Der Live-Ticker zum CeneriDer Basistunnel im Tessin ist offiziell eröffnet
Um 11.33 Uhr ist der erste Güterverkehr durch den Ceneri von Norden nach Süden gefahren. Der Live-Ticker zum Nachlesen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat heute den neusten Tunnel der Schweiz eröffnet.
- Kurz vor 11 Uhr erreichte sie gemeinsam mit Bundesrat Ignazio Cassis in einem Sonderzug den Festplatz in Camorino.
- Mit dem Ceneri-Basistunnel rückt das Tessin nochmal näher an die Deutschschweiz heran.
- Nach einer Bauzeit von über zwanzig Jahren ist mit der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels das Jahrhundertwerk einer Flachbahn durch die Alpen vollendet.
- Gekostet hat das Projekt rund 23 Milliarden Franken.
- Am 13. Dezember wird der Ceneri-Basistunnel mit dem ersten Zug von 06.00 Uhr ab Lugano Richtung Norden in den kommerziellen Betrieb genommen.
Der Ceneri ist eröffnet
Damit beenden wir diesen Ticker. Der Festakt war kurz und knapp: Schuld ist wie immer in dieser Zeit hat Corona. Was bleibt: Alle Beteiligten betonten die Bedeutung des Ceneri-Basistunnels. Einerseits in der Vollendung der Neat und damit für den Güterverkehr durch die Schweiz.
Mit dem Ceneri-Basistunnel soll die Verlagerungspolitik von Lastwagen auf die Schiene einen weiteren Impuls bekommen. Aber auch die Bedeutung für das Tessin wurde betont. Der Kanton rückt näher zusammen mit dem neuen Bauwerk.
Die Schweiz und ihre Tunnels, Teil IV
Zum Abschluss ein Blick zurück: Sie lagen sich in den Armen. Rechts und Links. Ogi und Leuenberger. Es wurde geweint und gefeiert. Passiert ist die denkwürdige Umarmung mitten im Gotthard, als 2010 der Durchstich des Gotthardbasistunnels gefeiert wurde."Der Berg ist gross. Wir sind klein”, sagte Moritz Leuenberger, damals Verkehrsminister bei den Feierlichkeiten. Sechs Jahre später war das Bauwerk vollendet.
So emotional ging es heute nicht zu. Aber der Tunnel ist ja auch viel kürzer.
Die Schweiz und ihre Tunnels, Teil III
Noch ein Blick auf die Literatur: Für Dürrenmatt war der Tunnel in einer seiner bekanntesten Erzählungen Symbol für den Tod, für die Fahrt ins unausweichliche Verderben. Was können wir machen?, lässt der Schriftsteller den Zugbegleiter den jungen Protagonisten fragen. Nichts, antwortet dieser.
Eine sehr fatalistische Interprationen. Festlich gestimmt hält man sich da lieber an die Traumdeuter. Für diese ist der Tunnel Symbol für Geburt. Ha, nimm das Dürrenmatt!
Nun gehts zum Essen
Die Veranstaltung geht nun fliessend über in das Mittagessen. Die Protagonisten stehen nun den Medien für Interviews zur Verfügung. Der Menuplan:
Nun fährt der erste Zug
Um 11.33 Uhr darf nun ein Güterzug als erstes durch den Ceneri brettern. Und die Übertragung zeigt eine Fahrt durch den Tunnel. Damit ist der neue Tunnel offiziell eröffnet und auch der Livestream vor Ort endet schon.
SBB-Chef spricht
Der neue SBB-Chef Vincent Ducrot hat die schöne Aufgabe, ein Bauwerk zu eröffnen, das weit vor seiner Zeit als Chef angegangen wurde. Und er nutzt die Chance um gleich mal Werbung zu machen für seine Firma. Er spricht von Nachtzügen nach Amsterdam, Rom und Barcelona, die bald schon wieder fahren sollen.
Die Schweiz und ihre Tunnels, Teil II
Wir Schweizer lieben ja Lob aus dem Ausland. Vor dem Gotthardbasistunnel verneigte sich einst der französische Präsident Hollande vor der Schweizer Ingenieurskunst. Aus Italien hörte man: «Während die Schweizer ihren Tunnel feiern, können wir nur erröten und verlegen gratulieren.» In Deutschland wurden wir «zu Pionierin in Europa, die sich und ihrer eigenwilligen Verkehrspolitik im besten Eisenbahnland der Welt ein Denkmal setzten».
Ein Anlass nachzudenken, meint CSU-Politiker Ullrich
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Störaktion
Vor Ort ist nicht nur eitel Sonnenschein. So gibt es eine Kundgebung gegen die Arbeitsbedingungen während des Baus.
Masken, wo man hinschaut
So festlich das Ganze aufgezogen ist. Fast alle tragen Masken. Die Masken erinnern immer wieder daran, dass Corona die Festivitäten arg verkleinert haben. Besonders für das Tessin ist das bitter.
Die Schweiz und ihre Tunnels, Teil I
Der Blick, Kompetenzzentrum für emotionale Bericherstattung, schrieb einst bei der Gottharderöffnung: «Klar ist es schwierig, unsere Emotionen für ein Loch, das während 57 Kilometern gleich aussieht, rational zu erklären. Eigentlich geht das nicht, man muss es spüren.»
Was machen also die 15.4 Kilometern im Ceneri?
Video können sie
Die Übertragung der Eröffnung ist höchst dynamisch. Da wechseln die Perspektiven, alles ist durchgetaktet: Ein Genuss. Und wer auf Alphörner steht: Nun gehts weiter damit.
Das Wetter vor Ort
Die Wettermeldung zur Eröffnung: Es ist schön. 21 Grad, null Wind. Tessin halt.
Sommarugas Kleid
Wir müssen trotzdem nochmal über die Kleiderwahl sprechen. Bundespräsidentin Sommaruga trägt einen blauen Mantel und ein rotes Kleid. Kein Wunder, steht der Ceneri ja im Tessin.
Nun spricht Ignazio Cassis
Bundesrat Cassis spricht über die Ursprünge der Idee, die Alpen zu unterqueren. Der Gotthard-Basistunnel habe dann die Schweiz vereint, der Ceneri nun das Tessin. Das hat Cassis an der Eröffnungsfeier gesagt.
Sommaruga spricht
Simonetta Sommaruga spricht Italienisch, dann Deutsch und wechselt dann auf Französisch und wieder zurück auf Italienisch und dann wieder Deutsch.
Das ist schon beeindruckend. «Der Ceneri bringt die Schweiz näher zusammen», sagt sie. Man sei heute da, um ein Fest zu feiern.
Gestern hatte sie mehr Witz. Im Zusammenhang mit einem Treffen mit ausländischen Ministern meinte sie: «In der Schweiz gibt es mehr Löcher in den Bergen als in unserem Käse.»
Die Zufahrten zum Tunnel sind architektonische Highlights
So sieht das aus auf dem Weg zum Tunnel.
Die Alphornbläser erhalten Applaus
Zur Ankunft der Bundesräte spielen Alphornbläserinnen und Bläser. Schweizerischer wird es heute wohl nicht mehr.
Keine Löcher in der Kleidung der Bundesräte
Eröffnung Gotthard-Basistunnel 2016: Alle waren sie da. Angela Merkel, François Hollande, Matteo Renzi und noch ganz viele andere. Es gab Apéro, Musik, Getanze - die volle Ladung Eröffnung halt. Aber daran erinnert sich eigentlich niemand mehr. Denn da stand sie, weiss gekleidet, mitten unter Würdenträgern aus aller Welt und fiel trotzdem auf wie ein bunter Hund. Doris Leuthard in ihrem Kleid, das fast so viele Löcher hatte wie die Schweiz Bahntunnels. Cassis und Sommaruga sind da weit dezenter unterwegs heute.
Wer nicht lesen mag
Für Fakten-Freundinnen und Freunde: Der Ceneri-Basistunnel in Zahlen.
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