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Erstmals über 20’000 Corona-Fälle
Die Kinder trifft die Omikron-Welle stark

Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) rechnet mit einer erneuten Zunahme der Spitaleinweisungen. 
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Die Omikron-Welle hat die Schweiz voll erfasst. Am Dienstag meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 20’742 neue Fälle, die höchste je an einem Tag gemeldete Fallzahl seit Beginn der Pandemie. Die effektive Zahl dürfte noch wesentlich höher sein, und die am Montag für die vier Tage über Neujahr gemeldeten rund 60’000 Fälle vermitteln wohl ein unvollständiges Bild. Denn der hohe Anteil an positiven Tests (Positivitätsrate) deute auf eine hohe Dunkelziffer hin, sagte Patrick Mathys vom BAG.

Die Kinder als die noch am wenigsten geimpfte Bevölkerungsgruppe würden stark von der Omikron-Welle betroffen, sagte Alain Di Gallo, Direktor der Klinik für Kinder und Jugendliche an der Uniklinik Basel und Mitglied der Corona-Taskforce. Mit dem Ende der Weihnachtsferien rückten nun Massnahmen zur Eindämmung der Ansteckungen in den Vordergrund, sagte Di Gallo. Als oberstes Ziel gelte nach wie vor, die Schulen offen zu halten.

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Allerdings müsse die Weiterverbreitung des Virus in den Schulen so gut wie möglich verhindert werden. Als zentrale Massnahme nannte Di Gallo regelmässige Tests. Alle Schulkinder sollten mindestens einmal pro Woche, besser aber zwei- oder dreimal getestet werden. Zudem müssten CO₂-Messungen eingesetzt werden, um die Qualität der Raumluft zu ermitteln und die Ansteckung durch Aerosole zu verhindern. Regelmässiges Lüften sei hier entscheidend. Kinder mit Symptomen wie Fieber und starkem Husten sollten zu Hause bleiben. Da jedoch die längere Schulabsenz einzelner Kinder für diese und deren Umfeld belastend sei, empfiehlt Di Gallo einen breiteren Zugang zu den sensitiveren PCR-Tests auch für Kinder, wenn immer möglich Speicheltests. Bei zuverlässigen negativen Tests könne die Schulabsenz rasch beendet werden.

Experten empfehlen Kontaktreduktion

Zurzeit sind in der Schweiz noch weniger als die Hälfte der unter 16-Jährigen geimpft. Bei den 12- bis 15-Jährigen beträgt der Anteil vollständig Geimpfter rund 40 Prozent. Die Impfung der 5- bis 11-Jährigen läuft erst in diesen Tagen an. Die Impfung von Kindern und Jugendlichen sollte in erster Linie aufgrund des individuellen Nutzens für das Kind erfolgen, sagte Di Gallo. Im Vordergrund stünden Kinder mit chronischen Krankheiten oder solche, die Kontakt zu stark gefährdeten Personen hätten. Für das Impfen gesunder Kinder spreche jedoch, dass längere Schulunterbrüche und Krankheitskomplikationen wie Long Covid oder das Pädiatrische Inflammatorische Multisystemische Syndrom (Pims) verhindert werden könnten.

Vorerst schlägt sich die hohe Ansteckungszahl bei den Erwachsenen zumindest noch nicht auf die Hospitalisierungen nieder. Die Spitaleinweisungen sind seit einigen Tagen sogar leicht rückläufig, auch die Belegung der Intensivstationen hat sich auf einem Niveau von etwa 300 bis 320 Patientinnen und Patienten stabilisiert. Allerdings erwartet Mathys wegen der sehr hohen Fallzahlen in den zwei Wochen eine deutliche Zunahme der Hospitalisierungen, auch wenn Omikron ein geringeres Risiko für schwere Verläufe mit sich bringt.

Die Experten empfehlen zur Verlangsamung der Omikron-Verbreitung, die Kontakte möglichst auf den eigenen Haushalt zu reduzieren. Samia Hurst, Vizepräsidentin der Taskforce, warnte, dass es ohne Kontakteinschränkungen zu «kritischen Personalausfällen» komme. Dies betreffe vor allem das Gesundheitssystem. Auch die Testkapazitäten könnten bald einmal erschöpft sein. Laut der neusten epidemiologischen Lagebeurteilung der Taskforce droht bei gleich bleibender Kontakthäufigkeit eine noch raschere Verbreitung der Omikron-Variante. Zurzeit steigen laut Taskforce die Fallzahlen um rund 45 Prozent pro Woche.