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Neues Macbook Air im Test
Dieser Laptop macht auch Profis Freude

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Mehr Leistung, mehr Ausdauer, und das alles zu einem tieferen Preis? Da klingeln beim geübten Tester alle Alarmglocken. Doch genau das gelang Apple 2020 nach der Abkehr von Intel mit dem ersten Macbook Air mit dem eigenen M1-Prozessor.

Dieser Laptop ist seither mein Preisleistungsfavorit und meine erste Empfehlung. Schon für unter 1000 Franken bekommt man einen ausgesprochen leistungsfähigen, ausdauernden und dazu noch (mangels Lüfter) flüsterleisen Laptop. Wenn jemand dann doch lieber noch weniger ausgeben oder Windows will, geht die Suche im Windows-Lager weiter. Wenn mehr Leistung oder grössere Bildschirme gefragt sind, kommen teurere Profi-Laptops zum Zug. Aber in den meisten Fällen reicht das Air.

Kein Wunder, ist es – was Apple bei jeder Gelegenheit wieder erwähnt – der weltweit meistverkaufte Laptop. Nun bekommt er einen Nachfolger. Das neue Macbook Air kostet in der günstigsten Variante knapp 1400 Franken. Ich habe mir ein Modell die letzten Tage angeschaut und als Arbeitscomputer genutzt.

Auffällig sind vor allem drei Neuerungen:

Das Design

Seit 2007 sieht das Macbook Air mehr oder weniger gleich aus. Es ist ein schlanker Laptop, der mit seiner Keilform (vorne dünn, hinten dick) viel schlanker wirkt, als er ist. Damit ist nun Schluss. Das neue Air ist auf allen Seiten gleich dünn oder dick. Auf den ersten Blick wirkt es nicht mehr so schnittig wie all seine Vorgänger. 

Trotzdem macht das Design einen sehr ausgewogenen und unaufgeregten Eindruck. Und verglichen mit den deutlich dickeren Macbook Pro wirkt das neue Air tatsächlich dünn. Das zahlt sich vor allem im Rucksack und beim Tippen aus, da die Tastatur nun näher an der Tischplatte ist.

Die wichtigste Neuerung am Design ist aber die Rückkehr von Magsafe. Das neue Air hat nun (wie früher) wieder einen Ladeanschluss mit einem magnetischen Kabel. Das schützt einerseits den Laptop davor, mitsamt dem Kabel vom Tisch gerissen zu werden.

Doch das neue Ladekabel hat einen noch viel gewichtigeren Vorteil: Damit sind die beiden USB-C/Thunderbolt-Anschlüsse nun frei. Beim Vorgänger diente einer davon immer auch als Ladeanschluss für den Strom. Nun kann man beide Anschlüsse für Festplatten, Kameras oder einen Monitor nutzen und den Laptop gleichzeitig laden. 

Der Prozessor

Mit dem M1-Prozessor hat Apple 2020 Intel den Rücken gekehrt und die Macs – wie zuvor schon die iPhones und iPads – auf die hauseigenen Prozessoren umgestellt. Dieser Paradigmenwechsel ging überraschend schmerzfrei über die Bühne. 

Nun kommt mit dem M2 die zweite Generation. Dieser neue Prozessor bringt mehr Leistung und vor allem eine entscheidende Neuerung. Wie die teureren Profi-Varianten des M1 hat nun der M2 eine sogenannte Media Engine. Dieser Prozessorbestandteil ist darauf spezialisiert, mit Videos zu arbeiten. 

Auch grosse Videoprojekte zwingen das neue Air nicht in die Knie.

Bei einem Vergleich mit dem Macbook Pro mit einem M1-Pro-Prozessor (teurer, mehr Leistung, mehr Kerne) brauchte sich das neue Air nicht zu verstecken. Es renderte dasselbe Brotvideo (120 Gigabyte, 17 Minuten). Fast gleich schnell. Das Macbook Pro brauchte 8 Minuten, 3 Sekunden, das Air 8 Minuten, 40 Sekunden. 

Eine beachtliche Leistung für den dünnen Laptop. Mindestens in meinem Arbeitsalltag ist der M2 also mehr als ausreichend, sodass ich gut auf einen teureren Laptop mit M1 Pro verzichten kann. Aber wenn der Standard-M2 schon so leistungsfähig ist, darf man gespannt sein, was dann die Profi-Varianten des M2 namens M2 Pro und M2 Max bieten werden. Ob Apple die schon diesen Herbst zeigt?

Der Bildschirm

Eine Neuerung sorgte im Vorfeld für viel Aufsehen. Der Bildschirm wird nach oben etwas grösser. Im Gegenzug bekommt das neue Air eine Bildschirmaussparung (genannt Notch), wie man sie schon vom iPhone und dem Macbook Pro kennt.

Auf Fotos sieht das jeweils ungewohnt aus. Im Alltag übersieht man diese Aussparung spätestens nach ein, zwei Tagen. Das war beim neuen Air genauso wie bei den anderen Apple-Geräten, die so einen Notch haben.

Bei diesen drei augenfälligsten Neuerungen gehen die restlichen Funktionen des Laptops fast vergessen. Touchpad und Tastatur sind wiederum sehr gut. Wer noch immer ein altes Macbook mit der ungeliebten und unzuverlässigen Butterfly-Tastatur aus den 10er-Jahren hat, kann sich auf mehr Zuverlässigkeit und ein angenehmeres Schreibgefühl freuen. 

In Sachen Akku verspricht Apple 18 Stunden. Ohne mit der Stoppuhr daneben gesessen zu sein, kann man nach ein paar Tagen schon festhalten, die Ausdauer ist trotz dem neuen Prozessor wieder sehr gut. Man kann es auch mit dem neuen Air riskieren, das Netzteil für einen ganzen Arbeitstag zu Hause zu lassen.

Der grösste Nachteil des neuen Air im Test war das Fehlen von 5G. Ein so mobiler Laptop sollte sich doch (wie das iPad auch) selbstständig ins Handynetz einwählen können. Nun, da Apple nicht mehr auf Intelprozessoren angewiesen ist und iPad und Macbook hardwaretechnisch Geschwister geworden sind, sollte das doch möglich sein. Gerade im Air wäre das eine tolle Option!

Fazit: Das neue Macbook Air ist ein rundum gelungener und ausgewogener Laptop. Wer ihn sich kauft, wird jahrelang daran Freude haben. Aber mein neuer Budgettipp wird er nicht. Der ist und bleibt das weiter erhältliche und im Handel eine ganze Spur günstigere Vorgängermodell mit dem M1-Prozessor. Da muss man zwar auf Magsafe und den M2 verzichten, aber in den meisten Fällen ist das für den Alltag nicht entscheidend. 

Im grossen Ganzen zeichnet sich aber auch ab, dass Apple mit dem neuen Air endlich im Macbook-Sortiment ausmistet. Das Air war ursprünglich ein sehr mobiler Premium-Laptop. Er wurde erst im Verlauf der Jahre mit der Lancierung des Macbook als Premium-Angebot zur Budgetoption. Wenn nun das Air wieder etwas nach oben rückt, gibt es im Einsteigersegment wieder Platz für ein günstigeres Macbook. Dann wäre das Sortiment ähnlich wie beim iPad mit Standard, Air und Pro wieder etwas logischer. 

Bis es so weit ist, gilt diese Faustregel: Air mit M1 ist preiswert. Air mit M2 kostet mehr und kann mehr. Und Bildungsrabatte beachten. Rabatte sind bei Apple selbst rar. Aber aktuell läuft eine gar nicht so schlechte Bildungsaktion.