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Kolumne «Heute vor»
Disziplinlose Böötler und ein gefährlicher Detektiv

Rücksichtslose Motorböötler fanden 1932 Gefallen daran, andere Seeliebhaber einzuschüchtern.
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Nicht selten ziehen Motorbootfahrende aufgrund ihres Verhaltens den Hass anderer Seeliebhaber auf sich. Bereits im Jahr 1932 gaben besonders draufgängerische «Motorböötler» dazu Anlass, wie die rechtsufrige «Zürichsee-Zeitung» damals berichtet. Es gebe nämlich viele Motorbootfahrer, «denen es sichtlich Freude bereitet, wenn sie auf ihrer Fahrt ein ruhig dahingleitendes Ruderboot anvisieren können, um dann möglichst wenige Meter vor der Zielscheibe eine mehr oder weniger elegante Wendung zu vollführen» – sofern diese noch glücke. Diesen Leuten scheine es Genuss zu bereiten, andere Besucher «unseres lieblichen Sees in Ängste zu jagen».

Andere hätten es auf Fischerboote abgesehen. Diese würden mit ihren Motorbooten möglichst nahe hinter Fischerbooten durchfahren und damit die Fischernetze zerstören. Es müsse daher Sache der zuständigen Amtsstellen sein, diese «Fehlbaren» unnachsichtlich zu bestrafen, allenfalls unter Bekanntgabe ihrer Namen in der Presse. Nur dann werde es möglich sein, dass der Zürichsee allen denen, die das suchen, die gewünschte Erholung und Ausspannung bietet, war im Artikel zu lesen.

Derweil trieb vor 90 Jahren in Stäfa auch ein verbrecherischer «Detektiv» sein Unwesen. Der unbekannte Mann habe verschiedene Geschäfte betreten und sich dabei als Detektiv ausgegeben. Anschliessend gab er den Ladenbesitzern an, mit der Kontrolle der Ladenkassen betraut worden zu sein. In Stäfa sei nämlich Falschgeld in den Umlauf gekommen, nach dem die Polizei nun fahnde. Mit diesem Trick hatte der Verbrecher zuvor wiederholt schon an anderen Orten in der Schweiz Geschäfte ausgeraubt. 

Der Inhaber des dritten Stäfner Ladens, dem der «Detektiv» einen Besuch abstattete, wurde stutzig und rief die Polizei. Als der Polizeikorporal den Verdächtigen anschliessend zur Kontrolle auf den Posten bringen wollte, gab der Unbekannte aus nächster Nähe einen Schuss aus einer Pistole ab, der den Beamten im Gesicht verletzte, und ergriff die Flucht, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtete. Der verwundete Polizist konnte jedoch seinerseits einen Schuss auf den Fliehenden abgeben. Während dem Verbrecher dennoch die Flucht gelang, wurde der Polizist ins Krankenhaus gebracht. Da der Polizist aber eine genaue Beschreibung des Täters geben konnte, wurde dieser am darauffolgenden Tag nach einem erneuten Fluchtversuch gefasst.