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Meinung

Russen bei Paralympics dabei
Dieser Entscheid ist an Feigheit nicht zu überbieten

Die ukrainische Delegation bei der Ankunft in China: Nun müssen die Sportlerinnen und Sportler bei den Paralympics gegen Konkurrenten aus Russland und Weissrussland antreten. 
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Am Freitag beginnen in Peking die Paralympics. Doch anstatt Vorfreude dominiert bei vielen Delegationen Entsetzen. Denn: Das Internationale Paralympische Komitee (IPK) hat am Mittwoch in einer Sondersitzung beschlossen, Russland und Weissrussland nicht von den Paralympics auszuschliessen. Begründet wird der Entscheid damit, dass die aktuellen Statuten das nicht zulassen würden.

Nun starten die Athletinnen und Athleten der beiden Länder unter paralympischer Flagge, zudem werden sie nicht im Medaillenspiegel berücksichtigt. Und: Wladimir Putin wird der Paralympische Orden entzogen. Das wird dem Kriegstreiber im Kreml und seinen Verbündeten in Weissrussland kaum gross Eindruck machen.

Seit Tagen lässt Putin die Ukraine bombardieren. Dabei sterben immer mehr Menschen. Und das IPK versteckt sich hinter Paragrafen.

Das IPK will mit seinem Entscheid offensichtlich die betroffenen Länder bestrafen, aber nicht deren Sportlerinnen und Sportler. Das mag gut gemeint sein. Aber gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Ganz im Gegenteil: Der Entscheid des IPK ist an Feigheit nicht zu überbieten. Seit Tagen lässt Putin die Ukraine bombardieren. Dabei sterben immer mehr Menschen – nicht nur Soldaten, auch Zivilisten, Frauen und Kinder. Nun müssen ukrainische Sportlerinnen und Sportler gegen russische antreten, und dies nur, weil sich das IPK hinter Paragrafen versteckt.

Der Grossteil der Sportwelt ist sich des Ernsts der Lage längst bewusst. Selbst das Internationale Olympische Komitee, der grosse Bruder des IPK, empfahl am Montag seinen Mitgliedern, russische und weissrussische Athletinnen und Athleten nicht mehr starten zu lassen. Viele Verbände sind dem bereits zuvorgekommen, andere nachgekommen. 

Geradezu fassungslos machen die Erzählungen von Karl Quade, dem deutschen Chef de Mission bei den Paralympics, in der ARD. Im Haus der russischen Delegation sei Jubel ausgebrochen, als IPK-Präsident Andrew Parsons den Entscheid verkündet habe, sagt Quade. Dann muss er das Interview sichtlich betroffen unterbrechen.

Die Deutschen hatten sich wie Swiss Paralympic und weitere Delegationen für den Ausschluss von Russland und Weissrussland starkgemacht. Ihre Forderungen wurden ignoriert. Nun ist der grösstmögliche Schaden angerichtet, ehe die Paralympics begonnen haben.

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