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Schweiz – Israel
Diese Nationalmannschaft macht Spass

Ruben Vargas jubelt nach seinem Tor zum 1:0.
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So um die 53. Minute kommt der Gedanke auf: Wäre es möglich? Könnte die Schweizer Nationalmannschaft alle ihre zehn Spiele in dieser Qualifikationsgruppe I zur Europameisterschaft gewinnen? Oder müssten diese dreissig Punkte in zehn spielen vielleicht sogar zum Ziel ausgerufen werden, um die Spannung aufrecht zu erhalten?

3:0 führen die Schweizer zu diesem Zeitpunkt gegen Israel. Nachdem sie schon in ihrem ersten Gruppenspiel gegen Weissrussland mindestens zwei Klassen besser waren als der Gegner, machen sie auch mit ihrem zweiten Kontrahenten eigentlich was sie wollen. Zu Beginn mag den Schweizern manchmal die Präzision in den entscheidenden Pässen abgehen. Aber in den besten Momenten sieht es federleicht aus, wie das Team von Trainer Murat Yakin sich durch die heillos überforderten Israelis kombiniert.

So, wie beim 2:0 gleich nach der Pause, als sich die Schweizer offenbar in der Garderobe vorgenommen haben, diese Partie möglichst rasch zu entscheiden. Innenverteidiger Nico Elvedi spielt den zurückeilenden Mittelstürmer Cedric Itten an, der legt mit dem Aussenrist auf den nach vorne stossenden Ruben Vargas. Dessen flache Hereingabe lenkt Remo Freuler mit der Hacke Richtung Tor. Und vor den Augen von Roger Federer muss Zeki Amdouni den Abpraller von Goalie Omri Glazer nur noch einschieben.

Dieser Amdouni spielt in seiner Heimatstadt Genf zum ersten Mal im Schweizer Nationalteam von Anfang an. Womit Trainer Yakin beweist: Selbst ein Hattrick garantiert unter ihm keinen Platz in der Schweizer Startaufstellung. Zehn von elf Positionen lässt er unverändert im Vergleich zum 5:0 gegen Weissrussland. Der einzige, der draussen bleiben muss, ist ausgerechnet Renato Steffen, der am Samstag die Tore Nummer 1, 2 und 3 erzielt hat. Wie hat es Steffen schon in Novi Sad geschwant: «Die Jungen kommen. Und irgendwann ist meine Zeit vorbei.»

Ganz so weit ist es noch nicht. Aber die Partien in dieser Qualifikation sind eine gute Gelegenheit für Yakin, der etwas jüngeren Generation Auslauf zu geben. Oder Spielern wie Denis Zakaria, die bislang im Nationalteam ihren Platz noch nicht so richtig gefunden haben.

Gerade Zakaria, der auch gegen Israel die zentralste Position der drei Mittelfeldspieler einnimmt, ist ein Gewinner dieses Zusammenzugs. In Genf spielt er den auslösenden Pass zu Ruben Vargas 1:0 in der 39. Minute. Und er gibt den Assist zu Silvan Widmers 3:0 in der 52. Vor allem aber beweist er, dass er mit seinem Antritt scheinbar sicher stehende Mittelfeldreihen einfach durchbrechen kann.

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«So haben wir uns den Start vorgestellt», sagt Silvan Widmer danach. Und tatsächlich: Zwei Spiele, sechs Punkte, acht zu null Tore – Vieles sieht ganz wunderbar aus in dieser EM-Qualifikation. Wobei man nicht vergessen darf, gegen wen die Schweizer gespielt haben. Weissrussland steht in der Fussballweltrangliste auf Rang 97. Israel ist mit Platz 76 auch nicht viel weiter vorne rangiert.

Natürlich dürfen solche Nationen kein Stolperstein sein für eine Mannschaft, die so hohe Ambitionen hat, wie dieses Schweizer Team. Aber man darf schon auch feststellen, wie locker und leicht die Schweiz die ersten beiden Aufgaben gelöst hat. Mit welcher Lust am Offensivspiel, mit welcher Freude daran, dem Gegner das eigene Spiel aufzuzwingen.

Als die Partie gegen Israel längst entschieden ist, kommen die Schweizer trotzdem immer wieder zu Torchancen. Sie hören nicht einfach auf zu spielen. Am Ende könnten sie vier, fünf, sechs Tore schiessen. Irgendwie stehen diese beiden Spiele damit auch für den Fortschritt, die die Schweiz als Fussballnation in den letzten zwanzig Jahren gemacht hat. Sie hat sich einen Status erspielt. Und sie bestätigt den nun gegen Nationen, die nur von einer ähnlichen Dichte von talentierten Spielern träumen können.

Es werden wieder schwierigere Aufgaben auf die Schweiz und Murat Yakin zukommen. Spätestens an der Europameisterschaft in Deutschland. Dann wird sich zeigen, ob Spieler wie Ruben Vargas, Cedric Itten oder Zeki Amdouni tatsächlich die Qualität haben, auf der ganz grossen Bühne bestehen zu können. Bis dahin darf sich die Schweiz aber einfach mal kurz darüber freuen, dass sie eine Mannschaft hat, die auch ohne Xherdan Shaqiri und Breel Embolo eine ganz ordentliche offensive Power besitzt.

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