Unentschieden in St. GallenEin Erfolgserlebnis für GC – aber Aufsteiger Winterthur lauert
Die Grasshoppers verschaffen sich mit einem Punkt in St. Gallen etwas Luft. Aber nächste Woche kommt es zum Direktduell mit dem FCW.

Es ist eines dieser Unentschieden, bei denen man sich als GC erst einmal Gedanken darüber machen muss, was es überhaupt bedeutet. 1:1 gegen den FC St. Gallen, den Drittplatzierten, das ist nicht schlecht, vor allem, wenn man zuvor drei Ligaspiele hintereinander verlor. Aber wäre hier nicht noch etwas mehr dringelegen?
Amir Abrashi überlegt kurz, er ist Captain der Grasshoppers und einer, der immer alles fordert und alles will. «Mit etwas Glück nehmen wir hier mehr mit», sagt er dann. Aber jeder Punkt sei wichtig, es gehe jetzt schliesslich Schlag auf Schlag. St. Gallens Trainer Peter Zeidler sagt: «Es gibt ja auch das Adjektiv gerecht, das passt.» Sein Team hat mehr Chancen, GC die besseren.
St. Gallen ist in dieser Liga das Team, das für die Lust am Fussball steht, für das Schöne und Schnelle in diesem Sport. GC – nicht unbedingt. Die Zürcher haben in diesem Jahr nur einmal gewonnen und seit dem 4:1 gegen den FCZ im Oktober nie mehr als ein Tor pro Partie erzielt. Seit November enden alle ihre Partien mit den banalen Fussballresultaten 1:0, 1:1 und 2:1 – wenn es eine falsche Seite gab, waren die Grasshoppers auch meist auf dieser.
Und doch sind sie den St. Gallern an diesem Sonntag ein Gegner auf Augenhöhe, es ist ein Auftritt, der ihnen Mut machen muss für die kommenden Spiele, wenn es gegen Winterthur und Sion geht, direkte Gegner im Kampf gegen die Barrage. GC ist wach, GC geht beherzt ans Werk. Und wenn Bendegúz Bolla in seinen Entscheiden etwas konsequenter wäre, könnte der Rekordmeister nach 15 Minuten auch höher führen als 1:0.
Die GC-Verteidiger blocken die St. Galler Versuche
Dieses 1:0 leitet Hayao Kawabe ein mit einem feinen Pass auf Torschütze Guilherme Schettine. Kawabe ist der Mann, der die Grasshoppers in dieser Saison stützt wie der Titan Atlas das Himmelsgewölbe in der griechischen Mythologie. Letzte Woche fehlte er in Luzern, weil er krank war, nun gehört er wieder zum Stammpersonal, er braucht keine fünf Minuten für diese erste schöne Aktion der Partie.
Nun hat aber auch ein Atlas einmal etwas Pech, nach etwas mehr als einer halben Stunde ist es Kawabe, der einen Schuss von Grégory Karlen unglücklich abfälscht und den Ausgleich mit ermöglicht. Weil die Minuten zwischen diesen Toren so aufregend sind, es hin und her geht, beide Teams Chancen haben, die Stimmung mit fast 18’500 Zuschauenden ohnehin herausragend ist, kommt das Gefühl auf, dass hier ein rauschender Fussballnachmittag anstehen könnte.
Am Ende bleibt es bei diesem 1:1, weil St. Gallens Goalie Lawrence Ati Zigi einen Kopfball von Noah Loosli gut abwehrt und sich nicht ein zweites Mal von Schettine überlisten lässt, der es wie bei seinem Führungstor mit einem Lob probiert. Es bleibt aber auch beim 1:1, weil die Grasshoppers gut verteidigen, St. Gallen schiesst bis zum Schluss 24-mal Richtung GC-Tor, zehn dieser Versuche blocken die GC-Verteidiger.
Es ist eng am Tabellenende der Super League, und vielleicht muss Abrashi auch deswegen kurz darüber nachdenken, ob dieses 1:1 nun gut oder schlecht ist. Es bringt GC zwar Luft, aber es verhindert nicht, dass der FC Winterthur den Rekordmeister nächstes Wochenende mit einem Sieg im Letzigrund überholen kann.
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