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Ein Wolf im Weinland?

Der Wolf ist offenbar auch bei uns angekommen.
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Am Donnerstagmorgen wurde auf einer Weide in Andelfingen ein Schaf durch Bisse eines Tieres getötet. Die vorgefundenen Spuren deuten darauf hin, dass es von einem grösseren, hundeartigen Tier gerissen wurde – voraussichtlich von einem Wolf.

Die Vermutung wird durch ähnliche Funde im benachbarten Kanton Thurgau gestützt. In dieser Woche wurden in den Regionen Hohentannen und Uesslingen mehrere gerissene Schafe aufgefunden. Beim «Täter» könnte sich um einen im Vorjahr geborenen Jungwolf handeln, der sich auf Wanderschaft begeben hat, wie der Kanton in einer Mitteilung schreibt.

Wölfe können in einer Nacht mehrere Dutzend Kilometer zurücklegen. Im Frühjahr wandern inbesondere männliche Jungiere aus ihren Rudeln ab, um sich eigene Territorien zu suchen.

Schutzzäune überprüfen

Die Fischerei- und Jagdverwaltung wertet die Spuren momentan aus. Mit gesicherten Erkenntnissen aus den genetischen Proben ist erst in einigen Wochen zu rechnen. Die Hinweise deuten aber auf einen Wolf hin. Die Fischerei- und Jagdverwaltung hat vorsorglich die Nutztierhalter in der Region Weinland über den Vorfall informiert und sie aufgefordert, Vorsichtsmassnahmen zu treffen.

Insbesondere sollten die Einzäunungen der Tiere überprüft und wenn nötig angepasst werden. Die Nutztierhalter können sich vom kantonalen Herdenschutzbeauftragten über das richtige Verhalten beraten lassen.

Der Kanton betont, dass für die Bevölkerung, grosse Nutztiere und Haustiere keine Gefahr vom Wolf ausgehe. Der Wolf sei ein scheues Tier, das dem Menschen ausweiche. Bei Begegnung mit einem Wolf sollte man aber genügend Abstand wahren und sich zurückziehen. Hunde sollten an die Leine genommen werden.

Hundert Jahre lang ausgestorben

Sollte sich die Vermutung bestätigen, dass es sich um einen Wolfsriss handelte, wäre dies der dritte Nachweis einer Wolfspräsenz im Kanton Zürich im Verlauf der letzten drei Jahre. Zuvor galt der Wolf im Kanton Zürich während über hundert Jahren als ausgestorben. Der Kanton Zürich fördert die Wiederansiedlung des Wolfes nicht, akzeptiert ihn aber als Teil der heimischen Wildfauna.