1,2-Millionen-Projekt in WädenswilEin Bach ist zur Freude von Forellen aus der Röhre befreit worden
Auf dem Wädenswiler Berg schlängelt sich der Risibach wieder wie in früheren Zeiten durch das Gelände.
Noch sieht der Risibach im Wädenswiler Berg auf den ersten Blick aus wie eine breite, lange Narbe, die sich durch das Landwirtschaftsland zieht. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man jedoch einen natürlichen Flusslauf, frisch gepflanzte Sträucher und einige Steinhaufen sowie Totholz. Der Bach selbst ist mit Kies und Steinen ausgestattet.
Nach der Revitalisierung ist das Terrain bereit, damit es Flora und Fauna erobern können. Im Bach werden sich Bachforellen und Krebse wohlfühlen. Das Ufer, das mit ortstypischen Sträuchern bepflanzt wurde, bietet auch Vögeln ein Zuhause.
Viele Jahre lang hatte der Risibach ein Schattendasein gefristet. Auf einer Länge von rund 500 Metern wurde er durch eine Röhre geführt. Doch jetzt fliesst er auf seiner ganzen Länge von der Quelle im Chaltenbodenholz bis zur Einmündung in den Aabach oberirdisch. Die Stadt Wädenswil liess ihn für rund 1,2 Millionen Franken offenlegen.
Landbesitzer ins Boot holen
Ein Grund für die Befreiung des Risibachs war die Hochwassergefahr. Beim Eingangsschacht zur Röhre kam es bei starkem Regen immer wieder zu Überschwemmungen. Der Hauptgrund für die Bachoffenlegung war aber die Revitalisierungsplanung des Kantons Zürich. Gemäss dieser Planung gehörte der Risibach zur ersten Priorität. Es bestand also ein grosses ökologisches Defizit, das bis 2035 behoben werden musste.
Es dauerte aber zehn Jahre, um das Projekt zu entwickeln und umzusetzen. Damit es überhaupt möglich wurde, mussten sich diverse Parteien einigen. Denn der Risibach beansprucht für seinen natürlichen Verlauf auch Boden privater Eigentümer. Das Projekt konnte nur durchgesetzt werden, weil Pro Natura Zürich in diesem Gebiet ebenfalls Landeigentümerin war und Land abtauschte, wie die Stadt mitteilt. Die Verhandlungen zur Linienführung des Bachs und des Landabtauschs hätten viel Zeit in Anspruch genommen.
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