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Fake News oder fundierte Recherche?
Eine Enthüllungsflut überschwemmt Trump

Was aus seinem Wirken noch so alles rauskommen sollte? Donald Trump am Stützpunkt der Air Force One in Maryland.
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Er sei ein «Betrüger» und ein «Lügner», dazu ein «Rassist» und einer, der sogar einen Krieg anfinge, wenn er damit im Amt verbleiben könne. Solches und anderes schreibt Donald Trumps Ex-Anwalt Michael Cohen in seinem neuen Buch über den Präsidenten.

Cohen ist beileibe nicht der Einzige, der über Trump herzieht: In den letzten Monaten vor der US-Präsidentschaftswahl ergiesst sich eine regelrechte Enthüllungslawine über den Mann im Weissen Haus, sowohl seine Nichte Mary Trump als auch der «New York Times»-Journalist Michael Schmidt und Cohen filetierten ihn. Und in der kommenden Woche erscheint das mit Spannung erwartete zweite Buch des Watergate-Starjournalisten Bob Woodward über Trump.

Alle Verfasser lügen

Begleitet wurde die Papierflut von einem aufsehenerregenden Artikel des Journalisten Jeffrey Goldberg in der Zeitschrift «The Atlantic». Darin wird der Präsident bezichtigt, schlecht über gefallene Soldaten und überhaupt das Militär geredet zu haben.

Die Antwort Trumps und seiner Sprachrohre auf die diversen Vorwürfe bleibt stets gleich: Alle Verfasser lügen. Problematisch daran ist natürlich, dass Donald Trump selbst ein ausgewiesener und profunder Lügner ist.

Trotzdem: Michael Cohens Buch sei reine «Fiktion», der Autor habe «zugegeben, gelogen zu haben, erwartet aber jetzt, dass die Leser ihm glauben, damit er Geld an seinem Buch verdienen kann». «Atlantic»-Autor Goldberg sei ein «Kotzbrocken», und Bob Woodward verbreite «zumeist Lügen», so Trump und seine PR-Truppe.

Ob all die bösen Enthüllungen dem Präsidenten wirklich schaden, steht in den Sternen. Schliesslich wissen wir seit Jahrzehnten, wer Donald Trump ist und wie er tickt. Vor der Wahl 2016 gaben beispielsweise 60 Prozent der befragten Amerikaner an, nicht viel von Trumps Charakter zu halten. Ein Fünftel davon wählte ihn trotzdem (lesen Sie die Bilanz zu Trumps Amtszeit).

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Vielleicht gelingt Woodward, woran andere gescheitert sind

Eine Ausnahme könnte Woodwards Buch werden. Immerhin gewährte ihm Trump 17 Interviews, auch vermag Woodward besser als jeder andere US-Enthüllungsjournalist die Geheimnisse der Washingtoner Szene zu knacken. Allerdings werden auch in seinem Buch viele anonymen Quellen zu Wort kommen, was dem Präsidenten erleichtern wird, das Werk als frei erfunden abzutun.

Der Watergate-Veteran aber hat schon einige Bücher über amerikanische Präsidenten verfasst, ohne dass sie sich im Lauf der Zeit und im Lichte neuer Erkenntnisse abgenutzt hätten. Woodward ist ein penibler Rechercheur, und lange wurde er eher dem republikanischen als dem demokratischen Lager zugeordnet. Vielleicht gelingt ihm, woran andere bislang gescheitert sind.

Darauf zu wetten aber wäre riskant. Donald Trump ist eine sattsam bekannte Grösse, seine Anhängerschaft dürfte sich kaum von journalistischen Enthüllungen beeindrucken lassen. Was immer an wenig Schmeichelhaftem über den Präsidenten kolportiert wird, ist eben Fake News.

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