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Montreux eröffnet Festivalsaison
Die Stars gibts nur mit einem Covid-Zertifikat zu hören

Die Bühne des Montreux Jazz Festival steht wegen der Corona-Pandemie mitten im Genfersee. Auf diesen Wurf ist Festivalchef Mathieu Jaton besonders stolz.   
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Vier Konzertbühnen, ein Kino, Restaurants, Cafés und ein Biergarten: Das Jazzfestival Montreux eröffnet am Freitag die Schweizer Festivalsession mit einiger Energie und hohen Erwartungen. 15 Tage lang wird der Konzertzyklus am Genfersee dauern. Das Line-up lässt sich mit Sophie Hunger, Zucchero, Woodkid, Ibrahim Maloouf und weiteren Musikgrössen durchaus sehen. Als Prunkstück und Konzession an die Corona-Pandemie hat die Festivalleitung eine Konzertbühne direkt in den See gebaut. Damit die Bühne auf sicheren Pfeilern steht, haben Taucher in 12 Metern Tiefe ein Fundament in den Seeboden gerammt.

Die Zuhörer sitzen auf der Uferpromenade auf einer 500 Plätze kleinen Tribüne. Eine Maskenpflicht gibt es nicht. Nach den in der letzten Woche vom Bundesrat erlassenen Bestimmungen könnte die Tribüne um ein Mehrfaches grösser sein. Das weiss auch Festivaldirektor Mathieu Jaton. Er sagt: «Für viele Besucher werden es die ersten Livekonzerte seit Ausbruch der Pandemie sein. Deshalb stehen für uns Sicherheit und Komfort im Vordergrund.» Sowieso habe man sich schon vor drei Monaten auf die Infrastruktur festgelegt und könne kurz vor Festivalbeginn Dinge nicht beliebig ändern, so Jaton.

Ein Testzentrum für die Musiker

Beliebigkeiten soll es am diesjährigen Jazzfestival keine geben. Die Veranstalter einigten sich mit dem Waadtländer Krisenstab und dem Kantonsarzt auf eine rigorose Zugangsbeschränkung. Zugang zu den Bezahlkonzerten erhält nur, wer ein elektronisches oder schriftliches Covid-Zertifikat mit QR-Code vorweisen kann, das eine vollständige Impfung oder einen maximal 72 Stunden alten PCR-Test nachweist. Nicht vollständig geimpfte Musikerinnen und Musiker und freiwillige Helfer müssen alle zwei Tage zum Corona-Test antreten. Die Festivalleitung hat dafür eigens ein Testzentrum aufgebaut und rechnet täglich mit 250 Corona-Tests.

Etwas lockerere Bestimmungen gibt es bei den kostenlosen Konzerten und den Restaurants auf dem Festivalgelände. Wer die Orte besuchen will, muss eines von täglich 1470 Tickets reservieren, sich danach an die Maskenpflicht halten und sich im Tracing-System registrieren.

Doch für die Ticketreservation gibt es ein tägliches Zeitfenster von nur zwei Stunden, und selbst ticketlose Einwohner von Montreux müssen damit rechnen, dass ihnen am Abend der Zugang zu öffentlichen Plätzen und zum Festivalgelände an der Seepromenade verwehrt bleibt. Der örtliche Polizeichef kündigte für die Festivalzeit «viele präventive Kontrollen» an und warnte, billettlose Besucher würden am Festival nicht geduldet.

Ohne QR-Code kommt, so Denis Froideveaux, Chef des Waadtländer Krisenstabs, niemand vor die Konzertbühne.

Denis Froidevaux, Leiter des Waadtländer Krisenstabs, prophezeit: «Rund um das Schutzkonzept wird es Meinungsverschiedenheiten geben.» In einem Punkt lasse man aber nicht mit sich reden: «Ohne QR-Code wird niemand zu den Bezahlkonzerten zugelassen», so Froidevaux.

Festivaldirektor Mathieu Jaton ist vor allem froh, dass es am Freitag endlich losgeht. Ein Rekord ist «seinem» Festival bereits geglückt. Vor Beginn ist es bereits ausverkauft. Bei den vorherigen 54. Ausgaben hat es das nie gegeben.