Ultimatum an das FBIPR-Aktion und böser Verdacht: Trump-Regierung inszeniert Epstein-Akte
Die US-Justizministerin verlangt die Herausgabe sämtlicher Dokumente über den gestorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Gehorcht der neue FBI-Direktor?

Es sollte wirken wie ein historisches Manöver – und hallt jetzt nach wie eine missglückte PR-Aktion. Auf Geheiss von US-Justizministerin Pam Bondi wurden am Donnerstag Akten im Fall von Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht, und das geschah nicht einfach so. Ausgewählte konservative Journalisten und Influencer trugen Ordner aus dem Weissen Haus und zeigten sie demonstrativ in die Kameras. «The Epstein Files: Phase 1» stand auf den Ordnern geschrieben.
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Die Akten waren von einem Gericht freigegeben worden, wurden aber bisher von der Bundespolizei FBI unter Verschluss gehalten. Epstein ist 2019 in Haft verstorben, noch bevor es zu einem Gerichtsurteil gegen ihn kam.
Bloss: Wie sich bald herausstellen sollte, war in den so schön inszenierten Ordnern nicht viel Neues enthalten und erst recht keine neuen «Flugverbindungen, Namen, Informationen», wie das Bondi versprochen hatte. Eine Liste mit den Namen von 254 Opfern, vom Justizministerium als «Masseusen-Liste» bezeichnet, enthält zum Schutz der Opfer ausnahmslos geschwärzte Informationen.
Vertuschung durch das FBI, so der Verdacht
Bondi verdächtigt das FBI, weitere Informationen bewusst zurückzuhalten, und fordert die Strafverfolgungsbehörde auf, bis Freitagmorgen (8 Uhr US-Ostküstenzeit, 14 Uhr MEZ), die gesamte Akte und jegliches Material dem Justizministerium zu übergeben. Ein Schreiben Bondis an die Adresse des neuen FBI-Direktors Kash Patel kursiert seit Donnerstagabend auf X. Sie wirft der Behörde Vertuschung vor.
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Epstein soll in seinen Anwesen unter anderem in New York und auf einer Karibikinsel junge Frauen – zum Teil Minderjährige – zur Prostitution angeworben haben. Zu Partys in Epsteins Anwesen waren zahlreiche prominente und wohlhabende Gäste geladen.
Der kritisierte neue FBI-Direktor reagierte rasch und stellte – ebenfalls auf X – klar, dass er der Aufforderung Bondis nachkommen wird. Er schrieb: «Das FBI tritt in eine neue Ära ein – eine Ära, die von Integrität, Rechenschaftspflicht und der unnachgiebigen Verfolgung der Gerechtigkeit geprägt sein wird. Es wird keine Vertuschungen geben, keine fehlenden Dokumente, und nichts wird unversucht gelassen.»
Sollte jemand aus der Behörde einen Vertuschungsversuch unternehmen, fügte Patel hinzu, werde das umgehend strafrechtlich verfolgt. In den USA kursiert das Gerücht, wonach Teile der Akte durch FBI-Mitarbeitende vernichtet worden seien. Pikant: Dasselbe FBI-Büro war federführend bei der Strafverfolgung und Ermittlungen gegen Donald Trump.
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