Rudy GiulianiTrumps Ex-Anwalt erscheint im Mercedes, den er eigentlich abgeben müsste
Rudy Giuliani muss nach einem Gerichtsurteil Habseligkeiten an zwei Frauen abgeben, weil er sie diffamiert hat. Das hat er offensichtlich noch nicht gemacht.

Rudy Giuliani, der ehemalige Anwalt von Donald Trump, hat bislang keine der Wertsachen übergeben, die er an die beiden von ihm diffamierten Wahlhelfer Ruby Freeman und Wandrea «Shaye» Moss abtreten sollte, berichten deren Anwälte. Zu den Gegenständen, die er nach einer gerichtlichen Anordnung übergeben musste, gehört unter anderem ein Mercedes-Benz SL500-Cabriolet aus dem Jahr 1980, der einmal der 2014 verstorbenen Schauspielerin Lauren Bacall gehörte.
Giuliani wurde in der Edel-Karosse vor dem Wahllokal fotografiert, in dem seine Stimme für seinen ehemaligen Mandanten abgab.

Das Fahrzeug gehört zu den Vermögenswerten, die Giuliani im Oktober auf Anordnung eines US-Bezirksrichters an Freeman und Moss übergeben sollte, um den begonnenen Prozess zur Begleichung der ihm auferlegten 146 Millionen Dollar Schadensersatz zu starten. Giuliani wurde aufgefordert, unter anderem seine persönlichen Gegenstände, Bargeldkonten, Schmuck sowie seinen Anspruch auf nicht bezahlte Anwaltskosten und seine Genossenschaftsanteile in New York zu übergeben.
Laut einem Gerichtsdokument habe Giuliani bisher keines dieser Vermögenswerte dem Insolvenzverwalter übergeben, schreibt «NBC New York». Seine Anwälte hätten grundlegende Fragen zum Verbleib vieler Wertgegenstände entweder abgelehnt oder nicht beantwortet. Obwohl Freeman und Moss Ende Oktober Zugang zu Giulianis Wohnung in New York erhielten, entdeckten sie, dass er praktisch alles vor Wochen ausgeräumt hatte.
In Bezug auf den Mercedes und andere wertvolle Gegenstände haben Giulianis Vertreter erklärt, dass das Auto in Florida gelagert sei, jedoch nicht genau bekannt sei, wo. Und weil Giuliani bislang seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei, habe ein Richter angeordnet, dass er am Donnerstag vor Gericht erscheinen müsse.
Ein Sprecher von Giuliani erklärte, dass die Anwälte des ehemaligen New Yorker Bürgermeisters die erforderlichen Dokumente zur Übertragung des Fahrzeugtitels angefordert hätten, jedoch noch keine Antwort erhalten hätten. Zudem beschuldigte er Freeman und Moss, Giuliani «mittellos und obdachlos» machen zu wollen, und betonte, dass Giuliani keine Ausweichmanöver vorgenommen habe.
Giuliani hatte die beiden Frauen unbeweisbar der Wahlfälschung beschuldigt. Die beiden Frauen waren aufgrund seiner Lügen rassistischen Morddrohungen ausgesetzt und mussten ihre Jobs aufgeben. Giuliani war wegen Verleumdung verurteilt worden und hatte seine Anwaltslizenzen in New York und Washington verloren. Zudem wurde er in mehreren Bundesstaaten wegen Wahlbeeinflussung angeklagt.
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