3:11 gegen TschechienDie Schweizer verpassen den Finaleinzug
Der Traum vom Final an der Heim-WM ist geplatzt. Die Schweizer Unihockeyaner bleiben gegen Tschechien chancenlos und müssen sich mit dem Spiel um Rang 3 begnügen.
So haben sich das die Schweizer nicht vorgestellt – und doch war es nach 60 gespielten Minuten Tatsache. Die Schweizer Unihockeyaner unterlagen Tschechien und verpassten den Final an der Heim-WM. Das Team von David Jansson verlor klar 3:11 gegen Tschechien. Damit gelang die Revanche nach der verpassten Bronzemedaille im letzten Jahr nicht.
Die Formkurve des Schweizer Nationalteams an der Heim-WM zeigt sich schwankend: Zum Auftakt ein unglückliches Remis gegen Norwegen, dann folgte die Wiedergutmachung mit dem überzeugenden 7:5 gegen Mitfavorit Finnland und ein solides 9:3 gegen die Slowakei. Im Viertelfinal wurde die Pflicht gegen Lettland mit einem 3:1-Sieg erfüllt – jedoch nicht ohne Mühe. Und im Halbfinal gegen die Tschechen? Dort wurden alle Baustellen wieder schonungslos aufgedeckt.
Die Schweiz startete dynamisch und erspielte sich früh Chancen, vernachlässigte dabei jedoch die Defensive: Nach nicht einmal zwei Minuten erwischte Mikulas Krbec den Schweizer Goalie Pascal Meier zum ersten Mal aus der Drehung zum 1:0. Die Schweizer Reaktion darauf erfolgte da noch postwendend. Die Tschechen brachten den Ball nicht weg, er landete bei Christoph Meier, der keine Minute nach dem Führungstreffer ausgleichen konnte.
Die über 11’000 Besucher in der Swiss-Life-Arena konnten nur einige Minuten später sogar das 2:1 bejubeln. Nils Conrad bediente Patrick Mendelin geschickt vor dem Slot, dieser musste nur noch einschieben. Da wurde die Stimmung in der Swiss-Life-Arena durch fleissige Trommler in Weihnachtskostümen noch weiter angeheizt.
Eigentlich eine gute Ausgangslage, aber in der Folge glich die Schweiz – wie so häufig an dieser Weltmeisterschaft – einer Glaskanone. Auf gutes Aufbauspiel folgte eine weniger gute Verteidigung – vor allem auf Konter waren sie immer wieder anfällig. Noch vor der Pause kehrten die Tschechen das Resultat wieder, führten zur Pause 3:2. Im Vergleich zum ersten Halbfinal zwischen Schweden und Finnland, in welchem keine Tore in den ersten 20 Minuten fielen, war es ein äusserst turbulentes Startdrittel.
Tschechien dominiert und zeigt den Unterschied auf
Das erwartete Festival vor heimischem Publikum blieb aus. Ein Doppelschlag zu Beginn des Mitteldrittels brachte die Hausherren aus der Fassung, sie liessen plötzlich mehr zu, als sie wollten – und im Gegensatz zum ersten Drittel blieb dieses Mal die Reaktion aus. Innerhalb von 15 Minuten erzielten die Tschechen insgesamt vier Tore, erst kurz vor Schluss des Drittels traf Mendelin erneut und verkürzte zum 3:7.
«In der Pause haben alle noch daran geglaubt, dass wir das Spiel kehren können», sagte der Doppeltorschütze nach der Partie. Und diesen Eindruck vermittelten sie auch im letzten Drittel. Zeitweise spielte Jansons Team mit sechs Feldspielern, aber der Torreigen blieb trotz einer beeindruckenden Schlussoffensive aus.
Die Tschechen liessen nichts mehr anbrennen, erzielten ab der 49. Minute noch einmal vier Tore und entschieden das Spiel. Kurz vor Schluss hätte Manuel Maurer für das Heimteam noch etwas Resultatkosmetik betreiben können, aber sinnbildlich für den Abend wollte nicht einmal das gelingen.
Dass es so kommen konnte, ist für Nicolas Bischofberger keine Überraschung: «Ob man schlussendlich 3:11 verliert oder mit einem Tor Unterschied, das spielt im Endeffekt keine Rolle. Am Schluss mussten wir aufmachen. Da ist es klar, dass wir noch zwei, drei Tore kassieren.» Für den Captain hatte vieles nicht zusammengepasst. «Sie haben heute ganz viele Sachen besser gemacht als wir.» Jetzt gelte es, die Enttäuschung zu verarbeiten und nach vorn zu schauen.
Denn weiter geht es für die Schweizer bereits am Sonntagmittag. Um 12 Uhr bestreiten sie in Zürich den kleinen Final gegen Finnland. Das Ziel ist klar: «Eine Reaktion zeigen. Das, was wir heute gezeigt haben, ist sicher nicht das, auf das wir hingearbeitet haben», sagte Mendelin, kurz bevor er in die Kabine verschwand.
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