Dalmatiner gewinnt Schönheits-RankingEr ist der hübscheste aller Hunde
Die gepunkteten Vierbeiner haben gemäss einer Tierversicherungs-Website die perfekten Proportionen. Doch es gibt einen Haken.
Beginnen wir mit der guten Nachricht – zumindest für alle Besitzer eines Dalmatiners. Die schwarz gepunkteten Tiere sind offiziell die schönsten aller Hunde. Das sei nun wissenschaftlich erwiesen, verkündete kürzlich Moneybeach, ein britischer Online-Vergleichsdienst für Tierversicherungen.
Der Dalmatiner? Man hätte auf einer Knuddelfaktor-Rangliste zuerst andere Rassen erwartet, den Golden Retriever zum Beispiel, eine Art Schwiegermuttertraum unter den Hunden.
Moneybeach aber kommt zu einem anderen Schluss, und das aufgrund einer bewährten mathematischen Formel, auf die sich schon die alten Griechen stützten: des Goldenen Schnitts. Dazu hat der Vergleichsdienst die Fotos von den 100 beliebtesten Rassen miteinander verglichen und berechnet, welches Hundegesicht in seinen Schlüsselpunkten (Schnauze, Ohren, Augen, Zunge) am ehesten die idealen Proportionen aufweist.
Auch bei den Menschen sind solche Spielereien beliebt, immer wieder wird die berühmte Gestaltungsregel zwecks Schönheitsranglisten auf Promis angewendet, George Clooney holt da regelmässig Spitzenplätze.
Nun hat Moneybeach also ermittelt, dass der Dalmatiner der George Clooney unter den Hunden ist; hinter ihm folgen der Irish Water Spaniel und der Drahthaar-Foxterrier.
Auf den weiteren Plätzen bringt die Rangliste erstaunliche Resultate zustande. Wir treffen da beispielsweise den Basset Hound (Platz 5) an, der mit seinen fast bis zum Boden reichenden Ohren und dem müden Blick nicht gerade dem Ideal vollkommener Eleganz entspricht. Immerhin ist mit dem Bernhardiner (Platz 9) auch eine Schweizer Rasse in den Top Ten – noch vor dem Golden Retriever (Platz 10).
Der Dalmatiner, dessen schwarze Tupfen auf dem Fell erst einige Tage nach der Geburt sichtbar werden, ist ein angenehmer Zeitgenosse. Ihm werden viele gute Charaktereigenschaften zugeschrieben: anhänglich, gelehrig, lebhaft, indes manchmal leicht übersensibel. Auch seine Neigung zum Sabbern und zum Schnarchen, so liest man auf Fachportalen, sei gering. Beste Voraussetzungen also, um sich als Familienhund zu empfehlen. In den Neunzigern gab es kaum ein Kind, das sich nicht einen Dalmatiner wünschte, die Rasse wurde durch die Disney-Verfilmung von «101 Dalmatiner» vorübergehend zum Modehund.
Dabei war der Dalmatiner – der Name soll auf seine Herkunft in der kroatischen Region Dalmatien hinweisen – ursprünglich ein Arbeitshund. In England lief er früher als Begleiter und Beschützer über viele Kilometer neben Kutschen her. Noch heute ist er das Maskottchen der New Yorker Feuerwehr, einst rannte er den Pferdewagen der Löschtrupps als lebende Sirene voraus.
So weit, so gut für den Dalmatiner. Bloss hat die Sache einen Haken. Die Nachricht, wonach der Dalmatiner der herzigste aller Hunde sei, ist nämlich nur die halbe Wahrheit. Die Studie wurde auf sämtliche Arten von Haustieren angewendet – und im Gesamtvergleich landeten die Hunde abgeschlagen auf dem fünften Platz.
Viel süsser, sprich mit einem dem Goldenen Schnitt entsprechenden Augen-Schnauze-Ohren-Verhältnis ausgestattet, ist demnach Kleingetier wie Frettchen, Kaninchen und Hamster. Und auf Platz 1 der hübschesten Haustiere liegen, das dürfte Dalmatiner- und Retrieverbesitzer gleichermassen empören: die Katzen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.