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Ein Weihnachtsmarkt der besonderen Art

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In diesen warmen Tasche müssen die Hunde auch bei eisigen Temperaturen nicht frieren.
Celine Fricker präsentiert stolz ihre Taschen, die sich zu einer Hundedecke umfunktionieren lassen.
Initiatorin Helene Gerber verkauft selbst gebackene Hundeguetzli.

Yvonne Spescha ist buchstäblich auf den Hund gekommen. Fertigte die Schneiderin aus Egg einst Lederbekleidung für ihre menschlichen Kundinnen, tut sie dies inzwischen für Bello und Co. Und für diese ist nur das Beste gut genug: Spescha verwendet weiches Nappaleder von Lamm und Rentier für ihre Halsbänder, Geschirre und Hundeleinen. Auf Wunsch nach Mass, damit vor allem­ das Geschirr sitzt, ohne zu scheuern. Fürs Frauchen gibts farbige Armbänder oder ein edles Ledertäschchen für die Robidog-Bags. Spescha war eine von gut 40 Ausstellern aus der ganzen Schweiz, die am Hundeweihnachtsmarkt im Zumiker Gemeindesaal ihre Waren feilboten.

Céline Fricker wiederum ist aus Solothurn angereist und bietet an ihrem Stand selbst entworfene Halstücher im Partnerlook an, sodass ersichtlich ist, welche Hundehalterin zu welchem Vierbeiner gehört – ganz nach dem Motto: «Wie der Herr so's Gescherr». Speziell sind ihre Umhängetaschen, die, klappt man sie auf, sich als Hundedecke aus flauschigem Nickistoff entpuppen. «Die Tasche ist ideal für den Besuch im Restaurant und erspart das umständliche Mitnehmen einer Decke», empfiehlt sie. Fricker hat den weiten Weg nach Zumi­kon auf sich genommen, weil der Hundeweihnachtsmarkt einzigartig sei in der Schweiz.

Power­knebel und Contuccini

Erst dieses Jahr hat eine Nach­ahmerin einen weiteren in Rümlang organisiert, weil sie sich letztes Jahr mit der Initiantin ­Helene Gerber zerstritten hatte, wie diese an ihrem Stand kommentiert. Die Hundeliebhaberin aus Binz-Maur, die gerade ihren kleinen Havaneser namens Krümel für die Fotografin auf die Arme nimmt, hat den Markt schon zum siebten Mal auf die Beine gestellt. Seit sieben Jahren betreibt He­lene Gerber auch ihr Geschäft ­Vicos Welt und produziert eigenhändig bei sich zu Hause Hundeguetsli «aus hochwertigen Zutaten», wie sie festhält. Sie beliefert damit sogar Händler. Da gibts ve­ge­tarische Powerknebel, Fisch­stäbchen oder Haferflocken-Contuccini in individuell gestalteten Verpackungen mit Gerbers eigenem Design. Eine Kundin schwärmt, ihr Hund verschmähe alle Hundeguetsli, ausser die­jenigen aus Gerbers Küche. Na dann – en Guete.

Doch nicht nur Fress­bares gibts für die Vierbeiner, auch Flüssiges wird verkauft. Und während der gemeine Haushund sich normalerweise mit Wasser zufriedengibt, können die Besucher des Hundeweihnachtsmarktes ganz edle Tropfen kosten. Eine Verkäuferin aus Malters bietet­ nämlich neben allen erdenklichen Spielsachen und Lebkuchen ohne Zucker Prosecco an. Alkohol für den Vierbeiner? «Ach wo, das ist Holundertee in einer Schämpisflasche als Geschenkidee», winkt sie mit einem Augenzwinkern ab. Nach den leiblichen Genüssen ist auch für den Hund die Zahnpflege wichtig, wie man in Zumi­kon lernen kann. Am Stand gleich nebenan schwärmt Hundesalonbesitzerin Bar­bara Bee­ler aus Schwerzenbach für eine Ultraschallzahnbürste. Mit dieser habe der Hund keinen Stress, da die Bürste nicht vibriert. Sogar Zahn­stein lasse sich damit entfernen.

Fiffi auf der Christbaumkugel

Die Feldmeilemerin Ariana Trudel, die seit über 30 Jahren ein Hotel in Flims-Laax führt, zeigt Halsketten, an denen Pfeifen aus Chriesi- und Olivenholz angehängt sind. Daneben stehen flauschige Betten in allen Farben zur Auswahl. Eine Hundehalterin, ihren zerrenden Liebling an der Leine, kann sich zwischen einem türkis- und rosafarbenen Mäntelchen nicht entscheiden und lässt sich zur Freude der Verkäuferin gleich beide einpacken. Die Oetwilerin Blanca Zenger hält Hunde als kunstvolle Figuren in verschiedenen Materialien und Posen fest. Für den Christbaum sind glitzernde Kugeln mit Hundemotiven gedacht, und für die Finger gibts Ringe mit dem Konterfei verschiedener Rassen.

Der Markt ist gut besucht. Die meisten Marktbesucher tummeln sich mit ihren Lieblingen an der Leine zwischen den Ständen. Was gelegentlich zu Gekläff und Gebell führt, ohne dass sich jemand daran stören würde. Aus­ser, dass man sich etwas anschrei­en muss, um sich zu verstän­digen. Aber an diesem Markt, an dem sich wirklich alles um den Hund dreht, ist dieser nun mal König.