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Erster Eishockey-Meister der Geschichte
Liechtenstein sorgt für eine Weltneuheit

Eine Eishockeymannschaft feiert auf dem Eis. Die Spieler tragen rote Trikots mit einem aufgedruckten Pantherlogo und heben die Hände jubelnd. Sie stehen um einen kleinen Pokal, während einige Spieler Medaillen tragen. Hintergrund ist eine Eissporthalle mit Werbeschildern.
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Ein erster Eishockey-Meister ist in der Schweiz bereits gekürt worden – jener Liechtensteins. Weil es im Ländle keine Eishalle gibt, fand das Finalturnier ennet der Grenze in Grüsch statt, und nicht nur das war speziell. Gespielt wurde quer übers Eis im 3-gegen-3-Format mit einem Goalie und drei Feldspielern, die Partien dauerten 20 Minuten. So weit, so kurios.

Die Liechtensteiner sorgten für eine Weltneuheit im Eishockey: Nie zuvor war eine nationale Meisterschaft nach diesen Regeln ausgetragen worden. Eine Premiere erlebte auch der Kleinstaat selbst: Die Equipe aus Mauren ist der erste Meister überhaupt, im Final gab es einen 8:2-Kantersieg gegen Balzers. Mit Vaduz und Triesen nahmen zwei weitere Teams an der «Liga» teil, die im Januar startete. Einige Akteure sind für gewöhnlich in unteren Spielklassen in der Schweiz und Österreich engagiert, offen ist die Meisterschaft aber auch für Gelegenheits-Hockeyaner.

Liechtenstein reist nach Andorra

Der ungewöhnliche Modus ist gewiss sinnvoll in einem Land mit weniger als 40’000 Einwohnern und gerade mal 40 Lizenzierten. Liechtenstein braucht eine eigene Meisterschaft, weil ein ambitioniertes Ziel verfolgt wird: der Erwerb der Vollmitgliedschaft beim internationalen Eishockeyverband. Neben einer Frauenequipe ist hierfür ein Stadion mit 500 Sitzplätzen Voraussetzung – eine Arbeitsgruppe befasst sich mit einer möglichen Realisierung.

Ein Nationalteam hat Liechtenstein schon lange; beim Debüt 2001 gegen eine Feldkircher Jugendequipe wurde es 0:25 abgewatscht. Nach 20 Jahren Stillstand geht es nun wieder vorwärts, 2023 gewann die Auswahl aus dem Fürstentum den Development-Cup, ein Exotenturnier. Liechtenstein besiegte Portugal, Argentinien, Kolumbien und Irland. Im April folgt die Neuauflage in Andorra.

Der Kleinstaat lässt nichts unversucht, um irgendwie auf der Eishockey-Landkarte zu erscheinen. Im Herbst 2022 wurde in den heimischen Medien ein Appell des nationalen Verbands publiziert; es hiess, Interessierte jeden Alters sollten sich melden, auch wenn sie nur schnuppern wollten. Diese Redaktion titelte darauf: «Liechtenstein sucht den Nationalspieler.»

So salopp der Bericht formuliert war, seine Wirkung verfehlte er nicht: Tatsächlich meldeten sich in der Schweiz wohnhafte Spieler mit Ländle-Bezug. Patrick Bucher und Jason Joss, die in der 1. Liga für Wallisellen spielen, sind seither Teil der Nationalmannschaft.