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Schweizer EM-Kader
Warten auf Embolo, hoffen auf Monteiro

Murat Yakin vor seiner Spielerliste.

Ein Thema wischt Murat Yakin an diesem späten Freitagmorgen kurzerhand vom Tisch. «Laufender Prozess. War vor vier Jahren. Deswegen für mich kein Thema»: So geht in kurzen Sätzen seine Erklärung zu einem Strafprozess, der in Basel gegen einen Hells Angel läuft. Yakin ist da involviert, weil er vom Angeklagten Luxusuhren zurückfordert.

«Lass uns besser über Fussball reden!», schiebt er nach. Und wenig später auch das noch, jetzt schon leicht genervt mit Blick in die Journalistenrunde: «Es liegt vielleicht an euch, das Ganze zu steuern.»

Yakin sitzt als Nationaltrainer der Fussballer, der er im Hauptberuf ist, im Olympischen Museum von Lausanne. Er ist schon am Vortag angereist, es gefällt ihm hier, direkt am Genfersee. Und hier ist er, um das provisorische Kader für die EM diesen Sommer in Deutschland vorzustellen. 38 Namen sind aufgeführt, das ist rekordverdächtig und tönt auch nach Jekami.

«Eine grosse Liste», sagt Yakin selbst. Trotzdem hat nicht jeder, der in jüngster Zeit zum Nationalteam gehörte, Platz darauf gefunden, kein Djibril Sow, Edimilson Fernandes, Eray Cömert und Jordan Lotomba, auch kein Haris Seferovic und Cedric Itten. «Irgendwann haben wir uns einschränken müssen», erklärt Yakin.

Die Goalies und ein Gerüst

38 Namen also sind gross auf der Leinwand hinter Yakin aufgeführt. 17 von ihnen sind Grün eingefärbt, unter anderem von Sommer, Kobel, Mvogo, Akanji, Xhaka, Shaqiri, Schär, Widmer, Freuler, Rodriguez, Okafor oder auch Steffen. Sie sind nicht schon zum Start des Pre-Camps kommenden Montag in St. Gallen dabei, weil sie noch mit ihren Clubs engagiert sind. Was im Fall von Fabian Schär (Newcastle) und Noah Okafor (Milan) einen kleinen Abstecher zu Promotionsspielen in Australien bedeutet.

Bis am 7. Juni um 23:59 Uhr hat Yakin Zeit, der Uefa sein definitives Aufgebot für die EM zu melden. 26 Spieler dürften es maximal sein, auf 24 will er seine Auswahl beschränken, weil ihm die Erfahrung zeigt, dass an einem Turnier selten einmal mehr als 17 oder 18 zum Einsatz kommen. Neben den drei Torhütern Sommer, Kobel und Mvogo hat er «ein Gerüst von 16, 17 Feldspielern» im Kopf. Um die restlichen vier oder fünf Plätze zu vergeben, will er die Eindrücke des Trainingslagers auf sich wirken lassen.

«Es liegt an den Spielern, was sie daraus machen», sagt Yakin. Und das meint er in erster Linie in Bezug auf die Spieler, die für Lösungen im grossen Problembereich sorgen sollen: in der Offensive. Seferovic sieht er seit dessen Wechsel in die Emirate nicht mehr in der Verfassung, um helfen zu können, «da muss man ehrlich sein», sagt er, «Haris genügt nicht mehr für eine Selektion».

Auch Itten hat es nicht gereicht, weil Yakin, ganz einfach erklärt, lieber auf andere setzt. Die heissen Breel Embolo, Zeki Amdouni, Andi Zeqiri, Joël Monteiro, Kwadwo Duah, Noah Okafor oder auch Steven Zuber. Embolo schlägt sich, kaum hat er sich von einem Kreuzbandriss erholt, mit muskulären Problemen herum. Yakin ist optimistisch, dass sich sein Stürmer, der gewünschte Typ Brecher, rechtzeitig davon erholt.

Zuber ist als altgedienter Spieler reaktiviert worden. Monteiro dagegen ist bei YB der Aufsteiger der Saison. Am Donnerstag ist der gebürtige Portugiese vom Kanton Wallis offiziell eingebürgert worden und damit ab sofort für die Schweiz spielberechtigt. Yakin baut auf Monteiros Dynamik und Schnelligkeit.

Dass Duah im Aufgebot auftaucht, kommt überraschend. Seit seinem Wechsel nach Bulgarien zu Ludogorets Rasgrad ist er weitgehend vom Radar verschwunden. Yakin berichtet dennoch von einem Stürmer, der «sehr gut drauf» sei: «Er hat es verdient, dass wir ihn beobachten.»

Sierros Aufstieg

Im Mittelfeld ist Denis Zakaria einer der Wackelkandidaten, weil auch er angeschlagen ist. Filip Ugrinic kehrt zurück, und Vincent Sierro wird nach seinem überzeugenden Debüt im Frühjahr an der EM sicher dabei sein.

In der Defensive verzichtet Yakin auf Miro Muheim mit dem Hinweis, dass er mit dem Hamburger SV nur in der 2. Liga spiele. Dafür zaubert er Bryan Okoh aus dem Hut. Dass Okoh nach einer sehr langen Verletzungspause von RB Salzburg an Partnerclub Liefering in die 2. Liga ausgeliehen ist, stört Yakin nicht weiter. «Er ist hart, sehr schnell, gut am Ball», sagt er, «ich bin ein Fan von ihm.»

Im Tor dürfen die U-21-Spieler Marvin Keller und Pascal Loretz in den ersten Vorbereitungstagen in neuem Umfeld ein wenig Luft schnuppern, bevor sie wieder abreisen. Für die EM stehen David von Ballmoos, Amir Saipi und Philipp Köhn auf Pikett.

Yakin will die Mannschaft auf einer Dreierkette aufbauen, wobei er von seinen Spielern verlangt, dass sie auf dem Platz ihre Positionen flexibel verschieben. «Ich bin überzeugt, dass wir die richtigen Spieler aufbieten», sagt er. Das würde auch helfen. Die Gruppenspiele gegen Ungarn, Schottland und Deutschland versprechen harte Arbeit.

Ende der Veranstaltung

Das war es vom Aufgebot für die EM-Endrunde. Das Vorbereitungscamp startet am 27. Mai in St. Gallen. Während der Vorbereitungsphase in der Schweiz wird es zu zwei Kaderschnitten kommen. Der erste erfolgt nach dem Länderspiel gegen Estland vom Dienstag, 4. Juni in Luzern, der zweite am Tag vor dem finalen Test gegen Österreich vom Samstag, 8. Juni, in St. Gallen. Yakin plant mit drei Goalies und 21 Feldspielern für die Endrunde.

Mit diesen 38 Spielern nimmt Yakin die Vorbereitung in Angriff. Die grüngefärbten Namen stossen später dazu.

Das vorläufige Aufgebot.

Das erste Gruppenspiel bestreitet die Schweiz am 15. Juni in Köln gegen Ungarn. Gegner am 19. Juni in Köln ist Schottland und zum Abschluss trifft die Schweiz am 23. Juni in Frankfurt auf Gastgeber Deutschland.

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Edimilson und Lotomba

Diese beiden Spieler fehlen. Warum? «Man hätte die Liste beliebig erweitern können», sagt Yakin. Aber irgendwann müsse man sich festlegen. Ausserdem sei er mit den Leistungen der beiden momentan nicht zufrieden.

Spielsystem

Es wird gefragt, ob sich Yakin auf eine Dreierkette festgelegt habe. Yakin antwortet, dass er das Team in der Vorbereitung darauf einstellen wollle. Vor einem Spiel stehe die Dreierkette dann auch auf dem Papier als Grundordnung fest. Während des Spiels sei dann aber taktische Flexibilität gefragt. Ausserdem ist für Yakin klar, dass Manuel Akanji bei einer Dreierkette als zentraler Verteidiger gesetzt ist.

Omlin

Jonas Omlin wollte nicht einmal auf die Pikettliste als Ersatzgoalie. Wie schätzt der Nationaltrainer das ein? «Er war verletzt und hatte zuletzt wieder gespielt», sagt Yakin, «es ist sein Entscheid und den respektiere ich.»

Testspiele

Vor der Endrunde finden noch zwei Testspiele gegen Estland und Österreich statt. Spielen die Stammkräfte oder wird improvisiert, ist die Frage. Yakin sagt, dass er auf seine bewährte Mannschaft setze, sofern die Spieler fit seien.

Schär/Okafor

Weil Fabian Schär mit Newcastle und Noah Okafor mit Milan zum Saisonende noch auf Promotionstour gehen, sind sie bei der EM-Vorbereitung nicht von Anfang an dabei. Sie hätten sich darum bemüht, die Spieler sofort im Team zu haben, seien aber erfolglos geblieben, sagt Yakin.

Itten

Warum steht Cedric Itten nicht im Aufgebot, da er in der Nationalmannschaft und bei YB oft Tore schiesst? Yakin: «Wir haben gute Stürmer, die im Ausland ihre Leistung bringen. Ich setze auf diese Spieler, der Entscheid ist nicht gegen Itten.»

Monteiros Einbürgerung in letzter Minute

YB-Stürmer Joël Monteiro sei seit gestern Schweizer Bürger, sagt SFV-Kommunikationschef Adrian Arnold. Er stehe deshalb auf der Liste und könnte ein Thema für die Endrunde sein. Der gebürtige Portugiese Monteiro, Jahrgang 1999, wuchs im Wallis auf. In der laufenden Saison hat er in 32 Super-League-Partien 12 Treffer erzielt, 6 davon in den vergangenen 8 Einsätzen. Zuletzt fehlte Monteiro aber zweimal wegen einer Bänderverletzung.

Seferovic

Haris Seferovic fehlt auf der Liste, stellt ein Journalist fest. Warum, will er wissen. Yakin sagt, er habe mit Seferovic ein gutes Gespräch gehabt. Aber Seferovic habe in der Nationalmannschaft nicht mehr von Anfang an gespielt und irgendwann müsse man ehrlich sein und halt einen solchen Entscheid treffen.

Fragerunde

Aus der aktuellen Spielerliste ergibt sich dann auch die EM-Pikettliste mit jenen Spielern, die nicht im definitiven Aufgebot stehen, sagt Yakin. Aber neue Namen sollen nicht dazukommen.

Fragerunde

Nun werden bereits die ersten Fragen beantwortet. Die erste ist, wer kommt wirklich alles mit von dieser Liste. Die Selektion lasse eine Tür offen für Überraschungen, sagt Yakin. Es könne auch immer etwas passieren mit Verletzungen, was er natürlich nicht hoffe.

Yakin

Bei den verletzten Embolo und Zakaria bestehe Hoffnung, dass sie an der EM dabei sind, sagt Yakin. Aber es werde eng, fügt er an.

Vorläufiges Aufgebot

Das ist die Liste des ersten Aufgebots.

Die grüngefärbten Spieler sind am Anfang noch nicht dabei.

Yakin

21 Spieler rücken zuerst ins Camp ein. Weil die Ligen an unterschiedlichen Daten enden, sind einige Akteure im Vorbereitungscamp ab dem 27. Mai in St. Gallen noch nicht dabei. Diese sollen am 31. Mai einrücken.

Stimmungsclip

Um das Fieber noch mehr zu entfachen, wird nun ein Film gezeigt, der die Fans an ehemaligen Endrunden zeigt.

Yakin

Die Vorfreude sei riesig, sagt Yakin zur Begrüssung. Die Liste folge dann.

Start der Pressekonferenz

Nationaltrainer Murat Yakin nimmt Platz im Olympischen Museum in Lausanne. Bald lässt er die Katze aus dem Sack.

Wettbewerb

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Herzlich willkommen

Gespannt wartet die Fussballschweiz auf das EM-Aufgebot von Murat Yakin. Der Trainer wird vorerst jene Namen bekanntgeben, die für das Vorbereitungscamp ab dem 27. Mai in St. Gallen in Frage kommen. Es könnten mehr als die 26 Spieler sein, die bis am 7. Juni der Uefa gemeldet werden müssen.