Entscheid der ZentralbankEZB senkt Leitzins auf 2,5 Prozent
In Europa kommt es zur sechsten Zinssenkung seit dem vergangenen Sommer. Doch wie die EZB weitermachen wird, ist ungewiss – auch wegen Donald Trump.

Die Inflationswelle im Euroraum ist gebrochen, die Wirtschaft schwächelt. Daher hat die Europäische Zentralbank (EZB) den richtungsweisenden Einlagenzinssatz um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent herabgesetzt. Damit stützt die EZB die Konjunktur im Währungsraum.
Nach jüngster Prognose der Zentralbank wird sich die Inflation im Euroraum 2025 im Bereich der mittelfristig angepeilten Marke von 2,0 Prozent einpendeln. Im Februar lagen die Verbraucherpreise im Euroraum einer ersten Eurostat-Schätzung zufolge um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Zuvor war die Inflationsrate im Währungsraum vier Monate in Folge bis auf 2,5 Prozent im Januar gestiegen.
Weitere Senkung erwartet
Volkswirtschafter erwarten, dass die EZB den Einlagenzins bis Sommer weiter nach unten setzt. Denn Handelskonflikte mit den USA könnten die Wirtschaft im Euroraum, die in diesem Jahr der jüngsten EZB-Prognose zufolge kaum wachsen dürfte, zusätzlich unter Druck bringen.
Weil Zollkonflikte mit den USA zugleich die Teuerung anheizen könnten, warnen manche Notenbanker vor zu weitgehenden Zinsschritten. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hatte eine Diskussion über ein Ende der Serie von Zinssenkungen angeregt.
Für weitere Zinssenkungen spricht auch, dass die Notenbank ihr Ziel stabiler Preise in greifbarer Nähe sieht. Bei mittelfristig 2,0 Prozent Inflation sieht die EZB ihr Hauptziel stabiler Preise und somit einer stabilen Währung im Euroraum erreicht.
Dieser Wert gilt als weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige Preise gelten ebenso wie zu stark steigende Preise als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben in der Erwartung, dass es bald noch billiger wird.
DPA
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