Spiel 1 unter Murat YakinEin Sieg zum Debüt und das Bangen um Xhaka
Als würden nicht schon genug Spieler ausfallen, muss der Nationalcoach auch noch den Corona-positiven Captain ersetzen – sein notfallmässig besetztes Team schlägt Griechenland 2:1.
Der Rahmen ist trostlos, 3500 Zuschauer verlieren sich im St.-Jakob-Park beim ersten Einsatz von Murat Yakin als Nationaltrainer. Es wird zum Spiel ohne besonderen Wert, auch wenn sich die Schweiz zu einem 2:1 gegen Griechenland müht (den Ticker zum Nachlesen gibts hier).
Yakin steht nun vor der Herausforderung, bis Sonntag eine Mannschaft zusammenzubringen, die einer wirklich grossen Aufgabe gewachsen ist. Europameister Italien ist dann der Gegner in einem Schlüsselspiel der WM-Qualifikation.
Sportlich-elegant gekleidet stellt sich Yakin an die Seitenlinie. Schauen, dass sie den Rhythmus mit Blick auf den Sonntag hinbringen – das ist sein Ziel für das Spiel. Es ist ein hehres Ziel angesichts der Umstände.
Kurz vor Matchbeginn erhält Yakin die Nachricht, dass auch sein Captain ausfällt. Granit Xhaka ist Corona-positiv. Am Montag war bei ihm ein PCR-Test negativ ausgefallen, wie bei allen anderen der Delegation auch. Am Mittwochmorgen hat er Kopfweh. Ein Schnelltest fällt noch negativ aus. Erst ein weiterer PCR-Test zeigt ein anderes Bild.
Xhaka die Ausnahme
Am Donnerstag wird Xhaka nochmals untersucht. Die Hoffnung ist damit verbunden, dass er wieder negativ ist. Und damit am Sonntag gegen Italien zur Verfügung steht. Xhaka ist der einzige Spieler der Mannschaft, der nicht geimpft oder genesen ist. Das wird am Abend des Tages bekannt, an dem der Schweizerische Fussballverband den 1400 Clubs und seinen 300’000 Mitgliedern die Empfehlung abgibt, sich impfen zu lassen.
Xhaka sitzt isoliert in seinem Hotelzimmer, als die Schweiz eine neue Ära beginnt. Die Aufstellung, die Yakin zusammenbringt, hat viel von Freistil. Er muss nicht nur auf Xhaka verzichten, den Chef der Mannschaft, ihm fehlen auch Xherdan Shaqiri, Breel Embolo und Mario Gavranovic, die entweder einen Trainingsrückstand haben oder verletzt sind.
Yakin stellt erstmals Gregor Kobel ins Tor, Yann Sommer soll sich auf den Sonntag konzentrieren, sagt er. Cédric Zesiger ist der zweite Debütant und Mitglied einer Dreierkette, die Yakin formiert, obschon er im Vorfeld eine Abkehr vom Petkovic-System angekündigt hat.
Ricardo Rodriguez darf Captain sein, Denis Zakaria und Remo Freuler bilden wie an der EM gegen Spanien das Mittelfeldzentrum, Djibril Sow und Steven Zuber sind das Duo hinter Haris Seferovic, der Sturmspitze. Total fehlen fünf Spieler vom EM-Viertelfinal. «Schauen wir, wer Verantwortung übernimmt», gibt Yakin seiner Not-Mannschaft mit auf den Weg.
Der Anfang sieht gut aus in diesem grossen und leeren Stadion. Die Schweizer bewegen sich recht leichtfüssig, und keiner fällt dabei mehr auf als Zuber. In der 7. Minute verschafft er sich nach einem Doppelpass mit Sow viel Freiraum, er erhält den Ball von Widmer zurück und erzielt aus der Drehung heraus das 1:0. Als wolle er den Griechen schon einmal andeuten, was sie nach seinem Wechsel von Frankfurt zu AEK Athen von ihm erwarten können. Die Schweizer bleiben überlegen, ohne aber zu weiteren Chancen zu kommen.
Vargas’ Tor zum Sieg
Nach 25 Minuten kommt der Bruch in ihrem Spiel. Seferovic ist jetzt noch weniger zu sehen als vorher. Seine Körpersprache ist auch nicht so, als hätte er grosse Lust auf diesen Match. In der 34. Minute stürzt Kobel aus dem Tor, er ist zu spät, um den Querpass abzufangen und das 1:1 durch Pavlidis zu verhindern.
Zur zweiten Halbzeit wechselt Yakin vier Spieler aus, unter ihnen Eray Cömert, der nach einem Zusammenprall benommen vom Platz gewankt ist. Ulisses Garcia kommt zum Debüt. Yakin wechselt auf eine Viererkette, Seferovic ist neu Captain, und Zuber bleibt der auffälligste Spieler. In der 51. Minute spielt er einen wunderbaren Querpass, den Ruben Vargas zum 2:1 verwertet. Pavlidis schafft es, allein vor Kobel den Pfosten zu treffen.
Nach einer Stunde entscheidet sich Yakin, auch Zuber vom Platz zu nehmen. Das ist sinnvoll, denn angesichts der personellen Situation würde es ins Gewicht fallen, wenn sich Zuber irgendwie verletzt hätte. Andi Zeqiri kommt in der Schlussphase ebenfalls zu seinem Debüt, Seferovic macht Platz für ihn, womit als Dritter Schär zur Ehre kommt, die Captainbinde zu tragen. Das ist es von diesem Abend.
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