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Meinung

Kolumne «Ertappt»
Er bewirft die Nachbarn mit Tellern und Blumenerde

Kurioses aus der Welt der Justiz.
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Nachbarschaftsstreit eskaliert – die Umstände bleiben schleierhaft. Was einen 65-Jährigen zum Ausflippen gebracht hat, kann nicht geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft verurteilt den Mann jedenfalls gleich wegen versuchter einfacher Körperverletzung, Tätlichkeiten und mehrfacher Beschimpfung. Was war da bloss los in Zollikon?

An einem Maitag 2019 wütete der Beschuldigte zur Mittagszeit von seinem Balkon aus. Auf dem Vorplatz des Mehrfamilienhauses standen zwei Männer, denen die Aggression galt. Der 65-Jährige beschimpfte sie mehrsprachig als Diebe und Exkremente. Dann griff er zu handfesten Mitteln. Er warf einen Teller in Richtung der beiden Männer. Dieser zersplitterte auf dem Boden. Ein Stück flog knapp am Kopf eines Mannes vorbei, ein anderes landete in einem Kinderwagen. Verletzt wurde dabei allerdings weder der Mann noch ein Kind.

Der Beschuldigte schnappte sich daraufhin Blumenerde, die mit Steinchen versehen war und warf sie ebenfalls in Richtung der beiden Männer. Einer wurde davon am Kopf getroffen, aber nicht verletzt. Schliesslich begab sich der 65-Jährige auf den Vorplatz hinunter. Dort angekommen, versetzte er einem Kontrahenten auch noch einen Faustschlag gegen die Brust. Dabei kam es erneut zu keinen Verletzungen. 

Alles halb so wild also? Ganz ungeschoren kommt der Mann trotz ausbleibender Verletzungen doch nicht weg. Die Staatsanwaltschaft verurteilt ihn zu einer bedingten Geldstrafe von 60 mal 50 Franken. Die Minimalprobezeit von zwei Jahren zeigt zumindest, dass es das erste Mal war, dass er bei einem Nachbarschaftskonflikt so ausgerastet ist. Zusätzlich muss der 65-Jährige eine Busse von 300 und die Gebühren über 1000 Franken bezahlen. Den Wohnort hat er mittlerweile gewechselt.