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Meinung

Kommentar zu Massnahmen in den Schulen
Dieser Flickenteppich ist absurd

Mit schweizweit einheitlichen Regeln würde das Chaos eingedämmt: Eine Gymi-Klasse in Bussigny am 23. August 2021. 
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Nirgends herrscht derzeit ein grösseres Corona-Chaos als in den Schulen. Ob und wie das Virus in den Klassenzimmern bekämpft wird, hängt nicht etwa von wissenschaftlichen Erkenntnissen oder von einer übergeordneten Strategie ab – sondern von der Postleitzahl.

Jede Schulgemeinde handhabt die Massnahmen anders; mancherorts werden nach bestätigten Covid-Fällen Hunderte Kinder in Quarantäne geschickt, andernorts wird auf die repetitiven Pool-Tests vollständig verzichtet. Das Chaos und die Unsicherheit verhärten die Fronten. In der Lehrerschaft formiert sich gerade ein massnahmenskeptisches Netzwerk, die Eltern sind schon längst gespalten.

EDK-Präsidentin Silvia Steiner, übernehmen Sie!

Ausgerechnet in dieser aufgeheizten Stimmung widerspricht sich nun die Wissenschaft diametral, wie die Pandemie in den Schulzimmern bewältigt werden soll. Die Corona-Taskforce will die Kinder mit Tests, Masken, CO2-Messungen und Luftfiltern schützen. Die Kinder- und Schulärzte hingegen wollen diese Massnahmen minimal halten, um die Schüler nicht weiter zu belasten. Beide Seiten sind uneins, wie gefährlich die Erkrankung für die Kleinsten in der Gesellschaft ist. Ob also Schützen oder Durchseuchen die richtige Strategie ist.

Die divergierenden Expertenmeinungen wirken wenig vertrauenswürdig; sie sind aber dem Umstand geschuldet, dass sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse in dieser Pandemie in Echtzeit entwickeln. Gerade weil sich die Expertinnen nicht einig sind, brauchte es jetzt endlich einen übergeordneten politischen Entscheid. Die verantwortliche Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) drückt sich vor ihrer Verantwortung, indem sie auf die Zuständigkeit der einzelnen Kantone und Schulgemeinden verweist.

Mit schweizweit einheitlichen Regeln würde nicht nur das Chaos eingedämmt, sondern auch die Diskussion beruhigt. Flächendeckende repetitive Tests etwa würden die Kinder-Quarantänen massiv reduzieren – und damit die belastendste aller Schulmassnahmen entschärfen. Die Zeit drängt: Bereits stehen die Herbstferien an; danach dürften die Fallzahlen in den Schulen wieder hochschnellen. EDK-Präsidentin Silvia Steiner, übernehmen Sie!