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115 Millionen für den Sport
«Diese Beiträge sind wichtig, damit wir überleben können»

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und auch Basketball.
Auch Profiligen in der Schweiz erhalten nun A-fonds-perdu-Beiträge. Eishockey-Liga und -Clubs sind erleichtert.
Das gleiche Bild zeigt sich in der Schweizer Fussballlandschaft.
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Am Mittwoch konnten Proficlubs in der ganzen Schweiz aufatmen: Der Bund hat nun nebst Darlehen auch A-fonds-perdu-Beiträge genehmigt. Also Gelder, die Vereine erhalten und nicht zurückzahlen müssen. 115 Millionen Franken sollen Proficlubs aus Fussball, Eishockey, Basketball, Handball, Unihockey und auch Volleyball erhalten.

Bundesrätin Viola Amherd sagte: «Wenn diese Situation länger andauert, sind diverse Clubs und ihre Nachwuchsförderung existenziell gefährdet.» Club und Ligachefs zeigten sich nach dieser Rückendeckung entsprechend erleichtert. Sorgenfrei sind sie trotzdem noch nicht. Eine Übersicht.

FC Basel

FCB-Geschäftsführer Roland Heri freut sich über den Entscheid.

«Der FCB ist erfreut, über die vorläufige Entscheidung des Bundesrates, den Schweizer Sport zu unterstützen. Die Beiträge sind eine Chance für den Leistungs- und Breitensport, die aktuelle Krise zu überstehen und die Sportvereine vor grossen Schäden zu bewahren. Dies ist wichtig, damit auch die Sportvereine die Arbeitsplätze weitestgehend schützen können und sich die integrative Strahlkraft des Sportes weiterhin entfalten kann. Die bisher vorgeschlagenen Bedingungen schätzen wir als weitsichtig ein und hoffen, dass das Parlament dem Vorschlag des Bundesrates folgen kann.»

Young Boys

YB-CEO Wanja Greuel sagt, dass der Club noch prüfen müssen, ob man die Gelder beanspruche.

«Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht, ein tolles Zeichen für den Schweizer Sport. Und es könnte für uns eine substanzielle finanzielle Unterstützung sein, in der massgebenden Saison 2018/19 hatten wir einen Zuschauerschnitt von knapp 27’000 Personen. Es ist nachvollziehbar, dass die Beiträge an Bedingungen geknüpft werden. Wir bei den Young Boys müssen nun prüfen, ob wir das Geld beanspruchen wollen. Es gibt viele Fragen abzuklären, unter anderem arbeitsrechtliche.»

Ligachef Fussball

Claudius Schäfer, CEO Swiss Football League, spricht auch über die geforderte Senkung der Spieler-Löhne.

«Die Clubs sind finanziell in einer ganz schwierigen Situation. Und wir begrüssen, dass der Bundesrat einen Entscheid zu Gunsten unserer Clubs getroffen hat. Wir brauchen die rückzahlbaren Kredite, um die kurz- und mittelfristigen Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Daneben sind wir auch auf die A-fonds-perdu-Beiträge angewiesen, weil wir erneut in leeren Stadion spielen müssen.

Wir müssen jetzt aber genau analysieren, wie die Clubs die Bedingungen für diese Zahlungen erfüllen können. Dies betrifft vor allem die geforderten Lohnsenkungen bei bestehenden Verträgen. Die Lohnthematik ist ein Stereotyp, das wir nicht wegbringen. In vergleichbaren Ligen in Dänemark, Schweden oder Österreich ist das kein Thema. Wir müssen im Rahmen des rechtlich möglichen transparent sein und nachweisen, dass die Löhne vor allem in Bezug auf die beschränkt lange Karriere eines Spielers nicht so hoch sind, wie es suggeriert wird. Viele Clubs haben aufgrund der Pandemie bereits eine andere Lohnstruktur als in der Vergangenheit. Vor allem die neuen Verträge aus diesem Sommer sind deutlich tiefer. Die Mehrheit der Clubs hat die Fixlöhne zwischen 20 und 50 Prozent gesenkt.»

ZSC Lions

Peter Zahner, CEO der ZSC Lions, sagt, dass diese Beiträge dem Club «sehr helfen».

«Es ist ein starkes Zeichen der Politik, dass sie den professionellen Spitzensport auf diese Weise unterstützt. A-fonds-perdu-Beiträge sind nebst den Darlehen ein Instrument, das uns für unser Fortbestehen sehr hilft. Wir gingen immer positiv auf die Behörden zu, stellten nicht nur Forderungen, sondern konnten auch sehr gut darlegen, wo die Probleme liegen. Das lief im Eishockey primär über Denis Vaucher, er hat das auf eine gute Art gemacht. Das wurde belohnt.»

SC Bern

Marc Lüthi, Geschäftsführer des SC Bern, äussert sich zum Bundesratsentscheid.

«Der Beschluss entspannt die Situation enorm – sofern er im Parlament durchkommen wird. Ganz langsam kommen wir mit all den getroffenen Massnahmen wieder in die Nähe eines Verlusts von 4,5 Millionen Franken, den wir bei einer Zwei-Drittel-Belegung der Eishalle kalkuliert hatten. Aber eben: Die Situation ist nicht vom Tisch. Mit Geisterspielen sind die Einnahmen in den Bereichen Sponsoring und Gastronomie 0 und nochmals 0. Deshalb sind wir nach wie vor auf sehr viel Solidarität von Sponsoren und Abonnenten angewiesen.»

Ligachef Eishockey

Denis Vaucher, Direktor der National und Swiss League, betont die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft.

«Wir sind dem Bundesrat und insbesondere Sportministerin Viola Amherd sehr dankbar für die Möglichkeit, A-fonds-perdu-Beiträge zu bekommen. Zuerst muss dies aber noch durchs Parlament, und da wird es sicher nochmals Überzeugungsarbeit brauchen. Wir konnten aufzeigen, dass am Profisport viele Arbeitsstellen hängen, dass wir eine breite Nachwuchsarbeit leisten und nicht zuletzt eine gesellschaftliche Bedeutung haben. Zum einen für die Volksgesundheit, zum anderen bieten wir vielen Fans eine emotionale Heimat.

Es ist uns während dieser Corona-Krise gelungen, Vertrauen aufzubauen. Auch mit unseren Schutzkonzepten und deren Umsetzung. Bei den Grossveranstaltungen mussten wir wegen der Pandemie und den Beschlüssen des Bundesrats wieder zurückbuchstabieren. Aber am offenen Tisch mit Bundesrätin Amherd und dem Bundesamt für Sport haben wir uns sehr offen ausgetauscht. Mit dem Bestreben, die Struktur des Profisports, an dem auch der Nachwuchs hängt, in dieser Krise aufrechtzuerhalten. Und da sind A-fonds-perdu-Beiträge ein wichtiges Element, damit wir überleben können.»

Swiss Olympic

Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic.

Auch der Dachverband des Schweizer Sports zeigt sich zufrieden. Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl hält fest: «Der Bundesrat unterstreicht mit dem Entscheid, dass er die gesellschaftliche, soziale und wirtschaftliche Bedeutung des […] Sports kennt.» Der Entscheid schliesse ausserdem eine Lücke bei den Unterstützungsmassnahmen: Diese sei entstanden, nachdem der Bundesrat zunächst das Nothilfepaket und dann das Stabilisierungspaket für den Breitensport gesprochen hatte. Auf beide Pakete erhielten die professionellen Ligen im Fussball und Eishockey jedoch keinen Zugriff. Swiss Olympic gehe davon aus, dass die Clubs achtsam und vernünftig mit den neuen Mitteln umgehen würden.

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