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Die stilvollsten EM-Trainer
Wie ein Filmstar – die «New York Times» ist begeistert von Yakin

19.06.2024; Koeln; Fussball UEFA Euro 2024 - Schottland - Schweiz, Trainer Murat Yakin (SUI) 
(Claudio Thoma/freshfocus)
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Die Fussballwelt ist begeistert von Murat Yakin. Weil er mit seinen taktischen Kniffen überrascht. Weil irgendwie alles, was er gerade aufstellt, ob Xherdan Shaqiri oder Kwadwo Duah, funktioniert. Und er so die Schweiz zu einem der aufregendsten Teams dieses Turniers geformt hat. 

Aber eine solche Europameisterschaft ist nicht nur ein Schaufenster für sportliche Leistungen – sondern auch für modische. Und auch da ist Yakin vorne dabei, man kriegt sich ja kaum mehr ein wegen seiner Brillen, seines Stils, und überhaupt, seines ganz eigenen Charismas.

Die Welle schwappt bis in die USA, wo es sich die «New York Times» kürzlich zur Aufgabe machte, den Stil jedes Trainers dieses Turniers zu analysieren. Auf ein Ranking verzichtet die Zeitung – leider. Denn nach dieser kurzen Eloge auf Yakins Auftreten sind wir sicher, dass er da weit vorne gelandet wäre.

Im Wortlaut:

Murat Yakin ist so cineastisch, dass er aussieht, als wäre er derjenige, der Liam Neeson retten soll. Es sieht so aus, als würde er jeden Moment eine Rolle in einem Wes-Anderson-Film bekommen.

Der in der Schweiz geborene türkischstämmige Manager wird im September 50 Jahre alt, und er lässt es sich gut gehen. Schauen Sie sich die grauen Strähnen an, die sich durch sein dunkles Haar ziehen. Das muss ein Mann sein, der sich für die Arbeit von zu Hause aus anzieht. Ein Silberfuchs mit einer silbernen Uhr und einer runden Brille, der aussieht, als hätte er gerade die Tür eines klassischen Aston Martin Cabriolet nach einer Sonntagmorgenfahrt durch die Alpen geschlossen.

Ich wusste gar nicht, dass Helly Hansen und Puma sich für eine Kooperation zusammengetan hatten, bis Yakin, der bei der Euro 2004 in Adidas Predators spielte, die Seitenlinie betrat. Das sind die Schuhe, die dein Vater in zwei Sommern bei TK Maxx kauft, weil zu seinem 60. Geburtstag ein Familien-BBQ veranstaltet wird und er sich Mühe geben will.

Der kakigrüne Pullover von Yakin war das Highlight der Gruppenphase.

Nun denn, wir stellen uns gerne vor, wie Yakin Neeson im Kampf gegen ein Rudel hungriger Wölfe zur Seite springt, sich die Strähnen aus dem Gesicht wischt und sich das erste Raubtier vorknöpft. Oder wie er im «Grand Budapest Hotel» eincheckt, mit einer Seelenruhe selbstverständlich. 

Die Autoren des Textes sind allerdings nicht nur von Yakin begeistert. Zur allgemeinen Aufheiterung hier noch ein paar schöne Auszüge.

Kasper Hjulmand als olympischer Fahnenträger

Julian Nagelsmann, Deutschland: «Wenn er Deutschland nicht bei seinem Heimturnier betreuen würde, würde er mit dem Skateboard durch Santa Monica fahren und dies in einem Videoblog festhalten.»

Marco Rossi, Ungarn: «Seine Ringe und Armbänder verraten, dass er an den Wochenenden mit einer Harley Davidson durch die Ausläufer von Budapest fährt, nachdem er den Motor zerlegt und wieder zusammengebaut hat.»

Kasper Hjulmand, Dänemark: «Mit seiner Kamelhose, die er zu Beginn des Turniers trug, sah er aus, als müsste er am Nachmittag 18 Löcher Golf spielen und am Abend als Fahnenträger Dänemarks bei der olympischen Eröffnungsfeier auftreten.»

Ronald Koeman, Niederlande: «Er ist gekleidet wie der Kumpel deines Onkels, den du ab und zu in der Kneipe triffst. Du kannst dich nicht an seinen Namen erinnern und er sich nicht an deinen, aber der Small Talk ist anständig – bevor ihr beide wieder so tut, als ob ihr euch nicht kennen würdet.»

So geht das noch eine Weile heiter weiter. Und es endet mit dem Fazit, dass Yakins Sweater «sein eigener Glücksort» ist. Zudem wachse mit Nagelsmann und dem deutschen Belgien-Trainer Domenico Tedesco eine neue Generation von Trainern heran. Die «Times» abschliessend: «Sie sind es, die die Mode am Spielfeldrand in eine neue, kühne Welt führen werden.»

mro