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Bittere Niederlage gegen Topfavorit
Autsch, Österreich, das tut weh

DUSSELDORF, GERMANY - JUNE 17: Maximilian Wober of Austria scores an own goal during the UEFA EURO 2024 group stage match between Austria and France at Düsseldorf Arena on June 17, 2024 in Dusseldorf, Germany. (Photo by Image Photo Agency/Getty Images)

Es ist nicht bekannt, dass Didier Deschamps ein grosser Liebhaber deutscher Lyrik wäre. Seine Franzosen treten trotzdem auf wie Goethes Fischer. Kühl bis ans Herz hinan lassen sie Österreich verzweifeln und gewinnen 1:0. Trotzdem ist ihre Freude am Ende getrübt: Ihr grosser Star Kylian Mbappé muss wenige Minuten vor Schluss das Spielfeld mit blutender Nase verlassen. Sollte er ausfallen, wäre das ein harter Schlag für die Franzosen.

Sie sind die Weltauswahl, die nicht davor zurückschreckt, wie ein Underdog zu spielen. Dieses unterkühlte Spiel hat sie zuletzt zu einem WM-Titel und in ein WM-Endspiel getragen. Aber was für einen fantasievollen Fussball könnte man sich ausmalen mit all diesen tollen Spielern!

Verspielt wie Excel-Tabellen

Stattdessen verströmt die Mannschaft unter Deschamps die Verspieltheit einer Excel-Tabelle. Da mag Frankreichs Nationaltrainer mit Marcus Thuram, Mbappé und Ousmane Dembélé eine Sturmreihe aufs Feld schicken, die zusammen auf einen geschätzten Marktwert von 345 Millionen Franken kommt. Und dahinter spielt auch noch der so wunderbar elegante Antoine Griezmann.

Doch alles hat ihnen Deschamps verboten, was auch nur den Hauch eines Schnörkels haben könnte. Selbst die Dribblings von Dembélé und Mbappé sind in diesem System ja bloss Mittel zum Zweck. Und klar, vielleicht hat das ja auch etwas: Wie sich höchstbezahlte Superstars darauf einlassen, hier den gnadenlosesten Dienst nach Vorschrift zu schieben, der vorstellbar ist.

In Düsseldorf spielt Frankreich häufig so, wie sich das doch Österreich vorgenommen hat. In einem soliden Defensivblock. Erst dann nach vorne schnellend, wenn der Gegner die Gelegenheit dazu bietet. Das ist clever. Und auch etwas fies. Weil die Österreicher ja schlecht schnell umschalten können, wenn ihnen die Franzosen andauernd den Ball überlassen.

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Am Ende bekommt Deschamps recht. Sein Team setzt sich damit durch, worauf er zählt: Die Franzosen sind ihren einzelnen Gegenspielern individuell überlegen. Die Österreicher mögen sich mit ihrem Gemeinschaftssinn noch so unermüdlich dagegen wehren.

Am Ende entscheiden zwei ganz kleine Dinge über Sieg oder Niederlage. Erst steht Christoph Baumgartner ganz alleine vor Frankreichs Goalie Mike Maignan und scheitert. Dann verliert Aussenspieler Philipp Mwene den Ball gegen jemanden, gegen den man das besser nicht tun sollte: Mbappé.

Dass es nach dessen Flanke mit Maximilian Wöber auch noch ein Österreicher ist, der den einzigen Treffer der Partie ins eigene Tor erzielt, ist dann die Höchststrafe für die solidarische Mannschaft von Ralf Rangnick.

Österreich hat Stimmungsabstürze kultiviert

Der Deutsche gilt in Österreich als eine Art Heilsbringer. Seit er das Nationalteam übernommen hat, geht es aufwärts. Zuletzt ist die Liebe zu ihm noch grösser geworden, weil er den grossen Bayern aus München einen Korb gegeben hat.

Und es passt ja eigentlich alles. 2012 hat Rangnick den Fussballzweig des Red-Bull-Konzerns übernommen und einen Pressing- und Umschaltfussball eingeführt, der via Salzburg ganz Österreich erfasst hat. Praktisch alle Spieler, die er an der EM dabei hat, sind in dem System sozialisiert, das sie jetzt in der nationalen Auswahl spielen.

2016 unter dem Schweizer Marcel Koller waren die Österreicher auch mit himmelhoch jauchzender Euphorie an die Euro gereist. Nach nur einem erzielten Tor gegen Ungarn, Portugal und Island war daraus zu Tode betrübt geworden. Diese rasanten Stimmungsabstürze hat Österreich kultiviert. Nach dem Spiel gegen Frankreich aber lebt die Hoffnung vorerst weiter.

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13’

Wenns schnell geht, gehts zu schnell für die Österreicher, zumindest in dieser Startphase. Eins-zwei mit Marcus Thuram und Hernandez, doch die scharfe Hereingabe des stürmischen Linksverteidigers fliegt quer durch den Strafraum, ohne dass jemand davon profitieren könnte.

9’

…doch der Corner bringt nichts ein.

8’

So schnell kann es gehen: Theo Hernandez wird zwar von Posch umgemäht (sorry, aber anders lässt sich das nicht schreiben), doch die Franzosen stürmen einfach weiter. Der Ball kommt tief auf Mbappé, und dessen Abschluss lenkt Goalie Pentz am Pfosten vorbei. Eckball…

5’

Foul vom Österreicher Danso an Theo Hernandez. Freistoss für die Franzosen aus halb gefährlicher Distanz. Griezmann dreht den Ball in den Strafraum, aber Danso kann klären.

1’

Die Partie läuft. Und auch an diesem Abend ist die Atmosphäre hervorragend, der Match wird in Düsseldorf gespielt.

Die Franzosen

Noch ein Wort zu den Franzosen. Sie spielen für: Inter, PSG, bald für Real Madrid, Juventus, Atlético, Milan, Arsenal, die Bayern und Barcelona. Und einer spielt in Saudiarabien. N’Golo Kanté, der 33-jährige Routinier aus dem Mittelfeld.

Es kann losgehen

Geleitet wird die Partie von Jesus Gil Manzano aus Spanien.

So…

…die Teams sind da. Und schon wird die Marseillaise gespielt. Und gleich darauf auch die österreichische Bundeshymne.

So attackiert Frankreich

So spielen die Österreicher

Etwas Politik

Bei den Franzosen dominiert gerade nicht (nur) der Fussball. Die Europawahlen treiben die Spieler ganz offensichtlich um. Vor allem Kylian Mbappé und Marcus Thuram äusserten sich in den vergangenen Tagen kritisch zum Rechtsrutsch im Land. Mbappé etwa sagte im Hinblick auf die kommenden Neuwahlen: «Ich hoffe, dass wir die richtige Wahl treffen, und ich hoffe, dass wir am 7. Juli noch stolz darauf sein werden, dieses Trikot zu tragen.»

Das ist ein starkes Statement. Und Mbappé, dieser Überspieler, sagte noch ganz viel anderes, das Eindruck hinterlässt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Guten Abend …

… und herzlich willkommen! Frankreich! Mbappé!

Ja, auch die Franzosen starten heute in die EM und treffen dabei in der Gruppe D (mit den Niederlanden und Polen als weiteren Teams) auf Österreich. Es gibt einige Leute, die den Österreichern mit Trainer Ralf Rangnick eine Überraschung an diesem Turnier zutrauen. Aber ob die Mannschaft, die seit sieben Partien ungeschlagen ist und zum Beispiel auch Deutschland besiegt hat, tatsächlich eine Chance gegen den Topfavoriten hat? Wir finden es heraus in den nächsten gut 90 Minuten.