Spaniens WunderkindEr ist 17, verzaubert die Fussballwelt und feuerte Messis Bruder
Ansu Fati ist der jüngste Torschütze des spanischen Nationalteams. Mit der «Roja» ist er nächster Gegner der Schweiz – und er könnte den weltbesten Fussballer verdrängen.
Abstimmen darf er noch nicht, der Konsum von hochprozentigem Alkohol ist ihm verboten, bis vor kurzem brauchte er auch eine Unterschrift der Eltern, wenn abends ein Spiel angesetzt war. Verständlich, denn wenn im Camp Nou von Barcelona die Scheinwerfer erstrahlen, ist normalerweise für Teenager Bettruhe angesagt.
Ansu Fati sieht zwar eher noch jünger aus, ein gewöhnlicher 17-Jähriger ist er aber mit Sicherheit nicht. Er stellt mit dem Ball schon Dinge an, die einem Normalsterblichen während seiner gesamten Lebensdauer versagt bleiben. Zuletzt zeigte er dies am Sonntagabend beim 4:0 der spanischen Nationalmannschaft in der Nations League gegen die Ukraine in der 33. Minute. Eine leichte Drehung, ein Schlenzer, und schon kam der Torjubel – via Innenpfosten hatte er das 3:0 erzielt. Es war nicht seine erste spektakuläre Aktion an diesem Abend: Nach knapp zwei Minuten provozierte er den Foulpenalty, den Captain Sergio Ramos zum 1:0 verwertete, einem Fallrückzieher blieb zudem das krönende Ende nur knapp versagt. Die Schweizer Verteidiger Nico Elvedi, Manuel Akanji und Ricardo Rodriguez dürften sich vor dem Schweizer Gastspiel am 10. Oktober in Madrid noch einige Videos anschauen.
Selbst der Nationaltrainer ist überrascht
Natürlich kürte sich Fati mit diesem Treffer zum jüngsten Torschützen in der Geschichte der «Roja», mit genau 17 Jahren und 311 Tagen. Natürlich, weil er eigentlich immer und überall der Jüngste ist: Er war jüngster Torschütze im Camp Nou, im Barça-Dress, jüngster zweifacher Torschütze für Barcelona auch. Es ist eine Liste, die sich fast beliebig verlängern liesse, es scheint, als seien Bestmarken da, um von ihm umgeschrieben zu werden.
«Ich wusste, dass Ansu Fati viel kann. Aber dass er schon so gut ist, hat auch mich überrascht.»
Die «Ära Ansu Fati» sei angebrochen, zeigte sich die Sportzeitung «Marca» am Montag euphorisch, verbunden mit der Hoffnung, auch dank Fati die weltweite Dominanz der letzten Dekade weiterführen zu können. Die Zeitung doppelte in der Bildunterschift nach: «Ansu Fati ist pure Magie.» Tatsächlich lassen sich aus den besten Szenen des Jungstars schon heute problemlos Highlightvideos zusammenschneiden: Fati vereint Dynamik, Finesse, Technik in selten gesehener Weise. Trainer Luis Enrique lobte einen seiner acht Neulinge im Team explizit: «Ich wusste, dass er viel kann. Aber dass er schon so gut ist, hat auch mich überrascht.»
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Fatis Werdegang erinnert stark an den Weg eines Clubkollegen: Lionel Messi. So wie einst der «Zauberfloh» aus Rosario in die Ausbildungsstätte «La Masia» übersiedelte, tat es ihm Fati gleich. Er kam als 6-Jähriger zusammen mit seiner Mutter aus Guinea-Bissau im Westen Afrikas, der Vater hatte bereits vorher in Portugal und Spanien gearbeitet. Via die Stationen Herrera und Sevilla gelangte Anssumane Fati, wie er mit vollem Namen heisst, mit 10 dann in die Talentschmiede der Katalanen. Unumstrittener Fixstern des Fanionteams damals: Lionel Messi.
Von Messi zu CR 7
Und der Weltstar hatte Einfluss auf die Entwicklung Fatis: Gemeinsame Trainings, viele Assists, besseren Anschauungsunterricht könne es kaum geben, meint Fati: «Ich habe Lionel jahrelang zugeschaut und so viel von ihm gelernt. Es ist ein Traum, gemeinsam mit ihm auf dem Platz stehen zu können.» Unter anderem lieferte der Argentinier ihm die Assists bei seinen beiden Toren innert 103 Sekunden gegen Levante.
Nun drohen atmosphärische Störungen zwischen den beiden. Fati löste vor wenigen Wochen den Vertrag auf, der ihn an Rodrigo Messi band, den Bruder von Lionel. Neuer Berater ist ausgerechnet Jorge Mendes, der Agent von Cristiano Ronaldo, der unlängst auch zahlreiche Spieler aus Portugal und Guinea-Bissau bei den Grasshoppers «parkierte.»
33 Spiele hat Fati bisher für Barcelona absolviert, dabei 8 Tore erzielt. Viele Auftritte absolvierte er dabei zusammen mit Messi, der nun nach gewaltigem Hickhack das Training doch wieder aufgenommen hat, der die Blaugrana aber in einem Jahr nach Vertragsende wohl wirklich verlassen wird. Ob es vorher auf dem Rasen noch zu einem Machtkampf zwischen dem alten und dem designierten neuen Superstar kommen wird?
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