Vermögende PrivatpersonenDie USA hatten 2024 die meisten neuen Multimillionäre
Die US-Wirtschaft zeigt trotz Krisenwachstum erstaunliche Resilienz. Insbesondere die Nordstaaten dominieren weiterhin im Vermögenssektor. Experten sagen, das Wachstum geht weiter.

Trotz wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit bleiben die USA auch 2024 weltweit führend bei der Vermögensbildung. Dies geht aus dem diesjährigen «The Wealth Report» der Immobilienexperten von Douglas Elliman und Knight Frank hervor.
Die Zahl der vermögenden Privatpersonen, also Menschen mit mehr als 10 Millionen US-Dollar, stieg gemäss dem Bericht 2024 um 4,4 Prozent, mit einem Wachstum von 5,2 Prozent allein in Nordamerika.
Besonders bei den Ultra-High-Net-Worth-Individuals (UHNWIs), denjenigen mit mehr als 30 Millionen US-Dollar, ist die US-Dominanz deutlich: Es gibt 905’413 UHNWIs in den USA, mehr als doppelt so viele wie in China, dem zweitreichsten Land. Fast 40 Prozent der weltweit reichsten Menschen leben in den USA. Die Schweiz kommt gemäss Bericht auf einen Anteil von bescheidenen 0,6 Prozent (14’307 UHNWIs).
Liam Bailey, globaler Forschungsleiter bei Knight Frank, erklärte, dass trotz einer verlangsamten Weltwirtschaft die Widerstandsfähigkeit der USA das Vertrauen der Anleger stärkte. Das Wachstum der Finanzmärkte, insbesondere durch die Aktienmärkte und den Bitcoin-Boom, setzte sich bis 2024 fort. Geopolitische Spannungen hatten nur begrenzte Auswirkungen, und der stabile Welthandel trug weiter zum Wachstum bei.
Analysten erwarten starkes Vermögenswachstum in Afrika und Asien bis 2028
Die Analysten erwarten, dass die USA ihre Führungsposition in der Vermögensbildung in den nächsten vier Jahren beibehalten werden, gleichzeitig aber auch andere Regionen dramatische Wachstumsraten verzeichnen könnten.
In Afrika, mit einer jungen Bevölkerung und reichen natürlichen Ressourcen, könnte die Zahl der vermögenden Privatpersonen bis 2028 um 17,8 Prozent steigen. In Asien wird ein Anstieg der vermögenden Privatpersonen von 854’465 im Jahr 2024 auf 928’722 bis 2028 erwartet.
In Asien verlagert sich die Wohlstandsbildung zunehmend von traditionellen Industrien hin zu Hightechunternehmen. Der zunehmende Zugang zu Smartphones fördert unternehmerische Aktivitäten, insbesondere in Ländern wie Indien und den Philippinen, und trägt so zum Wachstum bei.
Können sie ihren Jet in der Nähe landen?
Mit dem Reichtum steigt auch die wirtschaftliche und politische Macht von Menschen. Aber Reichtum bedeutet auch Luxus und Konsum. So geht aus dem Bericht ebenfalls hervor, dass die Privatjets der Ultrareichen Rekordgrössen erreichen, auch die Jachten immer länger und Autosammlungen immer grösser werden.
So hat sich das Privatjet-Business mit einer deutlichen Verlagerung hin zu grösseren Langstreckenflugzeugen entwickelt: In den USA fallen 37,5 Prozent der Privatjets in diese Kategorie. Allerdings stellten grössere Jets logistische Herausforderungen dar. Grosse Flugzeuge benötigen lange Landebahnen sowie Betankungs-, Zoll- und Hangarflächen. «Die Herausforderung, wenn ein Kunde sein drittes, viertes oder sogar fünftes Haus kaufen will, ist: Können sie ihren Jet in der Nähe landen», sagt Alasdair Pritchard von Knight Frank’s Private Office.
Steigende Nachfrage nach schwimmenden Palästen
Das gleiche Muster ist bei den Jachten zu beobachten. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts sind 73 Jachten mit einer Länge von 100 Metern oder mehr gebaut worden, fast die Hälfte davon im letzten Jahrzehnt. Auch da tauchen Probleme auf, weil viele der weltweit exklusivsten Reiseziele für Jachten Schwierigkeiten haben, grössere Schiffe unterzubringen. «Das kann eine echte Herausforderung sein, besonders an Orten wie der Goldenen Meile von Marbella», sagt Pritchard.
Auch der Appetit auf Sammlerautos ist gestiegen
Das Auktionshaus RM Sotheby’s verzeichnete im Jahr 2024 einen Meilenstein mit einem weltweiten Umsatz von mehr als 887 Millionen US-Dollar. Über 126 Fahrzeuge wurden für mehr als eine Million US-Dollar verkauft, fünfzig Auktionsrekorde wurden gebrochen; 96 Prozent der Angebote seien verkauft worden, was die Nachfrage nach seltenen und historischen Modellen unterstreiche, fasst «The Wealth Report» zusammen.
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