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Die Ukraine vor dem Krieg

Rauchende Frau auf einer Bank in Myrnohrad, Donezk, 2021. 
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Familien an den Stränden von Odessa, Clubbesucherinnen in Kiew, Roma-Gemeinschaften an der ungarischen Grenze – aber auch Zivilisten und Soldaten an der Front im Osten des Landes.

Seit 2015 dokumentiert der englische Fotograf Mark Neville das Alltagsleben in der Ukraine. Labil und zerbrechlich ist der Frieden, in dem sich die junge Demokratie heranbildet.

Aleksandr Konokov und Sasha auf ihrer Ziegenfarm in Desiatyny, Region Schytomyr, 2017. 

Neville, der 2020 von London nach Kiew zog, zeigt die Unsicherheit in einem Land, in dem Krieg und Frieden immer nebeneinander lagen: ein Leben unter der steten Drohung, von russischen Truppen angegriffen zu werden.

Neben den Fotografien, die die typische Tristesse in den ehemaligen Staaten des Ostblocks festhalten, gibt es auch solche, die von Aufbruch zeugen – und vom Freiheitsdrang westlicher Nationen.

Familien beim Essen am Arkadia-Strand bei Odessa, 2017.

Den Fotoband «Stop Tanks With Books» schaut man nach der Invasion der russischen Armee mit anderen Augen an – und stellt sich die Frage: Hat Europa genug getan für den Schutz der aus der Sowjetunion losgelösten Ukraine, damals, als es noch friedliche Lösungen gegeben hätte? Oder wurde Europa auf das Land erst nach der Invasion der Russen aufmerksam?

Spezialinternat für gehörlose Kinder in Schytomyr, 2016.
Oksana Fortuna in Hirske, Luhansk, 2021.

Für Mark Neville, selbst als Soldat der britischen Truppen in Afghanistan traumatisiert, ist das Buch «ein Gebet und ein notwendiger Appell an die internationale Gemeinschaft». Sein Verlag hat 750 Gratisexemplare an politische Entscheidungsträger und Meinungsmacher verschickt.

Angesichts des sinnlosen Kriegs sind die Fotografien ein wichtiges Dokument: An die Stelle eines einigermassen friedlichen Alltags traten in kurzer Zeit Tod und Zerstörung.

Soldat in Mariupol, 2021.
Blindenschule in Charkiw, 2019.

Wie dünn der Firnis der Zivilisation ist, hat der Krieg gegen die Bevölkerung der Ukraine einmal mehr vor Augen geführt. Da sich die Vorzeichen rasch ändern können, gilt es, stets wachsam zu bleiben.