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Die unheimliche Schönheit der Salinen

United States, 2021
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Es ist in unseren Tränen, im Meer und auf unserem Frühstücksei. Es ist eines der wertvollsten Güter der Erde – und doch ist es spottbillig: das Salz. Gewonnen wird es meist über die Verdunstung von Meerwasser in natürlichen Lagunen oder in künstlich angelegten Becken, den Salinen.

United States, 2021

Vier Jahre lang hat der deutsche Fotograf Tom Hegen Orte der Salzgewinnung auf der ganzen Welt fotografiert, mit Drohnen oder aus der offenen Tür eines Helikopters.

France, 2018

Seine ersten Arbeiten entstanden 2018 in der Camargue in Frankreich, wo die Salzbauern im Frühjahr die flachen Becken über einen Kanal mit Wasser aus dem Mittelmeer fluten. Im Sommer verdunstet es – bis nur noch das Salz übrig bleibt. Dabei führen die Salzdichte und die Mikrobakterien in den Gewässern während dieses Prozesses zu Farben wie aus einem Malkasten: von Flamingorosa über Orange bis zu Dunkelrot.  

United States, 2021
Australia, 2019

Auf seinen Bildern wird Organisches zu Geometrie. Die Farben leuchten, Linien durchschneiden die Landschaft, überkreuzen sich, Grenzen fliessen ineinander – wie auf einem abstrakten Gemälde. «Meine Aufgabe ist es, durch Komposition und Reduktion Klarheit über das zu schaffen, was wir am Boden entworfen haben», sagt Hegen.

United States, 2021

In seinem Bildband «Salt Works» hat Hegen die Zeugnisse seiner Reisen nach Australien, Spanien, in die USA und nach Mexiko versammelt, die jüngsten Bilder stammen aus Senegal und Indien. Im Rann von Kachchh in Indien etwa leben die Salzbauern für ein paar Monate mit ihren Familien direkt neben den Salzbecken und stehen bei bis zu 50 Grad Celsius barfuss im Salz. Von oben dominieren die Farben Braun und Grün, die Wege wirken wie Zellmembranen. In Senegal hingegen quellen die Salzbecken aus der Erde wie Seepocken.

Senegal, 2022
Australia, 2019

Hegens Bilder sind nicht nur eine «Ode an die Schönheit des Alltäglichen», wie der Künstler es nennt. Sie zeigen auch, wie unterschiedlich die Fussspuren sind, die die Menschen auf der Erde hinterlassen. 

France, 2018