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EM-Qualifikation Andorra - Schweiz
Die Pflicht erfüllt – und das alles ohne Glanz

Früh steht es bereits 2:0 für die Schweiz – dann wird sie nachlässig.
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Wenn die Nummer 12 der Weltrangliste bei der Nummer 153 antritt, kann es nur einen Sieger geben. Und als an diesem Freitagabend die Schweiz in Andorra la Vella vorbeischaut, ist das auch so. Die Schweiz gewinnt 2:1 und weist auch nach drei Spielen der Qualifikation zur EM 2024 eine nahezu makellose Bilanz auf.

9:0 Punkte, 10:1 Tore, so liest sich das nach den ersten Aufgaben gegen Weissrussland, Israel und Andorra. Es liest sich auch nett, aber es ist nichts anderes als das, was von dieser Mannschaft im Vergleich mit diesen Gegnern nicht nur erwartet werden darf, sondern erwartet werden muss.

Vergleich ist in diesem Zusammenhang allerdings ein grosses Wort. Die Weissrussen waren kein ernsthafter Gegner, die Israeli spielerisch unterlegen, und die Andorraner sind nun eben halt nicht besser, als eine Nummer 153 mit 13 Siegen in bislang 198 Spielen sein kann.

Den Schweizern ist zugute zu halten, dass sie zumindest am Anfang keinen Ansatz von Überheblichkeit verraten. Das beginnt bei der Aufstellung, die Murat Yakin wählt. Der Coach verzichtet auf Experimente. Das beste Zeichen dafür ist die Nomination von Manuel Akanji. Erst sechs Tage liegt zurück, dass er mit Manchester City die Champions League gewann, erst am späten Dienstagabend stösst er in Locarno zum Nationalteam, mit einer Stimme, die von den Feierlichkeiten noch angeschlagen ist. Und doch ist er sich nicht zu schade, in Andorra aufzulaufen.

Als die Schweiz letztmals (und das erste Mal überhaupt) in Andorra Station machte, lag im Nationalstadion noch ein Kunstrasen. An der Seitenlinie hielt sich Vladimir Petkovic auf, inzwischen seit seiner Entlassung in Bordeaux im Februar vergangenen Jahres ein Trainer ohne Club. Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Ricardo Rodriguez waren damals die Spieler, die nun auch Yakin von Beginn an nominiert – genau die drei im aktuellen Kader, die schon über 100 Einsätze für die Schweiz hinter sich haben.

Auf einmal nachlässig

Damals, es war der 10. Oktober 2016, führten die Schweizer 2:0 und kamen trotzdem noch ins Zittern, nachdem der Gegner in der 90. Minute ein wunderbares Tor erzielt hatte. Diesmal, es ist der 16. Juni 2023, läuft das wieder so ähnlich, diesmal gelingt dem Aussenseiter schon in der 67. Minute der Anschlusstreffer. Marcio Vieira ist nach einer Freistossflanke per Kopf erfolgreich.

Die Szene ist bezeichnend für das Spiel und eine Schweizer Mannschaft, die in der zweiten Halbzeit nur noch nachlässig ihrer Pflicht nachkommt. Sie zeigt unverkennbar die Züge von gar viel Selbstzufriedenheit. Nur zwei Chancen erspielt sie sich noch, um ein drittes Goal zu erzielen. Der eingewechselte Renato Steffen bringt es gleich nach Vieiras Kopfball und aus vier Metern fertig, den Ball über die Latte zu schiessen. Kurz vor Schluss scheitert Andi Zeqiri am Goalie.

Am Ende müssen den Schweizern die Treffer reichen, die sie in der ersten Halbzeit erzielen. Schon in der 7. Minute ist Remo Freuler erfolgreich, als er nach einem Pass in die Tiefe von Ruben Vargas davon stürmen kann und Iker Alvarez de Eulate Molne, den andorranischen Goalie mit dem ausladenden Namen, umspielt und den Ball ins Netz schiebt.

Amdounis Bilanz

Nach gut einer halben Stunde zieht Shaqiri einen Ball von der Seite zur Mitte, wie es sein Markenzeichen ist. Zeki Amdouni braucht nur noch den Fuss hinhalten, um im dritten Qualifikationsspiel seinen dritten Treffer zu erzielen. Das härteste Stück an Arbeit ist erledigt, zumindest scheint es so. Die Schweizer sorgen mit ihrem Nachlassen gleich selbst dafür, dass der Gegner wieder Hoffnung schöpfen kann. Eine wirklich gute Note verdient bei ihnen schliesslich keiner, auch kein Xhaka, Shaqiri oder Akanji, keiner der Prominenz also. Und Gregor Kobel hat das Pech, dass er auch in seinem fünften Einsatz für die Schweiz keine Werbung in eigener Sache machen kann. Einen harmlosen Freistoss wehrt er problemlos ab, beim Gegentor wird er von seinen Vorderleuten im Stich gelassen.

Am Montag empfängt die Schweiz in Luzern jenes Rumänien, das in Kosovo nur 0:0 spielt und damit zwei Punkte verliert. Dann braucht es über 90 Minuten sicher mehr Ernsthaftigkeit als in Andorra.

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