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SZU-Sperrungen in Zürich
Eine Hauptschlagader der Zürcher
S-Bahn ist unterbrochen

Auf einer Länge von 525 Metern werden zwischen Selnau und Tunnelstrasse die Schienen und Schwellen ersetzt. Vor vier Jahren waren bereits die Gleise zwischen Selnau (Bild) und Hauptbahnhof erneuert worden.
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Diesen Artikel haben wir erstmals am 27. Mai publiziert. Nun ist der Spezialfahrplan der SZU aktiv, weshalb wir eine aktualisierte Fassung erneut publizieren.

Reisende aus dem Sihltal oder vom Triemliquartier, die gewöhnlich mit der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) in die Zürcher City unterwegs sind, müssen diesen Sommer ihre Reisegewohnheiten umstellen.

Seit Mitte Juli und bis Ende Oktober verkehren die roten Züge nach einem Spezialfahrplan. Zudem wird der Betrieb zwischen dem Zürcher Hauptbahnhof (HB) und den SZU-Stationen Saalsporthalle respektive Binz jeden Tag um 21 Uhr eingestellt. Der Bahnhof Selnau ist seit dem Beginn der Sommerferien geschlossen  – und bleibt es für drei Monate.

Während zweimal elf Tagen werden die Linien der S4 und der S10 ganz unterbrochen, wie die SZU mitgeteilt hat. Konkret fährt vom 14. Juli bis 25. Juli sowie vom 26. August bis 5. September kein Zug zwischen dem HB Zürich und den Stationen Saalsporthalle und Binz. Die Bauarbeiten dauern von Anfang Juni bis Anfang November.

Grund ist die Erneuerung von etwas mehr als 500 Metern Schienen und Schwellen im Sihltunnel zwischen Selnau und der Überführung Tunnelstrasse. Die Gleise waren vor etwas mehr als 30 Jahren installiert worden. Jene im Abschnitt zwischen Selnau und HB sind bereits 2019 erneuert worden.

Die SZU bezeichnet den Sihltunnel als Hauptschlagader ihres Netzes. Zwischen HB und Selnau befördert die Bahn täglich mehr als 25’000 Passagiere.

Ersatzbusse würden im Stau stecken bleiben

An den 22 Tagen, an denen bei der Saalsporthalle und an der Binz für stadteinwärts fahrende Passagiere Endstation ist, werden keine Ersatzbusse in die City angeboten.

Hauptgrund sind nicht etwa Engpässe beim Fahrpersonal oder beim Rollmaterial, sondern dass es keine sinnvolle Route gibt für Ersatzbusse, wie Silvia Behofsits, Kommunikationschefin bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich (VBZ), sagt: «Man stelle sich nur die Situation rund um den HB vor, wenn da mehr Busse fahren müssten.» Sie blieben im Stau stecken.

Mehr Trams und grössere Busse

Es sei ja nicht die erste Sperrung des Sihltunnels, sagt die Sprecherin. Als Ersatzkonzept habe sich jenes bewährt, das heuer erneut zum Zug komme: Zwischen Saalsporthalle und HB fahren zu gewissen Zeiten mehr Einheiten der Linien 13 und 17. «Im Vergleich zu einem Ersatzbus bieten die Trams auf dieser Strecke viel mehr Platz und wesentlich mehr Zuverlässigkeit», sagt Behofsits.

Für die Verbindung zwischen Binz und Innenstadt werden auf der Buslinie 76 zwischen Binz und Bahnhof Wiedikon grössere Busse eingesetzt. Am Bahnhof Wiedikon besteht Anschluss ans Tramnetz mit den Linien 9 und 14 und an die S-Bahn-Linien in den HB.

Auch die Gleise auf der SZU-Überführung der Tunnelstrasse beim Nordportal des Ulmbergtunnels werden ersetzt.

Die SZU empfiehlt, während des Sommers die alternativen Routen via ZVV-App zu konsultieren. Es müsse aber mit längeren Reisezeiten gerechnet werden. Die Gleiserneuerung zwischen Selnau und Tunnelstrasse kostet 13,5 Millionen Franken. Dazu wird der nationale Bahninfrastrukturfonds angezapft.

Die SZU befindet sich mitten in einer grossen Ausbauphase. 800 Millionen Franken werden in den nächsten Jahren investiert, unter anderem für die Verschiebung und Erneuerung von Stationsgebäuden oder den Bau von Doppelspuren. Zu Stosszeiten soll zwischen dem HB Zürich und Adliswil der 7,5-Minuten-Takt eingeführt werden.

Der Monsterbau funktioniert nicht

Letztes Jahr sorgte ein monumentaler Stahlbau beim Bahnübergang Friesenberg im Zürcher Kreis 3 für böse Kommentare. Errichtet wurde er, um den Durchgang der Trolleybusse der Linie 32 zu gewährleisten. Das geschah im Rahmen des historischen Stromwechsels, denn die Uetlibergbahn wechselte nach 100 Jahren Betrieb mit Gleichstrom auf Wechselstrom. Sie passte sich damit den SBB und der Sihltalbahn an, entfernte sich aber vom Gleichstromsystem der VBZ.

Infolgedessen brauchte es eine Lösung, damit sich die beiden Stromsysteme bei der Kreuzung auf der Friesenbergstrasse nicht in die Quere kommen. 

Doch die Konstruktion funktioniert aufgrund von technischen Mängeln nicht, wie die NZZ berichtete. Deshalb möchte die SZU das Stahlungetüm zurückbauen, was aber gemäss geltender Planung nicht vor 2032 geschehen könne.

Zurzeit senken die SZU-Züge an dieser Stelle die Bügel und fahren quasi mit Anlauf, aber ohne Schubkraft über die Friesenbergstrasse, während die VBZ-Busse am Strom angeschlossen bleiben.