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Nations League: Schweiz – Spanien
Diese Schweiz muss mit einer guten Halbzeit zufrieden sein

Zum dritten Mal in Serie als Verlierer vom Platz gegangen, aber auf einer Halbzeit lässt sich wenigstens aufbauen: Granit Xhaka und die Schweizer Nationalmannschaft.
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Verloren. Schon wieder. Und doch ist das Gefühl nach diesem 0:1 der Schweizer Nationalmannschaft anders als nach dem 1:2 in Tschechien und vor allem nach dem 0:4 in Portugal. Nicht, dass die Schweizer gegen Spanien brilliert hätten. Sie zeigen gar eine schwache erste Halbzeit. Aber sie raffen sich danach zu einer Steigerung auf. Und mehr kann von diesem Team in dieser Verfassung gegen einen Gegner wie Spanien eigentlich nicht erwartet werden.

Die Partie soll nach dem Absturz in Portugal ja vor allem gegen innen die Bestätigung geben, dass diese Mannschaft nicht alles vergessen hat, was sie letztes Jahr an der EM und in der WM-Qualifikation gezeigt hat. Und gegen aussen soll der Eindruck vermittelt werden, dass ein Plan vorliegt, wie die Schweizer ihren Weg in Richtung WM in Katar beschreiten wollen.

Vor allem wird vor der Partie eine Antwort auf die Frage erhofft, ob es Murat Yakin schafft, seine Spieler mit Führungsanspruch erfolgversprechend einzusetzen. Die Antwort lautet: vielleicht.

Der Schweizer Nationaltrainer entscheidet sich im dritten Spiel der Nations League für die dritte Systemvariante. Auf ein 4-4-2 und ein 4-2-3-1 lässt er zu Beginn ein 4-5-1 folgen mit drei zentralen Mittelfeldspielern.

Wobei ausgerechnet Granit Xhaka, der am liebsten als einer von zwei defensiven Mittelfeldspielern agiert, gegen den Ball meist der vorderste der drei Zentrumsleute ist. Und Xherdan Shaqiri, der es so mag, den Spielmacher in der Mitte zu geben, wird auf den rechten Flügel verbannt. Dort ziehen die spanischen Spieler und die erste Halbzeit einfach an ihm vorbei.

23 Prozent Ballbesitz

Yakin hat also wieder einmal bewiesen, was ihn schon als Clubtrainer auszeichnete: dass er gerne auf den Spielstil des Gegners reagiert. Und dass er dazu immer mal wieder Fussballer in das für ihn geeignete System presst, anstatt sein System den Vorlieben jener Spieler anzupassen, die er zur Verfügung hat.

Wobei Yakins Gedankenspiele vom Verlauf der ersten Halbzeit eher weniger gestützt werden. Auf 23 Prozent Ballbesitz kommt sein Team vor der Pause. Und weil sich Eray Cömert am eigenen Strafraum einen schwachen Pass erlaubt, auf den Michel Aebischer auch nicht eben gedankenschnell reagiert, liegt die Schweiz ab der 13. Minute 0:1 hinten. Pablo Sarabia schiebt aus wenigen Metern ein.

Cömert und Aebischer sind zwei jener Spieler, die Pierluigi Tami anspricht, als er vor dem Match auf SRF über die Probleme der Schweizer redet. Es gehe nicht um schlechte Stimmung oder mangelnden Einsatz, sagt der Direktor der Nationalmannschaften: «Wir haben schlicht viele Spieler, die keinen Rhythmus haben, weil sie im Club nur wenig spielen.»

Man sieht es den beiden in der spielentscheidenden Szene an. Cömert hat seit seinem Wechsel von Basel nach Valencia noch 341 Minuten in der spanischen Liga auf dem Feld verbracht. Aebischer kommt bei Bologna auf 437 Minuten. Dass sie gemeinsam das einzige Tor der Partie verschulden, ist also bloss so etwas wie einfache Mathematik.

Da blüht Xhaka plötzlich auf

Viel wichtiger für das Zusammenleben der Schweizer Nationalmannschaft aber ist, was in der Pause und gleich danach geschieht: Die Schweizer spielen jetzt klar in einem 4-2-3-1 mit Xhaka auf seiner Lieblingsposition. Dort spielt der Basler jetzt plötzlich richtig stark.

Mit ihm wacht die Schweizer Mannschaft auf. Shaqiri ist zwar nominell immer noch rechter Flügel. Aber er zieht häufiger ins Zentrum. Die Schweizer sind jetzt im Spiel. Und kommen durch Shaqiri in der 53. Minute zu ihrem einzigen Schuss aufs Tor der ganzen Partie.

Geht Yakin also doch auf die Wünsche seiner Spieler ein? Höchstens halb. Als er nach einer Stunde Noah Okafor und Renato Steffen einwechselt, rechnen alle damit, dass nun Shaqiri endlich den Zehner geben darf.

Darf er aber nicht. Yakin entscheidet wohl, dass Steffen besser geeignet ist, um Spaniens Spielgestalter Sergio Busquets zu stören. Also spielt der gelernte Flügelspieler im Zentrum und Shaqiri bleibt auf rechts. So viel Taktikfuchs muss sein.

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