AboReportage aus HatoyamaDie glücklichste Stadt Japans
Häuser stehen leer, der Bürgermeister grübelt, fast jeder Zweite ist älter als 65. Trotzdem gilt Hatoyama als glücklichster Ort des Landes. Was hat die Kleinstadt, das andere nicht haben?
![Erlebt einen kleinen Boom der Aufmerksamkeit: Die Stadt Hatoyama in der Präfektur Saitama.](https://cdn.unitycms.io/images/8iPYJ4UPqAz9KOqij-uP7R.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=5R5x32c6oeU)
In den vergangenen fünf Minuten hat Kazuo Yoshino mindestens fünfmal erwähnt, dass er glücklich sei. Ihm fällt das selbst auf. Er lächelt. «Ist vielleicht ein bisschen komisch, dass ich das so oft sage.» Aber was soll er machen? Ist halt so. Seine Heimatstadt Hatoyama hat neuerdings das Image, die glücklichste Stadt Japans zu sein, und er kann das nur bestätigen. Der Rentner Kazuo Yoshino, 72, Abkömmling einer alteingesessenen Bauernfamilie, hatte hier schon immer alles, was er braucht. Ruhe, Arbeit, Freunde, ein Dach über dem Kopf auf dem Hof seiner Eltern. Und so ist es bis heute, obwohl er nach einem langen Berufsleben in der örtlichen Filiale des Agrarverbandes zumindest das Arbeiten sein lassen könnte. Will er aber nicht.