Kolumne «Dorfgeflüster»Die Frisur sitzt wieder
Das Ungleichgewicht zwischen einer älteren Dame und ihrem massigen Hund beim Gassigehen endet in Harmonie.
Es gibt gute Nachrichten aus Langnau zu vermelden: Die Frisur sitzt wieder. Es gab eine Zeit kurz vor Corona, da hielt man beim Gassigehen mit dem Hund im Oberdorf immer Ausschau nach einem speziellen Zweiergespann. Eine ältere Dame mit einer adretten Frisur hatte sich einen Golden Retriever zugelegt und war oft mit ihm unterwegs. Das Problem: Der Hund war jung und stark und zog die arme Dame des Öfteren durch die Landschaft. Wenn man sich dann mit einem anderen Hund näherte, war das Jungtier gar nicht mehr zu halten und riss die Frau ruckartig hinterher – inklusive wehenden Haars.
Nun ist sie die Herrin
Nun hat die Dame die Corona-Zeit jedoch genutzt, um ihrem Vierbeiner die Benimmregeln auf dem Spazierweg beizubringen. Sieht man die Frau heute mit dem Hund, traut man seinen Augen kaum. Sie ist die Herrin. Hebt sie den Finger, macht das Tier Platz. Bellt ein anderer Hund in die Richtung ihres Golden Retriever, sieht dieser in die andere Richtung und lässt sich nicht mehr zu ungestümen Ausbrüchen verleiten.
Das Einzige, was das immer toll gemachte Haar der Dame nun noch zerzaust, ist das unberechenbare Wetter dieser Tage. Ansonsten sind Frauchen und ihr Bello ein Herz und eine Seele. Ein wunderbares Bild, das zeigt: Auch ungleiche Paare können zusammenfinden, wenn sie sich gegenseitig mit dem nötigen Respekt begegnen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.