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Kundgebung von Donald Trump
«Die Republikaner werden die radikalen Demokraten besiegen»

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Trump flirtet mit einer erneuten Kandidatur als US-Präsident, ist bislang aber nie über Andeutungen hinausgegangen.
Bezeichnet während seiner ersten Grosskundgebung die Biden-Regierung als «totale Katastrophe»: Donald Trump. (26. Juni 2021)
«Rettet Amerika» ruft Trump in Ohio seinen Anhängerinnen und Anhängern zu.
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Fünf Monate nach dem Ende seiner Amtszeit hat der frühere US-Präsident Donald Trump erstmals wieder eine Grosskundgebung abgehalten. Der Republikaner trat am Samstagabend in Wellington im Bundesstaat Ohio unter dem Motto «Save America!» – «Rettet Amerika!» – vor Tausende Anhängerinnen und Anhänger. In seiner Rede wiederholte er seinen vielfach widerlegten Vorwurf, bei der Präsidentschaftswahl im November habe es Wahlbetrug gegeben. Seinem Nachfolger Joe Biden warf er vor, «unsere Nation vor unseren Augen zu zerstören».

Die Polizei bezifferte die Zahl der Teilnehmenden an der Kundgebung auf rund 20’000. Viele von ihnen trugen T-Shirts und Baseball-Kappen mit Aufschriften wie «Make America Great Again» oder «Trump 2024 – Weil Amerika nie zu grossartig sein kann».

Trump hat wiederholt mit einer erneuten Präsidentschaftskandidatur 2024 geflirtet – bisher aber nur Andeutungen gemacht. Trotz der Rufe seiner Anhängerinnen und Anhänger in Wellington nach «vier weiteren Jahren» äusserte sich der Republikaner auch in seiner 90-minütigen Rede am Samstag nicht eindeutig zu seinen politischen Zukunftsplänen.

Biden-Regierung sei eine «Katastrophe»

Vor seinen jubelnden Anhängerinnen und Anhängern sagte Trump, die Republikaner würden bei den Kongresswahlen 2022 die «radikalen Demokraten» besiegen und die Mehrheit in Repräsentantenhaus und Senat zurückerobern. 2024 dann solle das Weisse Haus zurückerobert werden. Bidens Regierung sei eine «totale Katastrophe».

Auch seine Vorwürfe gegenüber Deutschland wiederholte Trump. Deutschland zahle Russland «Milliarden Dollar» für die Ostsee-Pipeline Nordstream 2, lasse sich aber zugleich von den USA vor Russland schützen. Er «möge» die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, «aber sie ist tough und sie ist smart und sie nutzt die USA aus».

Der nach der Capitol-Erstürmung vom 6. Januar auch in den eigenen Reihen in die Kritik geratene Ex-Präsident festigt seine Macht bei den Republikanern, indem er loyale Parteifreunde unterstützt und Kritiker offen attackiert. In Wellington stellte Trump sich hinter seinen Ex-Berater Max Miller, der bei den Vorwahlen der Republikaner für die Kongresswahlen 2022 in einem Wahlkreis in Ohio den Abgeordneten Anthony Gonzalez herausfordert. Gonzalez war einer von nur zehn konservativen Abgeordneten, die nach der Capitol-Erstürmung für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump gestimmt hatten.

Wahlniederlage nicht eingeräumt

Trump war nach seiner Wahlniederlage gegen Biden am 20. Januar aus dem Präsidentenamt ausgeschieden. Der 75-Jährige hat seine Wahlniederlage bis heute nicht eingeräumt.

Der nach der Capitol-Erstürmung von Onlineplattformen verbannte Ex-Präsident hat seit dem Ende seiner Amtszeit zwei grössere Reden gehalten, im Februar bei der Konservativen-Konferenz CPAC in Orlando im Bundesstaat Florida und Anfang Juni bei einem Treffen seiner Republikaner im Bundesstaat North Carolina.

Nun hielt er erstmals wieder eine Grosskundgebung wie bei den Wahlkämpfen 2016 und 2020 ab. Es soll der Auftakt einer ganzen Reihe solcher Veranstaltungen sein. Am kommenden Mittwoch wird Trump zudem mit dem texanischen Gouverneur Greg Abbott die Grenze zu Mexiko besuchen. Ein harter Kurs in der Einwanderungspolitik war eines der Markenzeichen von Trumps Präsidentschaft.

Trump geniesst bei der konservativen Basis nach wie vor grosses Ansehen. «Ich liebe Donald Trump, den besten Präsidenten der Vereinigten Staaten», sagte die 57-jährige Laura Benas am Samstag bei der Kundgebung in Wellington. Sie zeigte sich überzeugt, dass Trump die Wahl vom 3. November gewonnen habe und durch massiven Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden sei.

«Die Korruption ist in der US-Regierung so tief verankert, dass ein Nicht-Politiker (Trump) wirklich keine Chance hat», sagte Benas. Sie hoffe, dass Trump 2024 erneut antrete.

AFP/chk