Eklat nach EM-Final«Ich bin angewidert»: Scharfe Reaktionen nach rassistischen Beleidigungen
Drei englische Spieler, die im Elfmeterschiessen scheiterten, wurden auf Social Media massiv beschimpft. Prinz William meldete sich nun mit einer deutlichen Stellungnahme zu Wort. Die Polizei ermittelt.

Die englischen Nationalspieler Bukayo Saka, Marcus Rashford und Jadon Sancho sind nach den verschossenen Elfmetern im EM-Final auf Social Media offenbar rassistisch beleidigt worden. So waren unter dem jüngsten Instagram-Post des 19-jährigen Saka nach dem Spiel Dutzende Hasskommentare zu lesen. Die Londoner Polizei hat nun Ermittlungen aufgenommen.
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«Wir sind uns einer Reihe von beleidigenden und rassistischen Social-Media-Kommentaren bewusst, die nach dem EM-Final an Fussballer gerichtet wurden», schrieb die Londoner Polizei in einem Statement auf Twitter. «Diese Beschimpfungen sind völlig inakzeptabel, sie werden nicht toleriert und sie werden untersucht.»
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Englischer Fussballverband verurteilt Rassismus
Auch der Englische Fussballverband (FA) hat auf die Beleidigungen reagiert. «Die FA verurteilt alle Formen von Diskriminierung und ist erschüttert über den Rassismus, der in den sozialen Netzwerken auf einige unserer Spieler zielt», hiess es in einem Statement auf Twitter. «Wir könnten nicht deutlicher machen, dass jeder, der hinter solch widerlichem Verhalten steckt, als Anhänger unseres Teams nicht willkommen ist. Wir werden tun, was wir können, um die betroffenen Spieler zu unterstützen und drängen zugleich auf die härtest möglichen Strafen für jeden, der verantwortlich ist.»
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Premierminister und Prinz William rügen Verantwortliche
Am Montagmorgen reagierte auch Englands Premierminister Boris Johnson auf die rassistischen Beleidigungen. «Dieses englische Team verdient es, als Helden verehrt und nicht rassistisch beschimpft zu werden», twitterte der Regierungschef, der selbst auf Spaltung ausgerichtet ist. «Die Verantwortlichen für diese entsetzlichen Beschimpfungen sollten sich schämen.»
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Ex-Fussballspieler Gary Neville stellte Johnsons Tweet hingegen in Frage und machte den Premierminister persönlich für die rassistischen Beleidigungen verantwortlich. «Der Premierminister hat gesagt, es sei in Ordnung für die Bevölkerung des Landes, Spieler auszubuhen, die versuchen, Gleichberechtigung zu fördern und Rassismus zu verteidigen», sagte er dem Sender Sky News. «Es fängt ganz oben an. Ich war also nicht im Geringsten überrascht, als ich heute Morgen diese Schlagzeilen gelesen habe.»
Prinz William veröffentlichte am Montag ebenfalls ein Statement auf Twitter. «Ich bin angewidert von den rassistischen Beschimpfungen, die nach dem gestrigen Spiel gegen die englischen Spieler gerichtet wurden», schrieb der Herzog von Cambridge. «Es ist völlig inakzeptabel, dass die Spieler dieses abscheuliche Verhalten ertragen müssen. Das muss jetzt aufhören und alle Beteiligten sollten zur Verantwortung gezogen werden.»
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Twitter löscht über 1000 Tweets
Londons Bürgermeister Sadiq Khan forderte derweil Social-Media-Plattformen dazu auf, mehr zu tun, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. «Es gibt absolut keinen Platz für Rassismus im Fussball oder irgendwo sonst», schrieb er in einem Twitter-Post. «Diejenigen, die für die widerlichen Online-Beschimpfungen verantwortlich sind, die wir gesehen haben, müssen zur Rechenschaft gezogen werden – und Social-Media-Unternehmen müssen sofort handeln, um diesen Hass zu entfernen und zu verhindern.»
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Twitter hat mittlerweile auf die Hasskommentare reagiert und laut einem Statement innerhalb der letzten 24 Stunden über 1000 Tweets entfernt und etliche Konten dauerhaft gesperrt. «Die abscheulichen rassistischen Beschimpfungen, die gestern Abend gegen die englischen Spieler gerichtet wurden, haben auf Twitter absolut keinen Platz», hiess es weiter. «Wir werden weiterhin Massnahmen ergreifen, wenn wir Tweets oder Konten identifizieren, die gegen unsere Richtlinien verstossen.»
Englands Spieler hatten sich bei der EM wiederholt gegen Rassismus und Diskriminierung stark gemacht und waren vor ihren Spielen, einschliesslich des Finales am Sonntag, auf die Knie gegangen, um dagegen zu protestieren.
Im EM-Final waren gleich drei Spieler der englischen Nationalmannschaft im Penaltyschiessen gescheitert. Marcus Rashford setzte den Ball an den Pfosten, Jadon Sancho und Bukayo Saka scheiterten hingegen am italienischen Goalie Donnarumma. Sancho und Rashford waren von Trainer Gareth Southgate erst kurz vor dem Ende der Verlängerung eingewechselt worden. Italien gewann das Penaltyschiessen 3:2.
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