Ticker zu Trumps Rückkehr ins Weisse HausHandelszoff mit USA: EU will nach Lösung suchenChina kontert Trumps Einfuhrzölle mit GegenzöllenDemokraten sagen Trump und Musk wegen USAID den Kampf an
Hat die neue US-Regierung wirklich Ansprüche auf den Panamakanal? Nach Gesprächen scheint klar: Die Situation der «chinesischen Häfen» wird überprüft.
Bitcoin steigt kurz vor Trumps Amtseinführung auf Rekordhoch
Der Bitcoin ist am Tag der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident auf ein Rekordhoch gestiegen. Am Montagmorgen kletterte die älteste und bekannteste Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitstamp bis auf 109’356 US-Dollar (gut knapp 100’000 Franken Euro) und liess damit die alte Bestmarke von Mitte Dezember hinter sich.
Der Bitcoin hat seit der Wahl von Trump im November um fast 60 Prozent zugelegt. Trump hatte versprochen, die Regulierungen für Kryptowährungen zu lockern. Ausserdem hat er sich für eine nationale Bitcoin-Reserve der USA ausgesprochen. (DPA)
Der neue Präsident will sofort mit Abschiebungen beginnen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat bei einer Veranstaltung in der US-Hauptstadt Washington deutlich gemacht, wie rigoros er seine Migrationspolitik bereits in den ersten Stunden nach seinem Amtsantritt umsetzen will. «Wenn morgen Abend die Sonne untergeht, wird die Invasion an unseren Grenzen zum Stillstand gekommen sein», sagte der Republikaner bei einer Veranstaltung in einer Arena in der US-Hauptstadt Washington. «Alle illegalen Grenzverletzer werden in der einen oder anderen Form auf dem Weg zurück nach Hause sein.»
Wie schon während seines Wahlkampfs griff Trump zu Verallgemeinerungen und stellte irregulär im Land lebende Migranten pauschal als Kriminelle dar. Zwar ist in manchen Gegenden der USA ein Anstieg von Kriminalität zu verzeichnen, Experten führen dies jedoch auf komplexe gesellschaftspolitische Ursachen zurück. Es gibt keine Belege für eine Kriminalitätswelle, die von Migranten verursacht wurde, noch dafür, dass diese Gruppe häufiger Straftaten begeht als Einheimische.
Ein zentrales Wahlkampfversprechen von Trump war die Durchführung von Massenabschiebungen. Zur Umsetzung dieses Vorhabens hat Trump mehrere rechte Hardliner in sein Regierungsteam berufen. Laut US-Medien sollen bereits kurz nach seiner Vereidigung am Montag erste Razzien unter dem Namen «Operation Safeguard» (Operation Schutzmassnahme) beginnen. Diese seien zunächst in Chicago geplant und sollen sich möglicherweise auch auf andere Städte ausweiten. Die Aktion sei auf eine Woche angelegt.
Der Zeitplan: Wie die Amtseinführung ablaufen wird
Am Freitag hatte Donald Trump angekündigt, dass seine Amtseinführung, nicht wie sonst üblich unter freiem Himmel, sondern in der Kuppelhalle des Kapitols stattfinden werde. Grund für die Verlegung sind historisch niedrige Temperaturen, die für Montag in der US-Hauptstadt Washington D.C. erwartet werden. Es ist das erste Mal seit 40 Jahren, dass eine Vereidigung nicht an der Westseite des Kapitols auf einer eigens dafür errichteten Tribüne stattfinden wird.
Der Zeitplan in Schweizer Zeit:
14:30 Uhr Gottesdienst in St. Johns
15:40: Bidens begrüssen Trumps im Weissen Haus
15:45 Uhr: Tee im Weißen Haus
16:25 Uhr: Aufbruch zum Capitol
17:13 Uhr: Trump trifft ein
17:36: Vance wird vereidigt
17:47 Uhr: Vereidigung von Trump
17:53 Uhr: Trump hält eine Rede
18:40 Uhr: Abschiedszeremonie für Biden/Harris
19 Uhr: Zeremonie im Unterzeichnungsraum
Später gibt es weitere Zeremonien und Paraden, diese finden aufgrund der Kälte auch drinnen statt.
Trump holt Musk bei Event in Washington auf die Bühne
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat bei einer Veranstaltung in Washington am Vorabend seiner Vereidigung den schwerreichen Unternehmer Elon Musk auf die Bühne geholt – und damit das enge Verhältnis der beiden unterstrichen. Musk, dem neben dem Autohersteller Tesla unter anderem auch die Online-Plattform X gehört, erschien mit seinem Sohn X Æ A-Xii und sorgte für Jubel im Publikum. «Entschuldigung, der kleine X ist mir gerade auf die Bühne gefolgt. Er ist ein sehr enthusiastischer Unterstützer, wie Ihr sehen könnt», sagte Musk.
Trump sagte in seiner Rede, er sei begeistert, wieder mit so vielen Freunden, Unterstützern «und wahren amerikanischen Patrioten zusammen zu sein und unser Land zurückzuerobern.» In der Arena jubelten ihm Tausende Menschen zu. Seinen Anhängern versprach er nun anbrechende goldene Zeiten. «Morgen Mittag schliesst sich der Vorhang nach vier langen Jahren des amerikanischen Niedergangs, und wir beginnen einen brandneuen Tag von amerikanischer Stärke, Wohlstand, Würde und Stolz.» Er kündigte an, zentrale Massnahmen seines Vorgängers Joe Biden sofort nach dem Machtwechsel rückgängig zu machen
Musk war mit seiner Partnerin Shivon Zillis auch bei einem Dinner am Sonntagabend in Washington. Dort waren auch Jeff Bezos und seine Partnerin Lauren Sanchez sowie Trumps Tochter Ivanka Trump mit ihrem Mann Jared Kushner zu sehen. (DPA)
Trump stellt Capitol-Stürmern erneut Begnadigung in Aussicht
Verurteilte Anhänger des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die am 6. Januar 2021 das Parlament in Washington stürmten, können in Kürze auf Begnadigung hoffen. Am Vorabend seiner Vereidigung sagte Trump vor Anhänger in der Hauptstadt: «Jeder in dieser sehr grossen Halle wird sehr glücklich sein mit meiner Entscheidung zu den Geiseln des 6. Januars.» Trump, der sich bis heute um den Wahlsieg im Rennen gegen Präsident Joe Biden betrogen sieht, verklärt den damaligen Sturm.
Trump und viele Republikaner haben daran gearbeitet, die Erzählung des 6. Januar umzudeuten. Es sei kein Sturm gewesen, sondern ein «Tag der Liebe», wiederholte Trump während seines Wahlkampfs immer wieder.
Trump legt Kranz auf Nationalfriedhof nieder
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag am Grab des unbekannten Soldaten auf dem Nationalfriedhof in Arlington einen Kranz niedergelegt. Damit folgt er der Tradition in den USA, wonach gewählte Präsidenten vor der Amtsübernahme gefallenen Soldaten Respekt erweisen. Vereidigt wird er am Montag.
Trump und sein designierter Vize-Präsident J.D. Vance verharrten in einer traditionellen Zeremonie schweigsam vor der symbolischen Grabstätte für einen namentlich nicht bekannten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Trump wurde von seiner Frau Melania und anderen Familienmitgliedern begleitet.
Auf dem Friedhof im Bundesstaat Virginia in Nachbarschaft zur Hauptstadt Washington liegt auch der 1963 bei einem Attentat erschossene US-Präsident John F. Kennedy begraben.
Siegeskundgebung am Abend
Nach der Kranzniederlegung geht es am Sonntagnachmittag (Ortszeit) weniger andächtig weiter: Trump hat seine Anhänger zu einer Siegeskundgebung in einer Sportarena in Washington D.C. gerufen. Bei der Rally unter dem Motto «Make America Great Again» will der Republikaner sein politisches Comeback mit Tausenden Fans feiern. Es werden 20’000 oder mehr Leute erwartet.
Der Montag, der Tag der Vereidigung, startet um 8 Uhr Ortszeit (14 Uhr mitteleuropäische Zeit) mit einem Gottesdienst. Anschliessend steht ein Treffen Trumps mit dem bisherigen Amtsinhaber Joe Biden an.
Die Vereidigungszeremonie beim Sitz des US-Parlaments, dem Capitol, beginnt um 12 Uhr (18 Uhr MEZ). Wegen des eisigen Wetters in der amerikanischen Hauptstadt wurden die Feierlichkeiten, die sonst draussen mit Hunderttausenden Schaulustigen stattfinden, ins Capitol-Innere verlegt. (DPA/bor)
Trump zur Amtsübernahme in Washington eingetroffen
Vom warmen Florida ins kalte Washington: Donald Trump ist in der US-Hauptstadt angekommen, wo er am Montag als 47. Präsident der USA vereidigt wird. Das Flugzeug mit ihm, seiner Frau Melania und dem gemeinsamen Sohn Barron war in Palm Beach gestartet. Trump hat ein Anwesen im nahen Mar-a-Lago.
Wegen eisiger Kälte hat der 78-Jährige seine Amtseinführung ins Capitol verlegen lassen. Traditionell findet die Zeremonie an der Westseite des Parlamentsgebäudes unter freiem Himmel statt.
Am Montag könnte es so kalt werden wie seit Jahrzehnten nicht bei einer Amtseinführung. Vorhergesagt werden eine Höchsttemperatur von minus sechs Grad, gefühlt könnte es noch kälter sein.
Trump wird am Sonntag am Grab des unbekannten Soldaten auf dem Nationalfriedhof in Arlington bei Washington einen Kranz niederlegen. Am Abend will der 78-Jährige zu seinen Anhängern in der Capitol One Arena in Washington sprechen. (DPA)
Amtseinführung findet wegen Kälte im US-Capitol statt
Wegen eisiger Kälte wird die Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump ins Capitol verlegt. Er wolle nicht, dass Menschen verletzt würden oder in irgendeiner Weise zu Schaden kämen, und habe deshalb angeordnet, dass die Ansprache zur Amtseinführung, die Gebete und andere Reden am Montag in der Kuppelhalle des Capitols stattfinden, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Traditionell findet die feierliche Zeremonie an der Westseite des Parlamentsgebäudes unter freiem Himmel statt.
Üblicherweise zieht die Amtseinführung Menschenmassen auf die National Mall, die grosse Promenade zwischen dem Capitol und dem Lincoln Memorial. Trump schrieb, eine Sportarena im Stadtzentrum von Washington werde für Besucher geöffnet, um die Amtseinführung live per Übertragung zu verfolgen. Auch die traditionelle Parade werde dort stattfinden – und er selbst werde nach seiner Vereidigung vor Ort sein, schrieb Trump.
Die US-Hauptstadt Washington kommt aus den Minusgraden nicht heraus – am Montag könnte es so kalt werden wie in Jahrzehnten nicht bei einer Amtseinführung. Zwar soll es nicht ganz so eisig werden wie bei Ronald Reagans zweiter Amtseinführung 1985, als es nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes mittags annähernd minus 14 Grad waren. Vorhergesagt werden für Sonntagnacht derzeit aber um die minus acht Grad, die Höchsttemperatur am Montag soll bei um die minus sechs Grad liegen, gefühlt könnte es deutlich kälter sein.
Auch Reagans zweite Amtseinführung musste in der Rotunde stattfinden. Seine Amtseinführung wird vom Wetterdienst als kälteste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1871 ausgegeben. Als «normale» Höchsttemperatur am Tag der Amtseinführung gibt der Wetterdienst sieben Grad an. Die normale Tiefsttemperatur liege bei minus ein Grad. Mittags sei es üblicherweise um die drei Grad. (DPA)
So läuft die Amtseinführung ab
Die Vereidigung eines neuen US-Präsidenten wird begleitet von viel protokollarischem Pomp und folgt einem durchgetakteten Programm. Ein Überblick über den grossen Tag für Donald Trump.
Morgens gibt es einen Gottesdienst in der St. John’s Kirche in Laufnähe zum Weissen Haus.
Anschliessend empfangen die Bidens die Trumps im Weissen Haus zum Tee.
Danach folgt die grosse Vereidigungszeremonie, wegen der grossen Kälte nun in der Kuppelhalle des Capitols. Erwartet werden neben Trump und Biden deren Ehefrauen und Vizes, weitere Familienmitglieder Trumps sowie hochrangige Politiker und Gäste, auch aus dem Ausland.
Laut Verfassung endet Bidens Amtszeit um 12 Uhr mittags Ortszeit. Kurz vorher müssen Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance vor dem Präsidenten des Obersten Gerichtshofs ihren Amtseid ablegen. Es erfolgt zunächst die Vereidigung des Stellvertreters, dann die des Präsidenten.
Anschliessend hält Trump seine Antrittsrede. Bei den Amtseinführungen von Barack Obama (2009), Trump (2017) und Biden (2021) dauerten die Ansprachen jeweils etwa 20 Minuten.
Bei der Vereidigungszeremonie gibt es auch Unterhaltungsprogramm: Die bekannte Country-Sängerin Carrie Underwood wird das Lied «America the Beautiful» singen. Die Nationalhymne kommt bei der Zeremonie von Tenor Christopher Macchio.
Im Anschluss werden Biden und Harris offiziell verabschiedet.
Trump unterzeichnet im Präsidentenzimmer im Capitol erste Dokumente. Traditionell sind dies Ernennungsurkunden, Memoranden, Proklamationen oder auch Anordnungen.
Es folgt ein feierliches Mittagessen im Capitol mit Trump, Vance und Gästen.
Der neue Präsident und dessen Vize inspizieren Einheiten des US-Militärs bei einem Parademarsch am Capitol.
Dann gibt es die Präsidentenparade, die traditionell entlang der Pennsylvania Avenue zwischen dem Capitol und dem Weissen Haus führt, nun aber ebenfalls ins Innere verlegt wurde: in eine Sportarena im Zentrum Washingtons. Dort sollen Unterstützer Platz haben. Trump kündigte an, er wolle dort nach der Zeremonie vorbeikommen.
Im Weissen Haus steht später eine weitere Unterzeichnungszeremonie an – im Oval Office, dem Amtszimmer des Präsidenten. Trump hat diverse Beschlüsse für seinen ersten Tag im Amt angekündigt.
Abends nimmt Trump schliesslich an drei festlichen Bällen teil und will bei allen drei Veranstaltungen auch sprechen. (DPA)
Carrie Underwood tritt bei Amtseinführung von Trump auf
Country-Sängerin Carrie Underwood wird bei der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump in der kommenden Woche das Lied «America the Beautiful» vortragen. Underwood soll am 20. Januar kurz vor Trumps Amtseid am US-Capitol auftreten, wie aus einem Programm für die Feierlichkeiten hervorging, das der Nachrichtenagentur AP am Montag vorlag.
Zu den weiteren Interpreten gehören zwei der musikalischen Lieblingskünstler des neuen Präsidenten: der Country-Sänger Lee Greenwood und der Opernsänger Christopher Macchio. (DPA)
Am Tag der Amtseinführung wehen US-Flaggen auf halbmast
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat sich frustriert darüber gezeigt, dass am Tag seiner Amtseinführung am 20. Januar US-Flaggen auf halbmast wehen werden. Dass es dazu kommt, hat mit einer Anordnung von US-Präsident Joe Biden zu Ehren des am 29. Dezember verstorbenen Ex-Präsidenten Jimmy Carter zu tun. Trump kann dagegen nichts unternehmen, solange er nicht im Amt ist.
Gemäss US-Regelungen werden US-Flaggen an Gebäuden der US-Bundesregierung und auf deren Gelände nach dem Tod eines amtierenden oder früheren Präsidenten 30 Tage lang auf halbmast gesetzt. Das Gleiche gilt für US-Botschaften und andere US-Einrichtungen im Ausland, darunter militärische Einrichtungen und Schiffe. Laut der Anordnung von Biden werden die US-Flaggen bis zum 28. Januar auf halbmast sein. Deshalb wehen die Flaggen auch am Tag des Amtsantritts seines Nachfolgers Trump auf halbmast.
Der Republikaner Trump teilte am Freitag in den sozialen Medien mit, Angehörige der Demokratischen Partei seien begeistert, dass die Flaggen auf halbmast seien, wenn er sein Amt antrete. «Keiner will das sehen», schrieb er. «Kein Amerikaner kann darüber glücklich sein. Mal abwarten, was passiert.»
Auf eine Frage zu dem Post von Trump sagte die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre, Biden werde die Flaggen-Anordnung nicht rückgängig machen.
Als der frühere US-Präsident Richard Nixon im Januar 1973 zu seiner zweiten Amtszeit antrat, waren die Flaggen auch auf halbmast. Nixon hatte das nach dem Tod des früheren Präsidenten Harry S. Truman angeordnet. (DPA)
Wahl deutlich gewonnen
Trump hatte die Wahl im November klar für sich entschieden. Er triumphierte nicht nur in allen entscheidenden «Swing States», sondern vereinte als erster Republikaner seit George W. Bush im Jahr 2004 auch die absolute Mehrheit der landesweit abgegebenen Stimmen («Popular Vote») auf sich.
Während der «Popular Vote» die Gesamtzahl der Stimmen aller Wählerinnen und Wähler im ganzen Land widerspiegelt, ist für den Wahlsieg die Mehrheit im Wahlleutegremium entscheidend. Dieses System beruht auf dem komplizierten «Winner take all»-Prinzip – dadurch kann es vorkommen, dass ein US-Präsident gewählt wird, auch wenn er landesweit weniger Stimmen erhalten hat als sein Gegner oder seine Gegnerin.
red
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