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Bond-Auto Aston Martin DB5
Ein filmreifes Comeback

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft: James Bond und der Aston Martin DB5 im Film «Goldfinger» auf dem Furkapass.
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«Ihr Bentley hat ausgedient. Sie fahren jetzt Aston Martin.» Mit nüchternen Worten, wie gewohnt leicht grantelnd, übergibt Supertüftler Q das neue Dienstauto an 007. Einen DB5 aus dem Baujahr 1963. Das elegante, zweitürige Coupé mit Fastback wird im Auftrag des britischen MI6 mit ein paar Bond-Gadgets auf Stand der Technik gebracht. So besitzt der Kampfwagen einen Schleudersitz, der in Wirklichkeit natürlich nicht schleudern kann, schon weil dafür im Dach keine Luke vorgesehen ist. Hinter einer Klappe im Cockpit sitzt ein Radarschirm, ein Reifenschlitzer fährt aus der Nabe der Speichenräder, um feindliche Gummi zu ruinieren, Maschinengewehre ballern jeden Bösewicht von der Strasse.

In «Goldfinger» jagt Sean Connery mit seinem neuen Spielzeug zunächst einer blonden Lady im weissen Mustang Cabriolet hinterher, um anschliessend den fiesen Auric Goldfinger, gespielt von Gerd Fröbe, die Hammelbeine lang zu ziehen. Der Streifen, der unter Cineasten als Mutter aller Agententhriller gilt, verdankt seinen Kultstatus letztlich auch dem eleganten Sportwagen. Gebaut in Handarbeit von der Manufaktur Aston Martin in Newport, die zur Zeit der Dreharbeiten bereits zum britischen Autoadel zählt. Zum Dahinschmelzen die abgerundeten Kotflügel des DB5, die Scheinwerfer von einer Plexiglasscheibe abgedeckt, die Linie des Alukleides betörend schön. Jeden Tag verlassen elf DB5 die Fertigungshallen an der Tickford Lane. Man hätte viel mehr verkaufen können, doch die aufwendige Produktion lässt nicht mehr zu.

«Art Recovery Internation»

Für den Streifen «Goldfinger» nach Romanvorlage von Ian Fleming werden bis 1964 zunächst vier DB5 aufgebaut. Alle in Snow Shadow Grey mit roter Innenausstattung. Zwei weitere entstehen 1965 für die Präsentation des Films in den USA. Unter Kennern aber gibt es nur ein wahres Bond-Auto – und zwar den aufgerüsteten DB5, der für die Filmaufnahmen in Andermatt und dem Furkapass eingesetzt wird. Es trägt die Chassisnummer DP 216/1 und war ursprünglich mal in Rot lackiert. Lange nach Beendigung der Dreharbeiten geht die Original-Goldfinger-Requisite 1970 in den Besitz von Gavin Keyzar, einem Mitglied des Aston Martin Owners Club. Danach wird Bonds ehemaliges Dienstauto an einen Juwelier aus Utah verkauft, der ihn wiederum Mitte der Achtzigerjahre für 275’000 Dollar bei Sotheby’s versteigern lässt.

Den Zuschlag erhält Anthony Pugliese, ein Filmproduzent aus Boca Raton. 1997 schliesslich verliert sich die Spur des 286 PS starken Filmhelden. DP 216/1 wird in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni aus einem Flugzeughangar in Florida gestohlen. Hinweise auf die Diebe gibt es nicht. Da das Bond-Auto mit 4,2 Millionen Dollar versichert ist, wird Pugliese zunächst selbst verdächtigt, hinter dem Diebstahl zu stecken. Er kann den Verdacht entkräften, indem er nach Auszahlung der Versicherungssumme einen Finderlohn von 100’000 Dollar aussetzt. Doch die britische Pretiose bleibt verschwunden.

Bis jetzt. Denn nach einem Bericht der britischen Tageszeitung «The Telegraph», hat «Art Recovery International» die Sportwagenikone nach über 25 Jahren im Nahen Osten aufgespürt. Die Gruppe, die auf die Jagd verlorener oder gestohlener Luxusgegenstände spezialisiert ist, will den verlorenen Sohn in einer «privaten Umgebung» gefunden haben. Wo genau, wird noch nicht mitgeteilt. Anhand der Seriennummer DP216/1 sei das Fahrzeug allerdings eindeutig identifiziert. Ein Fund, der sich lohnen dürfte. Der aktuelle Wert des berühmten Filmstars soll bei geschätzten 20 Millionen Franken liegen.

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1997 verliert sich die Spur des 286 PS starken Filmhelden. DP 216/1 wird in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni aus einem Flugzeughangar in Florida gestohlen. Und tauchte jetzt wieder auf.
Für den Streifen «Goldfinger» wurden bis 1964 vier DB5 aufgebaut. Alle in Snow Shadow Grey mit rotem Interieur.
Das elegante, zweitürige Fastback-Coupé wird im Auftrag des britischen MI6 mit ein paar Bond-Gadgets auf Stand der Technik gebracht.