Kolumne «Ertappt»Er machte nicht mal vor dem Sparschwein halt
Ein 31-Jähriger bestahl und betrog eine Freundin in Hombrechtikon. Kein netter Dank dafür, dass er bei ihr wohnen konnte.

An diesen Hausgast wird sich eine Hombrechtikerin nicht gern erinnern. Zwei Monate lang gewährte sie einem 31-Jährigen Asyl in ihrer Wohnung. Ob er ihr Freund oder einfach nur ein Kollege war, bleibt im Strafbefehl offen. Gedankt hat er ihr die grosszügige Aufnahme in der Wohnung jedenfalls nicht.
Penibel listet die Staatsanwaltschaft auf, was der Beschuldigte der Frau gestohlen hat. Es beginnt mit 1300 Franken in 5er-Batzen, die in einer Chipsdose gelagert waren, geht über mit Geld gefüllte Couverts (2400 Franken) und Portemonnaie (810 Franken) bis hin zum Sparschwein, das mit 50-Rappen-Stücken im Gesamtwert von 250 Franken gefüllt war.
Aus dem Portemonnaie entwendete er mehrfach die Maestro-Karte der Ahnungslosen. Diese nutzte er in den zwei Monaten ganze 32-mal. 930.85 Franken gab er auf diese Weise für Zigaretten und Sportwetten aus. Dank kontaktlosem Zahlen war das kein Problem. Damit nicht genug: Im Namen der Wohnungsmieterin eröffnete er ein Konto beim Onlinelieferdienst Zalando. Der 31-Jährige bestellte Unterhosen, Jacken, Rucksäcke, T-Shirts und Pullover. Was man halt so braucht. Den Schaden trug auch dabei die Hombrechtikerin. 471 Franken hatte sie nach den drei Bestellungen weniger auf dem Konto. Der Gesamtschaden betrug 6161.85 Franken.
Die Staatsanwaltschaft verurteilt den mittlerweile in der Nordwestschweiz wohnhaften Mann wegen Betrugs, Diebstahls und Missbrauchs einer Datenverarbeitungsanlage. Er muss eine Busse von 1100 Franken bezahlen. Eine Geldstrafe von 60-mal 70 Franken wird während zwei Jahren zur Bewährung ausgesetzt. Das heisst immerhin, dass sich der 31-Jährige in der Vergangenheit nichts zuschulden hat kommen lassen. Wieso er seine Gastgeberin derart ausgenommen hat, bleibt offen.
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