Kolumne «Ertappt»Er klaute Bananen und die Schweizer Fahne
Nichts war vor ihm sicher: In Meilen und Umgebung war ein notorischer Dieb unterwegs.
Es sind keine Schwerverbrechen, die der 23-jährige Senegalese mit B-Aufenthaltsbewilligung begangen hat. Aber er scheint notorisch mitlaufen zu lassen, was er gerade braucht – oder zu gebrauchen meint. Etwa ein Velo am Strassenrand bei der ehemaligen Chemiefabrik in Uetikon. Sowie eines auf einem Vorplatz eines Meilemer Privathaushalts. Wobei es sich bei Letzterem kaum um einen Gelegenheitsdiebstahl gehandelt haben dürfte, sondern vielmehr um eine gezielte Aktion: Der Dieb hatte nämlich einen Bolzenschneider dabei, um das Schloss zu knacken.
Wohl aus ähnlichen Gründen ist der Langfinger der Migros bestens bekannt: Er hat Hausverbot in sämtlichen Verkaufsstellen der Migros-Genossenschaft Zürich – was ihn aber nicht daran gehindert hat, dennoch die Filiale in Meilen zu betreten. Zugeschlagen hat er dann jedoch im benachbarten Coop: Dort stibitzte er einen Bund Bananen aus dem Regal, dabei wurde er aber erwischt.
Eine eigenartige Vorliebe scheint der junge Mann zudem für Fahnen zu haben: Bei einem Einfamilienhaus in Meilen stieg er in den Garten, wo er das Seil einer Fahnenstange durchtrennte, die Schweizer Flagge herunterliess und entwendete. Wozu er diese stahl, bleibt unklar.
Für all diese Vergehen wurde der junge Dieb mit einer bedingten Geldstrafe von 50 Tagessätzen zu 30 Franken bestraft. Zudem kassierte er eine Busse von 800 Franken. Man merke also: Die Justiz ahndet hierzulande die scheinbar noch so kleinsten Vergehen – sofern sie diese mitbekommt. Denn angesichts des vorliegenden Deliktskatalogs muss man wohl davon ausgehen, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht war.
Fehler gefunden?Jetzt melden.