AboPutins Krieg gegen die UkraineDie Radikalisierung des Dmitri Medwedew
Als Kremlchef machte der heute 56-jährige Politiker liberalen Russinnen und Russen Hoffnungen auf eine moderne Ära. Nun gehört er zu Moskaus grössten Scharfmachern.
Der Kremlchef spricht, und er hat einen prachtvollen Ausblick. Auf gedrechselte, weisse Säulen, goldfarbene Kronleuchter, stuckverzierte Wände. Für einen russischen Präsidenten gibt es keine wichtigere Rede als die an die eigene Nation im Zentrum der Macht. Entschlossen steht der Oberbefehlshaber der Streitkräfte in einem der opulenten Kremlsäle, Russland und die Welt hören jetzt zu, in der ersten Reihe sitzt der Patriarch, und das, was der Präsident nun sagt, dürfte einigen Sorgen machen, vielleicht sogar Angst. Nicht im Westen, sondern bei den Hardlinern im eigenen Land.