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Grünen-Co-Chef Robert Habeck
Die vergangenen Monate «ein bisschen verstolpert»

«Wir haben eine Aufstellung entschieden, und jetzt hängt alles davon ab, diese Aufstellung erfolgreich durchzudribbeln»: Robert Habeck (hier in einer Aufnahme bei einem Wahlkampfauftritt am 12. Juli. 
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Grünen-Co-Parteichef Robert Habeck will trotz der Patzer von Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock die Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl nicht auswechseln. «Wir haben eine Aufstellung entschieden, und jetzt hängt alles davon ab, diese Aufstellung erfolgreich durchzudribbeln», sagte Habeck in einem Sat1-Interview. Zur Glaubwürdigkeit hätten die letzten Monate allerdings nicht beigetragen. «Aber ein Problem insgesamt, denke ich, haben wir nicht, sondern wir sind die glaubwürdige Partei für Klimaschutz.» Es werde «an den nächsten Auftritten, an den nächsten Ansprachen liegen, genau diese Monate wieder vergessen zu lassen».

Die Grünen hätten die vergangenen Monate «ein bisschen verstolpert», sagte Habeck. «Aber die nächsten zwei können ja deutlich besser werden.» Baerbock und auch er wünschten sich, «dass wir wieder zu Themen kommen und über Themen reden, die das Land nach vorne bringen, und nicht über missglückte Formulierungen oder nicht nachgewiesene Zitate».

Seit ihrer Ausrufung zur Kanzlerkandidatin im April war Co-Parteichefin Baerbock wiederholt in die Kritik geraten - etwa durch zu spät gemeldete Zahlungen ihrer Partei und ungenaue Angaben in ihrem Lebenslauf. Zuletzt hatte sie sich am Sonntag entschuldigt, dass sie bei der Aufzeichnung eines Interviews bei der Schilderung eines Vorfalls in ihrem persönlichen Umfeld das sogenannte N-Wort ausgesprochen hatte, mit dem eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben wird.

Grüne gewinnen in Umfrage

Nach der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben die Unionsparteien CDU/CSU in einer Umfrage an Zustimmung verloren, während die Grünen zulegen konnten. In der am Mittwoch von der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» veröffentlichten Allensbach-Umfrage fällt die Union von 31,5 Prozent in der Woche vor der Hochwasserkatastrophe auf nun 30 Prozent. Die Grünen verbessern sich dagegen von 18 auf 19,5 Prozent.

Die SPD verliert leicht von 16,5 auf 16 Prozent. FDP und AfD liegen unverändert bei zwölf und 9,5 Prozent. Die Linkspartei legte leicht von 6,5 auf sieben Prozent zu. Für die Mehrheit der Bevölkerung hat das Thema Klimaschutz laut Allensbach-Umfrage durch die Unwetterkatastrophe an Bedeutung gewonnen.

Mehr als bei den Flutkatastrophen 2002 und 2013 werden die Ereignisse diesmal als Folge des Klimawandels eingeordnet. 2002 sahen 52 Prozent hier einen unmittelbaren Zusammenhang, 2013 45 Prozent, diesmal sind es 62 Prozent.

Laschet rutscht bei Kanzlerpräferenzen ab

Auch im RTL/ntv-Trendbarometer von Forsa verlieren die Unionsparteien gegenüber der Vorwoche abermals zwei Prozentpunkte und kommen nur noch auf 26 Prozent. Die Grünen gewinnen hingegen zwei Prozentpunkte und erreichen 21 Prozent. Die SPD verliert einen Prozentpunkt und erreicht 15 Prozent, die FDP verbessert sich um einen Punkt auf 13 Prozent. Die AfD erreicht zehn Prozent, die Linke sieben.

Auch die Kanzlerpräferenzen der Deutschen haben sich in dieser Woche stark verändert. Wenn die Bürgerinnen und Bürger ihre Kanzlerin oder ihren Kanzler direkt wählen könnten, würden sich in dieser Woche 17 Prozent für Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet entscheiden – das sind sechs Prozentpunkte weniger als vor einer Woche. Damit rutscht er vom ersten auf den letzten Platz im Kandidaten-Rennen, hinter die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock mit 19 Prozent und den SPD-Bewerber Olaf Scholz mit 18 Prozent.

SZ.de