlungsverkehr gearbeitet hatte, musste ich täglich Dutzende Telefonate führen. So kam es, dass ich, als Frau Jäggli, eines Tages einen Herrn Hösli am anderen Ende des Apparates hatte. Das Eis war auf Anhieb gebrochen, und wir einigten uns amüsiert darauf, einander fortan zu duzen. Über zwei Jahre hinweg mussten wir einander täglich anrufen, um Nummern durchzugeben – dabei hatten wir es stets lustig zusammen. Gesehen haben wir uns aber nie.
Obwohl ich mittlerweile neben Jäggli auch den Namen meines Mannes trage, fühle ich mich noch immer sehr mit meinem Mädchennamen verbunden. Heute sind es zwar nur noch alte Bekannte, die mich so nennen. Ich muss aber jedes Mal schmunzeln, wenn das passiert.»
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