Empfehlung von Taskforce und Kinderärzten5- bis 11-Jährige sollen schnell gegen Corona geimpft werden
Die Corona-Taskforce und Kinderärzte raten dazu, die Schutzimpfung für Kinder schnell einzuführen. Aufgrund der derzeit kursierenden Varianten kämen bald alle in Kontakt mit dem Virus.
Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes und die Schweizer Kinderärzte fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme zu Massnahmen an den Schulen die schnelle Einführung der Corona-Schutzimpfung für die 5- bis 11-Jährigen. Eine Verlängerung der Schulferien zur Unterbrechung der Infektionsketten erachten sie nur bedingt als wirksam.
Einig sind sich die Taskforce, Pädiatrie Schweiz (PS) und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärztinnen (KIS) in ihrer am Freitag veröffentlichten Empfehlung darüber, dass die Schulen unbedingt offengehalten werden müssen. Das verhindere Unterbrüche in der Bildung und in den sozialen Kontakten der Kinder.
An den Schulen müssten aber Massnahmen getroffen werden, um die Zirkulation des Virus zu begrenzen. Die derzeit kursierenden Varianten seien derart ansteckend, dass irgendwann alle Kinder damit in Kontakt kämen.
mRNA-Impfstoffe hätten sich bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren und bei 12- bis 17-jährigen Jugendlichen als «sicher und hoch immunogen» erwiesen, heisst es in der gemeinsamen Stellungnahme. Am 10. Dezember hatte Swissmedic den Impfstoff von Biontech/Pfizer für die 5- bis 11-Jährigen zugelassen.
Viruszirkulation begrenzen
Es sei zwar schwer vorherzusagen, wie die Impfung für 5- bis 11-Jährige von der Schweizer Bevölkerung angenommen werde. Es sei aber wichtig, dass die Impfung für diese Altersgruppe «breit und schnell eingeführt wird», schreiben die drei Organisationen. Je schneller die Kinder geimpft würden, desto schneller werde dies dazu beitragen, die Viruszirkulation unter den Kindern zu begrenzen. Entsprechend weniger werde der Alltag der Kinder gestört.
Eine Verlängerung der Schulferien, wie dies einige Experten vorgeschlagen haben, sehen die Taskforce und die Kinderärzte differenziert. Eine solche sei nur sinnvoll, wenn ähnliche Massnahmen in der erwachsenen Bevölkerung zur Eindämmung der Epidemie umgesetzt würden. Dazu gehöre ein starke Einschränkung der Mobilität der gesamten Bevölkerung.
Eine weitere wichtige und erfolgversprechende Massnahme ist gemäss der Stellungnahme auch eine angemessene und konsequente Belüftung von Klassenzimmern und anderen Innenräumen der Schule. In den allermeisten Situationen seien zudem CO2-Monitore ein einfaches und kostengünstiges Hilfsmittel, um das Risiko einer Übertragung des Virus durch Aerosole gering zu halten.
Zweimal pro Woche an Schulen testen
Weiter würden regelmässig wiederholte PCR-Spuck-Tests in den Schulen Übertragungsketten unterbrechen und die positiven Fälle in einer Klasse verkleinern. Dies verringere die Wahrscheinlichkeit, dass eine Klasse oder Schule geschlossen werden müsse. Idealerweise erfolge ein Test zweimal pro Woche, mindestens aber einmal.
Für symptomatische Kinder unter sechs Jahren empfehlen Taskforce und Kinderärzte nur unter bestimmten Umständen einen breiteren Zugang zu Tests. Dies namentlich, wenn deren Eltern nicht geimpft sind, für den Besuch der Kindertagesstätte oder falls sie Kontakt haben mit gefährdeten Erwachsenen.
In der Zeit der aktuell hohen Verbreitung des Virus sei es überdies wichtig, dass Kinder mit Krankheitssymptomen zuhause blieben. So werde nicht nur die Übertragungskette von Sars-CoV-2 unterbrochen, sondern auch die der virulenteren Atemwegsviren wie etwa Influenza.
SDA/ij
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