Kommentar zur ImpfempfehlungEntscheidungshilfe für Schwangere
Werdende Mütter zu impfen, ist nicht ungewöhnlich. Neben der Keuchhusten- oder der Grippe-Impfung kommt nun die Covid-19-Impfung hinzu. Sie ist sicher und wirksam für Mutter und Kind.
Das Bundesamt für Gesundheit und die Eidgenössische Kommission für Impffragen empfehlen jetzt allen Schwangeren ab der 12. Schwangerschaftswoche eine Covid-19-Impfung. Das ist gut so. Es nimmt den Betroffenen eine schwierige Entscheidung ab. Und entscheiden müssen sie viel, während in ihrem Bauch ein neues Leben heranwächst.
Dabei ist der Entschluss, auf Alkohol und Zigaretten während der Schwangerschaft zu verzichten, eindeutig. Die Fakten sind klar, dass das Ungeborene durch die Substanzen Schaden nimmt, und der Verzicht ist vergleichsweise einfach.
Schwieriger bis unmöglich ist es für Schwangere, Viren aus dem Weg zu gehen. Röteln-, Masern- oder Windpockenviren sind hochansteckend und können Fehlgeburten oder Fehlbildungen des Kindes auslösen. Die Empfehlung ist eindeutig: Junge Frauen sollten schon vor einer Schwangerschaft gegen diese Viruserkrankungen geimpft sein.
Die wissenschaftlichen Daten sind überzeugend: Der Impfstoff ist bei Schwangeren sicher und wirksam.
Andere Impfungen werden während der Schwangerschaft verabreicht, etwa gegen Keuchhusten und die saisonale Grippe. Hinzu kommt nun also auch die Impfung gegen Covid-19.
In anderen Ländern werden Schwangere bereits dagegen immunisiert, etwa in Grossbritannien, Frankreich, Israel oder den USA. Auch die zuständige Impfkommission in Deutschland hat sich letzte Woche dafür ausgesprochen, Schwangere durch eine Covid-19-Impfung zu schützen.
Die Schweiz kommt nun zum gleichen Schluss. Ein folgerichtiger Schritt, denn die wissenschaftlichen Daten sind überzeugend: Der Impfstoff ist bei Schwangeren sicher und wirksam. Hingegen ist das Risiko eines schweren Covid-Verlaufs bei einer werdenden Mutter drei- bis fünfmal höher als bei einer Nichtschwangeren. Zudem kommt es bei infizierten Schwangeren fast doppelt so oft zu einer Frühgeburt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schwangere oder ihr Ungeborenes durch eine Infektion mit Sars-CoV-2 zu Schaden kommt, ist dabei deutlich grösser als die Risiken einer Impfung.
Die Schwangeren können sich nun also auf die sorgsamen Prüfungen der Impfkommissionen verschiedener Länder stützen, welche die Daten von Zehntausenden bereits geimpften Schwangeren ausgewertet haben – und sich ebenfalls schützen.
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