Covid-Fälle kurz vor BeginnDroht Spanien ein Forfait? So geht die EM mit Corona um
Zwei Tage vor dem Start kämpfen Spanien und Schweden mit Infizierten. Doch das Megaturnier hat Lösungen parat. So sehen sie aus.
In zwei Tagen wird die Europameisterschaft eröffnet. Doch schon jetzt kämpfen zwei Teams mit Corona-Fällen: Sowohl Spanien als auch Schweden meldeten diese Woche zwei positiv Geteste im Kader. Bei Spanien sind es Captain Sergio Busquets und Diego Llorente, bei Schweden Dejan Kulusevski und Mattias Svanberg.
Die beiden Mannschaften sollen am Montag in der Gruppe E gegeneinander spielen, doch an eine reguläre Vorbereitung ist zurzeit nicht zu denken. Und die Sorge wächst, dass sich womöglich weitere Spieler infiziert haben.
So will der Megaevent inmitten der Pandemie mit Corona-Fällen umgehen.
Ist die EM wegen dieser Fälle gefährdet?
Nein. Die Uefa hat ein Reglement aufgestellt, damit trotz Covid-Fällen, trotz Isolation und trotz Quarantäne gespielt werden kann. Gemäss diesen Regeln muss eine Nationalmannschaft immer zu ihren EM-Spielen antreten, wenn sie mindestens 13 einsatzbereite – will heissen: negativ getestete – Spieler (darunter einen Goalie) zur Verfügung hat.
Und wenn sich mehr als die halbe Mannschaft isolieren muss?
Die Antwort darauf ist simpel: Die Nationaltrainer dürfen nachnominieren. Fallen die Stammkräfte wegen Corona aus, werden andere Spieler ans Turnier geholt. Sportlich kann das Turnier dadurch verzerrt werden, aber ein Abbruch soll abgewandt werden.
Die Coachs dürfen theoretisch so viele nachnominieren, wie sie möchten. Allerdings handelt es sich quasi um ein Tauschgeschäft: Wird ein Spieler offiziell neu angemeldet, muss im Gegenzug ein anderer Profi von der 26-köpfigen Kaderliste gestrichen werden.
Und wenn trotzdem zu wenig Spieler zur Verfügung stehen?
In diesem Fall versucht die Uefa, das Spiel innerhalb der nächsten 48 Stunden neu anzusetzen, womöglich auch an einem anderen Spielort.
Kann ein Team auch forfait verlieren?
Ja, das ist möglich. Wenn die Partie nicht mit reduziertem Kader und neuen Spielern ausgetragen und auch nicht neu angesetzt werden kann, verliert das Team, das für den Ausfall des Spiels verantwortlich ist, forfait 0:3.
Etwas Ähnliches hat die Schweiz bereits erlebt: In der Nations League «siegte» die Mannschaft von Vladimir Petkovic im vergangenen November am grünen Tisch 3:0 gegen die Ukraine, weil die Osteuropäer wegen Corona-Fällen nicht spielen konnten.
Wie verhalten sich jetzt das spanische und das schwedische Nationalteam?
Die bereits von Corona betroffenen Mannschaften wollen weitere Fälle natürlich tunlichst vermeiden: An Teamtrainings ist bei Spanien und Schweden derzeit nicht zu denken, nur individuelle Einheiten stehen auf dem Programm. Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique hat bereits 17 Spieler nachnominiert und bereitet sich damit auf mögliche zusätzliche positive Tests vor. Diese Profis trainieren abgeschottet vom Team in einer eigenen Blase und wären bereit, in die Mannschaft zu rücken.
Die Schweden haben am Mittwoch die Massnahmen drastisch verschärft und einen Sechs-Punkte-Plan verabschiedet: Täglich sollen Schnelltests bei den Spielern durchgeführt und die Anzahl von PCR-Tests soll erhöht werden. Besprechungen mit der Mannschaft werden in Kleingruppen in den grösstmöglichen Räumen durchgeführt. Zudem sollen die Spieler nur noch zeitlich begrenzt medizinisch behandelt werden und – soweit möglich – im Freien.
Geplante gemeinsame Aktivitäten in Innenräumen wurden abgesagt, die gemeinsamen Busreisen weiter reduziert. Zudem bleibt die Anzahl von Spielern, die sich in der Sporthalle oder anderen Einrichtungen aufhalten, reduziert.
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dpa/lai
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