Die Videos zum historischen SiegDer Hammerschlag, das Comeback – und dann kam Sommer
Was für ein emotionaler Sieg! Die Schlüsselszenen des historischen EM-Achtelfinals gegen Weltmeister Frankreich im Video.
Es war ihr Tag. Es war ihr Abend. Ein Abend, der in die Geschichte eingeht. Dank einem 3:3 nach Verlängerung und einem 5:4 im Penaltyschiessen qualifizierte sich die Schweiz an einem grossen Turnier erstmals seit 1954 für den Viertelfinal.
Das Nationalteam erlebte einen perfekten Start in diese Partie. Eine Viertelstunde war gespielt, als Steven Zuber zur Mitte flankte, Haris Seferovic seinen Gegenspieler Clement Lenglet abschüttelte wie eine lästige Fliege und mit einem platzierten Kopfball zur Führung traf. Ja, zur Führung. Gegen den Weltmeister. Was für ein Statement.
Doch kurze Zeit später wäre der schöne Vorsprung fast schon wieder dahin gewesen. Als Adrien Rabiot auf der Seite Platz hatte und scharf zur Mitte spielte, wo Karim Benzema bereitstand, um den Ball über die Linie zu köpfeln. Doch der Real-Stürmer verpasste, weil Yann Sommer den Ball mit seinen Fingerspitzen mirakulös noch ablenkte. Eine Tat, die möglicherweise nicht in vielen Highlightvideos auftaucht – aber den Wert eines Tores hat.
Am Anfang des dramatischen Spielverlaufs stand ein verschossener Penalty der Schweiz. Nach Konsultation des VAR entschied Schiedsrichter Fernando Rapallini auf Strafstoss, weil Benjamin Pavard Zuber an der Strafraumgrenze foulte. Ricardo Rodriguez trat an – und scheiterte an Hugo Lloris.
Die Schweiz war sichtlich geschockt. Zuerst verpasste Kylian Mbappé den Ausgleich, kurze Zeit später holte Karim Benzema das Versäumte nach. Dank einer überragenden Ballmitnahme stand er allein vor Sommer und blieb dann noch so cool, um den Schweizer Goalie zu überlupfen.
Eine eiskalte Dusche. Die zu einem Eisbad wurde, als Antoine Griezmann allein vor Sommer auftauchte und am Schweizer Goalie scheiterte. Doch am zweiten Pfosten war wieder dieser Benzema, der den Ball über die Linie köpfelte. Statt dass die Schweiz 2:0 führte, lag sie jetzt 1:2 hinten.
242 Sekunden machten also alles kaputt. Frankreich, das eigentlich am Boden lag, spielte plötzlich souverän. Es liess kaum mehr etwas zu – und kam eine Viertelstunde vor Schluss zum 3:1. Dank einem, es muss so gesagt werden, wunderschönen Treffer von Paul Pogba. Aus der Distanz zirkelte er den Ball ins Lattenkreuz.
Die Entscheidung? Nicht ganz. Denn eine Flanke des eingewechselten Kevin Mbabu fand den Kopf von Seferovic, der mit seinem zweiten Treffer des Abends zum Anschluss traf. Geht da noch was?
Offenbar! Denn kurze Zeit später erzielte Gavranovic den Ausgleich. Vermeintlich. Denn wie schon gegen Wales stand er im Offside. Ein Unterschied zu Wales gab es aber: Gavranovic erhielt eine zweite Chance. In der 90. Minute. Und dieses Mal traf er mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze ins Tor. Regulär. Die Schweiz schaffte es in die Verlängerung.
Weil dort keine Tore mehr fielen, musste das Penaltyschiessen entscheiden. Eine mentale Herkulesaufgabe, wenn man im Spiel schon einen Strafstoss verschossen hat. Aber es war einfach der Abend der Schweizer. Trotz aller Widrigkeiten. Alle fünf Schweizer trafen, also musste Superstar Mbappé antreten. Und er scheiterte an Sommer – und die Schweiz qualifizierte sich für den Viertelfinal. Und schrieb damit Geschichte.
fas
Fehler gefunden?Jetzt melden.