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Meinung

Kolumne «Miniatur des Alltags»
Ein Plädoyer für einen faulen Jahreswechsel

Für die Festnudeln unter uns mag es an Blasphemie grenzen, wenn man an Silvester zu Hause bleibt. Aber die wissen gar nicht, was sie verpassen.
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«Was machst du an Silvester?» – alle Jahre wieder sieht man sich mit dieser Frage konfrontiert, in der Regel spätestens dann, wenn in den Läden die Weihnachtsdekoration montiert wird. Klar, die Frage ist teils sicher auch dem guten alten Small Talk geschuldet, über das Wetter zu reden macht ab November ohnehin keinen Spass mehr.

Trotzdem, die Silvester-Thematik kann ganz schön stressig sein, vor allem wenn das Gegenüber einen mitleidig anschaut, wenn man sagt, dass man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf dem Sofa ins neue Jahr segeln wird. Möglicherweise sogar schlafend, was für die Partylöwinnen und -löwen im Umfeld an Blasphemie grenzt.

Für sie mag es das Grösste sein, bei mässigem Wetter festlich aufgetakelt stundenlang vor einem Nachtclub Schlange zu stehen, absurde Preise für Eintritt und Getränke zu bezahlen und am Ende des Abends kein Taxi rufen zu können, weil die Telefonleitungen überlastet sind. Ich möchte da niemanden beleidigen, jeder solls halten, wie er oder sie will. Aber, die wissen schlicht nicht, was sie verpassen: Was gibt es Besseres, als nach der meist alles andere als geruhsamen Weihnachtsfeierei im Pyjama auf dem Sofa zu lümmeln, sich einmal durch die Filmgeschichte zu schauen und das süsse Nichtstun zu geniessen?

Klar, früher gehörte ich auch zum Silvesterpartyvolk. In der Regel unter Protest, weil schon damals wollte ich eigentlich lieber zu Hause bleiben, als mich ins Getümmel zu stürzen. Trotzdem liess ich mich zum Ausgehen überreden. Es waren zwar ganz lustige Abende – soweit es umfangreiche Erinnerungen daran gibt –, aber ich bin noch immer fest davon überzeugt, dass man die Feste feiern soll, wie sie fallen, und nicht weil ein bestimmtes Datum ist.