«Die Wohnung zu stürmen, wäre nicht verhältnismässig gewesen»
Eine Geiselnahme in Zürich endet tödlich. Polizeisprecher Marco Cortesi nimmt Stellung zum Vorgehen der Stadtpolizei.
Ein bewaffneter 60-Jähriger nimmt in einer Wohnung im Kreis 3 zwei Frauen als Geiseln. Später fallen Schüsse: Die Geiselnahme endet am Freitagmorgen mit drei Toten.
Der «Tages-Anzeiger» hat vor Ort mit Polizeisprecher Marco Cortesi von der Stadtpolizei Zürich gesprochen, der von einem «tragischen Fall» spricht. Die Stadtpolizei sei um 5.22 Uhr in der Früh von der Sanität alarmiert worden, dass in der Wohnung am Döltschiweg Personen in Gefahr seien und bedroht würden. Die Polizei schickte daraufhin einen Streifenwagen an den Döltschiweg.
Ein Mann habe die Polizisten vor Ort aus der Liegenschaft heraus angesprochen und gesagt, die Polizei soll sich zurückziehen, «er regle das selbst». «Das führte dazu, dass wir uns zurückzogen», so Cortesi. «Wir hatten Interventionseinheiten in der Nähe und die Umgebung abgesperrt. Und wir boten die Verhandlungsgruppe auf, die wenige Minuten später mehrmals den Kontakt mit den Personen aufnahm.»
Die Verhandlungsgruppe habe den ganzen Morgen immer wieder mit den Personen in der Wohnung Kontakt gehabt. «Aufgrund dessen waren wir überzeugt, dass wir auf dem diplomatischen Weg den Fall lösen können», so Cortesi. Die Wohnung zu stürmen wäre gemäss Cortesi «nicht verhältnismässig» gewesen, zumal der Mann gesagt habe, er werde die Wohnung verlassen und sich ergeben.
Die Polizei wusste zu jenem Zeitpunkt, dass eine Schusswaffe im Einsatz war, aber sie habe nicht gewusst, wer sich wo in der Wohnung befand. Die Erstürmung der Wohnung hätte «mindestens so dramatisch» enden können, sagt Cortesi, «nur hätte dann die Polizei das Drama ausgelöst». Der Polizeisprecher verteidigt das Vorgehen: «Obwohl es tragisch endete, bin ich überzeugt, dass die Polizei richtig und gut gehandelt hat.»
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