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YB unterliegt Atalanta
Die Young Boys biegen auf halbem Weg zur Sensation falsch ab

Protagonisten der Entscheidung: Duvan Zapata kann YB-Verteidiger Sandro Lauper versetzen und zum 1:0 auflegen.
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Ein Missverständnis kündigt das Unheil an. YB-Stürmer Felix Mambimbi hat sich an der Seitenlinie schon seines Überzugs entledigt, er glaubt, in die Partie zu kommen. Aber er wird zurück auf die Bank geschickt, für Meschack Elia bringt Trainer David Wagner nach 66 Minuten Fabian Rieder, Michel Aebischer rückt auf die Seite. Die Devise ist klar: Die Young Boys versuchen, das 0:0 irgendwie durch den italienischen Angriffswirbel zu retten.

Vier Minuten später steht Mambimbi doch auf dem Platz. Der Plan von Wagner ist gescheitert. Die Young Boys müssen jetzt einen Rückstand aufholen. Ohne Elia, der noch ihr torgefährlichster Spieler war.

Sandro Lauper glaubte die Gefahr gegen Duvan Zapata, diesen Güterzug eines Stürmers, an der Grundlinie gebannt zu haben. Doch der Kolumbianer schaffte es an den Ball, seine Hereingabe konnte der italienische Europameister Matteo Pessina zum 1:0 verwerten.

Im kleinen, aber feinen Stadio di Bergamo ist es nun so richtig laut, die Weisung der Behörden, das Stadion nur zur Hälfte zu füllen, scheint grosszügig ausgelegt. Die Teilnahme an der Champions League, sie ist hier in der lombardischen Provinz noch etwas Spezielles. Die Lokalzeitung «L’Eco di Bergamo» titelt am Matchtag: «Forza Atalanta, la serata è storica».

Diesmal hat Siebatcheu nichts zu jubeln

Auch für die Young Boys hat das Mittun in der Champions League eine historische Dimension, nach 2018 können sie zum zweiten Mal am Premiumwettbewerb teilnehmen. 800 YB-Fans sind nach Bergamo gereist, etliche davon besteigen am Mittwochmorgen früh in Bern den Zug nach Mailand. Schläfrigkeit vermischt sich mit Auf­ge­kratzt­heit, erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind bei einer Auswärtspartie der Young Boys im Europacup Anhänger zugelassen.

Bald werden Biere geöffnet, wobei einer seine Zurückhaltung damit begründet, dass man sich die YB-Spiele ja nicht mehr schönsaufen müsse wie früher. Über 250 Ligatore haben die Young Boys in den letzten drei Saisons erzielt, ihr Gegner in der Serie A sogar noch einige mehr.

YB-Trainer David Wagner entscheidet sich wie beim 2:1 gegen Manchester United vor zwei Wochen für ein 4-2-3-1-System, Jordan Siebatcheu ersetzt den verletzten Christian Fassnacht. Der US-amerikanische Stürmer avancierte beim Heimsieg gegen die Engländer mit seinem Tor in der 95. Minute zum Helden.

Doch in Bergamo muss er bald erkennen, dass es für ihn ein unangenehmer Abend werden dürfte. Er hängt in der Luft, jeder seiner Ballkontakte muss er sich gegen die starke Dreierkette Atalantas hart erarbeiten. Seine Mitstreiter im Angriff, Meschack Elia und Nicolas Ngamaleu, sind am Flügel vorab mit Defensivarbeit beschäftigt.

Je länger die erste Halbzeit dauert, desto weniger schaffen es die Young Boys aus der eigenen Hälfte. Atalanta mag zwar nicht das Renommee von Manchester United haben, aber das macht die Italiener nicht zu einem leichteren Gegner. 64 Prozent Ballbesitz verzeichnen sie zur Pause. Aber es steht 0:0, weil Zapata (5. Minute) und vor allem Pessina (44.) in aussichtsreichen Positionen verpassen. Zudem wird ein Eigentor Laupers vom Videoschiedsrichter aufgrund eines Abseits aberkannt (17.).

Elias grosse Gelegenheit

Die Young Boys können da noch zufrieden sein. Trotz Unterlegenheit müssen sie den spielstarken Bergamasken wenig zugestehen. Ja, hätte Elia nach einer halben Stunde nach Steilpass von Christopher Martins Kaltschnäuzigkeit bewiesen, sie befänden sich nun auf halbem Weg zur erneuten Sensation. Er schlenzt aber, nachdem er Berat Djimsiti entwischt ist, den Ball am Tor vorbei. «Da hätten wir das Spiel auf den Kopf stellen können», sagt Wagner.

Es sollte die mit Abstand beste Gelegenheit der Young Boys bleiben. Was sich vor der Pause abzeichnete, bestimmt das Bild des zweiten Durchgangs. Der Druck des Heimteams, das nun auf seine lautstarke Curva spielt, nimmt stetig zu. Die Young Boys, die sich aus der Super League gewohnt sind, ihren Gegner zu dominieren, versuchen sich im Zeitspiel. Bis Pessina zur hochverdienten Führung für das Heimteam trifft.

Mambimbi kommt, aber seine Einwechslung bleibt ebenso wirkungslos wie jene von Quentin Maceiras und Marvin Spielmann. Es läuft schon die Nachspielzeit, als ein Abschluss von Christopher Martins für einen erhöhten Puls beim Heimteam sorgen kann. Dass es sich dabei um einen Distanzversuch handelt, ist bezeichnend für die Harmlosigkeit der Young Boys. Wagner sagt, er hätte sich etwas mehr Ruhe im Ballbesitz gewünscht. Und fügt an: «Wenn du bei Atalanta punkten willst, muss alles stimmen.»

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